Flüchtlingsprojekt

NetzUnity und Informatik-forum wurden zusammengelegt. Eine entsprechende Ankündigung wird demnächst noch folgen. Für 2025 ist hier einiges geplant! Bei Fragen bitte per DM an Maximilian Rupp wenden.
  • Da ich die Idee ganz nett finde:

    Zitat von fsinf

    Für ein 1-wöchiges Sommerprojekt, bei dem ein Team von Studierenden Flüchtlingskindern Informatik spielerisch näher bringen soll, suchen wir zusammen mit der Fakultät momentan Studierende mit Sprachkenntnissen aus folgenden Sprachen: Arabisch, Türkisch, Russisch, Somali, Serbisch, Kroatisch, etc., aber auch engagierte Studierende ohne diese Sprachkenntnisse sind willkommen. [..]


    Quelle: https://www.fsinf.at/sommerprojekt-…Cchtlingskinder

    "If you can dream it, you can do it."

    -- Walt Disney
    ʘ‿ʘ

  • Ich nehme an, es geht in diesem Projekt nicht nur um Flüchtlingskinder, sondern auch um Kinder von "normalen" Zuwanderern, wenn Kenntnisse von Sprachen wie Türkisch, Serbisch oder Kroatisch gefordert werden. In diesen Ländern herrscht derzeit ja kein Krieg.

  • Lieber Adok,

    Krieg ist nicht der einzige Asylgrund.

    Zitat von www.help.gv.at

    Laut Genfer Flüchtlingskonvention werden jene Personen als Flüchtlinge bezeichnet, die sich aus wohl begründeter Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethnischen oder sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung außerhalb ihres Herkunftsstaates befinden und den Schutz des Herkunftsstaates nicht in Anspruch nehmen können oder wegen dieser Befürchtungen nicht in Anspruch nehmen wollen. Bei positivem Abschluss des Asylverfahrens gelten diese Personen als Asylberechtigte bzw. anerkannte Flüchtlinge.

    Otto: Apes don't read philosophy. - Wanda: Yes they do, Otto, they just don't understand
    Beleidigungen sind Argumente jener, die über keine Argumente verfügen.
    «Signanz braucht keine Worte.» | «Signanz gibts nur im Traum.» 

    Das neue MTB-Projekt (PO, Wiki, Mitschriften, Ausarbeitungen, Folien, ...) ist online
    http://mtb-projekt.at

    Einmal editiert, zuletzt von Wings-of-Glory (27. Juni 2015 um 11:57)

  • Lieber Adok,

    Krieg ist nicht der einzige Asylgrund.

    Naja, kämen die Leute tatsächlich aus Kroatien oder Serbien als Flüchtlinge würden sie im Schnellverfahren wieder dorthin abgeschoben werden, da diese Länder als sichere Drittstaaten gelten (womit das Schnellverfahren zur Abschiebung angewandt werden kann).

    Die Prämisse, dass jemand der Kroatisch oder Serbisch kann, zwangsläufig aus Kroatien bzw Serbien kommt, ist da für mich fraglicher.

    On-Topic: Ist, wie ich finde, ein sinnvolles Projekt.. :thumb:

  • Das war ein Artikel über das Projekt, falls es wen interessiert: https://www.tuwien.ac.at/aktuelles/news_detail/article/9601/


    Ansonsten werden derzeit am Hauptbahnhof und Westbahnhof öfters Leute benötigt, die mithelfen. Auf Social Media Plattformen, wie Twitter oder Facebook wird der momentane Stand regelmäßig aktualisiert. Insbesondere Personen, die Arabisch, Farsi oder Urdu sprechen werden immer benötigt.

    Hauptbahnhof
    Ort: Karl-Popper Straße, Ecke Gerhard-Bronner-Straße (man kann z.B. über Bahnsteig 11/12 dorthin gelangen), siehe Train of Hope
    Social Media Seiten: Train of Hope (Twitter), Train of Hope (Facebook)*

    Westbahnhof
    Ort: Bahnsteig 8 bzw. 10/12
    Social Media Seiten: Wir Helfen (Facebook), Westbhf Volunteers (Facebook), Westbhf Volunteers (Twitter)*

    Vielleicht hat hier jemand Zeit und Lust vorbeizuschauen. Alle freuen sich sehr über jede Hilfe. :)

    *Die Liste ist bestimmt nicht vollständig.

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    2 Mal editiert, zuletzt von 1student (12. September 2015 um 01:06)

  • Die Meisten kommen aus Krisengebieten wie Syrien, Irak, Afghanistan oder Pakistan. Komm doch mal vorbei und rede mit den Menschen. Man glaubt gar nicht, was es nicht alles auf dieser Welt gibt. Diese Menschen wollen einfach nur in Frieden leben und manche wissen noch nicht mal wohin sie sollen. Einige wurden am Weg geschlagen und misshandelt, andere waren in Lebensgefahr und müssen jetzt mit einer starken, körperlichen Behinderung leben. Einer war mehrere Monate lang auf dem Weg und wusste nicht mal in welchem Land er letztendlich gelandet ist. Unter anderem bin ich einem Universitätsprofessor begegnet, der mit seiner Familie flüchten musste, weil er Angst um sie hatte. Ein (laut eigenen Angaben) berühmter Sänger war auch dabei, der Angehörige am Weg verloren hat. Auch diese Menschen haben ein Recht auf ein friedliches Leben und sind geflüchtet, weil sie Hoffnung haben, dieses in einem anderen Land zu finden.

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  • Das sind alles Sprachen, welche als Wirtschaftsflüchtlinge bekannt sind. Politisch Verfolgt sind hier leider nicht genannt

    Du scheinst dich mit Sprachen und deren Verbreitung nicht wirklich gut auszukennen. ;)

    Wenn du meinst, es fehlt was und du hast vermutlich Recht, dann erzähle doch von der Aktion weiter. Freiwillige DolmetscherInnen, kann man nie genug haben.

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  • Arabisch,
    Türkisch,
    Russisch,
    Somali,
    Serbisch,
    Kroatisch

    in keinen dieser Länder herrscht eine Unruhe oder gar ein Bürgerkrieg. Die Verbreitung der Sprachen hat nichts mit der Wirtschaftslage der Länder zu tun. Somalia hatte einen schlimmen Bürgerkrieg ja, aber die politische Situation ist gefestigt. Serbien und Kroatien hatten in den 90er Jahren einen schweren Konflikt, welcher zu spät von Nato und UN beendet wurde. Auch hier gibt es keine politisch Verfolgten. Im Arabischen Raum gibt es sicherlich einige Fraktionen, welche in Asyl benötigen...Russland und die Türkei spricht für sich selbst und bedarf keiner Erklärung, welche Leute hier auswandern möchten.

  • Arabisch,
    Türkisch,
    Russisch,
    Somali,
    Serbisch,
    Kroatisch

    in keinen dieser Länder herrscht eine Unruhe oder gar ein Bürgerkrieg.

    Eigentlich sind das Sprachen, keine Länder.
    Zum Zeitpunkt des ersten Posts in diesem Thread stand vieles noch nicht fest. Letztendlich kamen die meisten TeilnehmerInnen des Projekts aus Afghanistan, Syrien oder Somalien, wie auf der TU Seite vermerkt.
    Abgesehen davon kann man nie genau wissen, was die Gründe der Flucht einer Person sind, ohne mit den Betroffenen zu sprechen. Wir sollten einfach nur froh sein in einem (momentan) sicheren Land zu leben, für viele andere ist das leider keine Selbstverständlichkeit.

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  • Arabisch,
    Türkisch,
    Russisch,
    Somali,
    Serbisch,
    Kroatisch

    in keinen dieser Länder herrscht eine Unruhe oder gar ein Bürgerkrieg. Die Verbreitung der Sprachen hat nichts mit der Wirtschaftslage der Länder zu tun. Somalia hatte einen schlimmen Bürgerkrieg ja, aber die politische Situation ist gefestigt. Serbien und Kroatien hatten in den 90er Jahren einen schweren Konflikt, welcher zu spät von Nato und UN beendet wurde. Auch hier gibt es keine politisch Verfolgten. Im Arabischen Raum gibt es sicherlich einige Fraktionen, welche in Asyl benötigen...Russland und die Türkei spricht für sich selbst und bedarf keiner Erklärung, welche Leute hier auswandern möchten.

    Da kennt sich jemand aus.

    Von den Staaten, in denen Arabisch gesprochen wird, fallen mir spontan Syrien, Libyen und der Jemen ein, in denen ein Bürgerkrieg tobt. In Sudan, Südsudan und Eritrea steht die Lage auch nicht zum Besten. Somalia gilt als "Failed State", in dem seit Jahrzehnten keine ordentliche staatliche Infrastruktur mehr besteht. Im Irak schlägt der Islamische Staat Menschen in die Flucht.

    In der Türkei hat die kurdische Bevölkerung schon seit langem mit einer breiten Palette an Repressalien zu kämpfen.

    Viele Russen, die Asyl suchen, kommen aus Tschetschenien, wo die ansässige Bevolkerung unter den Maßnahmen der Moskauer Regierung leidet. In der Ostukraine, wo ebenfalls Krieg herrscht, gibt es viele Menschen mit russischer Muttersprache.

    So viel zu "da herrscht nirgendwo Unruhe oder Krieg".


    Davon abgesehen gibt es aus gutem Grund Behörden, die über den Flüchtlingsstatus entscheiden. Wenn du nicht Asylrichter bist und nicht alle Details eines Falls kennst, kannst du gar nicht beurteilen, ob jemandem Asyl zusteht oder nicht.

  • Da hier ja einige anscheinend vor Ort gewesen sind oder immer noch sind frage ich mich, ob man hier nach einer >ehrlichen< Antwort fragen kann.
    Wieviele der Flüchtlinge, die ihr gesehen habt, fallen Prozentuell wirklich in die Kategorie "jung und männlich"?

    Da wir hier ja auf ner Universität sind hoffe ich, dass man das Thema ehrlich und nüchtern besprechen kann. In den Medien und sonst überall werden ja Statistiken, Bilder, Berichte usw. extremstens verfälscht. Und das nicht nur auf einer Seite sondern auf beiden Seiten...

    Daher würde es mich einfach interessieren. Die Bilder, die ich selbst gesehen habe, zeigen, dass 90% der Flüchtlinge männlich und jung sind, was schon sehr eigenartig ist..... Aber Bilder kann man Manipulieren, ich habe aber noch keine Gegenteiligen gesehen, deshalb meine Frage hier.

    Das Menschen, welche Hilfe brauchen, tatsächlich Hilfe erhalten, da sind sich ja (hoffentlich) alle einig. Der Hauptunterschied ist vielmehr, dass die eine Gruppe denkt, dass die Menschen "keine Hilfe brauchen", da sie nur aus wirtschaftlichen Gründen kommen und die andere Gruppe denkt, dass die Menschen unbedingt Hilfe brauchen.

    Und da ist der Punkt, wieviele der Flüchtlinge wirklich männlich und jung sind, doch ein interessanter Punkt.

    Mich würde auch interessieren, ob Ihr wirklich denkt, dass "keine der Flüchtlinge" aus wirtschaftlichen Gründen herkommen. Ist doch logisch und auch verständlich, wenn meine Familie in einem armen Land wäre und wir an der Armutsgrenze leben, dann würde ich auch versuchen in ein reiches Land zu kommen um Arbeit zu finden um Geld für meine Familie zu haben... Aber gerade sowas schadet dann den richtigen Flüchtlingen.

    "The quieter you become, the more you are able to hear."
    -------------------------------------------------------------------------------------

  • Vorweg: Ich war nicht dort und habe es nicht gesehen.

    Da hier ja einige anscheinend vor Ort gewesen sind oder immer noch sind frage ich mich, ob man hier nach einer >ehrlichen< Antwort fragen kann.
    Wieviele der Flüchtlinge, die ihr gesehen habt, fallen Prozentuell wirklich in die Kategorie "jung und männlich"?

    Da wir hier ja auf ner Universität sind hoffe ich, dass man das Thema ehrlich und nüchtern besprechen kann. In den Medien und sonst überall werden ja Statistiken, Bilder, Berichte usw. extremstens verfälscht. Und das nicht nur auf einer Seite sondern auf beiden Seiten...

    Daher würde es mich einfach interessieren. Die Bilder, die ich selbst gesehen habe, zeigen, dass 90% der Flüchtlinge männlich und jung sind, was schon sehr eigenartig ist..... Aber Bilder kann man Manipulieren, ich habe aber noch keine Gegenteiligen gesehen, deshalb meine Frage hier.

    [..]

    Und da ist der Punkt, wieviele der Flüchtlinge wirklich männlich und jung sind, doch ein interessanter Punkt.

    Der Punkt ist allerdings schon seit längerem bekannt. Hintergründe, warum dem so sein könnte, findest du beispielsweise hier: http://www.sueddeutsche.de/politik/fluech…uchen-1.2584201


    Mich würde auch interessieren, ob Ihr wirklich denkt, dass "keine der Flüchtlinge" aus wirtschaftlichen Gründen herkommen.


    Rein statistisch: Bei der Anzahl würde ich nicht davon ausgehen, dass "kein einziger" (sprich, wirklich: Anzahl: 0) ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen hier ist. Für andere Aussagen ("Wie viel in Prozent?" etc.) fehlen mir jedwede Grundlagen.

    l.g.

  • Das sie die Männer vorschicken, weil das sicherer ist, habe ich mir auch schon gedacht. Aber widerspricht das nicht gerade einem Asyl?
    Um Asyl zu beantragen muss in dem Land ja das eigene Leben gefährdet sein. Jetzt kommen die Männer hierher und fordern Asyl (behaupten, ihr Leben ist in dem Land gefährdet), aber gleichzeitig haben Sie ihre Frau und ihre Familie in dem Land zurückgelassen, weil das sicherer ist als eine Reise nach Europa? What?!

    "The quieter you become, the more you are able to hear."
    -------------------------------------------------------------------------------------

  • Darf ich dich was fragen. Wenn ich jetzt ganz simpel mit "ja." antworten würde, welchen Schluss ziehst du für diese Asylwerber?

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  • Das Ihr Leben in dem Land offensichtlich nicht so in Gefahr ist, wie es nötig wäre, um Asyl zu erhalten.
    Versteh mich jetzt nicht falsch, ich bin auf jeden Fall auch dafür, dass man anderen Menschen helfen muss und sollte.
    Aber ich bin auch kein Mensch, der sich ausnutzen lassen möchte. Es gibt sehr viele Menschen, die einen "Helfer-Komplex" haben (nicht böse gemeint, ich kenne viele solche Menschen und das sind die nettesten Menschen überhaupt) und gerade diese Menschen sind diejenigen die helfen, aber im Leben auch immer wieder ausgenutzt werden. Deshalb muss man auch ganz klar wissen wo genau die Grenze verläuft zwischen Hilfsbereit und Humanitär sein und sich ausnutzen lassen.

    Nehmen wir mal an, dass 50% der Flüchtlinge aus wirtschaftlichen Gründen hierher kommen. Wenn diese Menschen nicht kommen würden, dann hätten wir auch das ganze Problem nicht. Dann hätten wir nur die Hälfte der Menschen zu bewältigen. Und ich sehe sehr viele Österreicher, die sich aufregen, weil die Flüchtlinge sich "aufführen" (Dreck hinterlassen, Menschen anpöbeln usw.). Menschen die wirklich Asyl brauchen würden das nicht machen, das sind diese 50%...

    Die 50% sind jetzt natürlich nur eine wilde Zahl, die ich in den Raum geworfen habe. Aber wenn man 50% der jungen Männer abzieht, dann kommt man wieder ungefähr auf eine gleiche Aufteilung.

    "The quieter you become, the more you are able to hear."
    -------------------------------------------------------------------------------------

  • Uhm.. Hast du den Artikel gelesen? Ich verstehe glaube ich gerade nicht, was so unverständlich daran ist, dass eine Reise völlig allein durch Kriegsgebiete extrem gefährlich ist.


    Aber hier noch einmal ein (keinesfalls vollständiges) Exzerpt des Artikels:

    Familien haben häufig nur Geld um einer einzigen Person die Flucht zu ermöglichen.

    Männer sind:

    • meistens körperlich stärker
    • häufig besser ausgebildet
    • aus traditionellen Vorstellungen heraus die Haupternährer, die in der Verantwortung stehen, die Familie (auch finanziell) zu versorgen

    Frauen haben:

    • ein sehr viel höheres Risiko auf der Flucht verschleppt und vergewaltigt zu werden
    • aus traditonllen Vorstellungen heraus häufig die Aufgabe, sich um den Nachwuchs zu kümmern


    So, jetzt die Frage:
    Du hast höchstens genug Geld um eine Person irgendwie aus dem Land zu kriegen. Das heißt, du musst eine Person aus der Familie auswählen, die sich muterseelenallein und oft wochen- oder monatelang durch Kriegsgebiete durch das Land kämpft um dann in Gegenden zu landen, wo diese Person absolut nichts versteht. Wen schickst du? Eines deiner minderjährigen Kinder? Eher nicht. Die Oma? Bestimmt nicht. Opa? Wie soll der Geld verdienen selbst wenn er überlebt? Soll er seine Pension überweisen? Deine Mutter? Deine Frau? Vielleicht sogar mit Kleinkind?
    Oder kämpfst du dich da doch lieber selbst durch und lässt den Rest deiner Familie in einer zumindest vertrauten Umgebung zurück, wo sie andere Leute kennen und sich gegenseitig zumindest für die nächste Zeit noch irgendwie gegenseitig unterstützen können, zurück?

    Ich kann mir nicht helfen, aber ein Problem damit, zu verstehen, warum da eher nur junge Männer zu uns kommen habe ich nicht, so die Punkte in dem Artikel wirklich zutreffen.

    l.g.

  • Ganz ehrlich, vielleicht fehlt mir hierzu einfach das nötige Hintergrundwissen oder ich stell mir das zu leicht vor, aber ich würd einfach meine Familie packen und ins nächste Land gehn?!
    Vielleicht überseh ich da echt irgendwas, falls es so ist, klär mich bitte auf.
    Aber wenn man sich das mal anschaut, der längste Weg aus Syrien raus in ein benachbartes Land dauert laut google Maps zu Fuß maximal 60 Stunden.
    Angenommen sie gehn täglich 10 Stunden, dann wären das 6 Tage. Selbst wenn es 12 Tage wären, da es Kriegsgebiet ist, würde ich einfach essen einpacken und mit meiner Familie losgehn.
    Im Leben würde ich nicht auf die Idee kommen meine Familie alleine im Kriegsgebiet zurückzulassen. Wer sollte die auch beschützen, wenn alle Männer weggehen?

    "The quieter you become, the more you are able to hear."
    -------------------------------------------------------------------------------------

  • Wer sagt, dass sie ihre Familie tatsächlich zurückgelassen haben? Es kommt durchaus vor, dass sie auseinandergerissen werden oder sich bewußt zerstreuen. Viele schaffen die Flucht auch gar nicht und bleiben (tot) zurück.

    Aber letztlich ist alles wirklich egal. Sie sind hier einfach unerwünscht. Richtig machen können sie es gar nicht. Immer wird es einen Grund geben, warum sie eigentlich gar nicht her gehören:

    • Haben eine andere Kultur
    • Liegen uns auf der Tasche (sic)
    • Sind überqualifiziert für den Arbeitsmarkt
    • Sind unterqualifiziert für den Arbeitsmarkt
    • Wollen ein besseres Leben für sich oder ihre Familie!? Mit welchem Recht?
    • Sollen zuhause bleiben und kämpfen
    • ...

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  • Abgesehen davon sprachen in Interviews mit jungen, männlichen Flüchtlingen diese auch ganz offen an, dass sie fliehen, weil sie sonst in den (Bürger)Krieg müssten. Abgesehen von moralischen und pazifistischen Bedenken (die es durchaus gibt) und Überlegungen wie z.B.: "Wir kämpfen nicht gegen eine Armee fremder Aggressoren, die unser Land unterwerfen möchten, sondern gegen unsere Brüder!", hat verständlicherweise nicht jeder wehrtaugliche Mann Lust in einem Kriegsgebiet nur darauf zu warten "eingezogen" zu werden. Insofern noch ein Grund, weshalb eher junge Männer fliehen.

    Pseudo-Argumente wie "Wenn wir nach dem Krieg alle gegangen wären ..." sind Bullshit. Aus mehreren Gründen.
    a) Wir meint wohl eher Groß- bzw. Urgroßeltern.
    b) Nach dem Krieg ist nicht während eines Krieges
    c) Weder in Syrien, Afghanistan, noch dem Irak gibt es einen Marshallplan, wie es ihn damals im westlichen Europa gab.
    d) Sind auch hier mehr als genug Leute abgehauen, vor, während und nach dem Krieg.

    Zudem was WoG gesagt hat, möchte ich einen Punkt besonders herausstreichen: Es ist wirklich egal, was sie tun, in den Augen Vieler werden sie es falsch machen.
    Wenn sie nicht arbeiten (dürfen), dann werden sie dem Sozialsystem auf der Tasche liegen. Dürfen sie hingegen einer Arbeit nachgehen, so werden dieselben Leute monieren, dass diese Flüchtlinge ihnen die Arbeit wegnehmen.

    Dazu sei noch gesagt: Ja, es kommen sicher eine Menge reiner Wirtschaftsflüchtlinge mit, aber ist das nicht verständlich? Man lebt in einem Land, das vielleicht keinerlei Infrastruktur mehr zu bieten hat und indem man ohnehin nie sonderlich gute Perspektiven auf ein erfülltes Leben hatte. Natürlich nutzt man dann die Gelegenheit und flieht.

    Die allerwenigsten Leute haben Lust ohne Stabilität und in ständiger Gefahr ein Land wieder aufzubauen, das sich noch immer im Krieg befindet. Dazu hört man die Geschichten vom glorreichen Westen, wo Milch und Honig fließen ...

    Ins nächste Land zu gehen bringt auch nicht wirklich etwas, denn dort ist man ebenso wenig erwünscht, denn diese Länder sind meist viel, viel ärmer als die Europas. Wie also sollen die, die eh nichts haben, diese Last tragen?

    Abgesehen davon, sollte man die ganze Situation meines Erachtens nach auch als Chance sehen. Soweit mein Wissen reicht, sind genau jene Gebiete, in denen es am stabilsten zugeht, d.h. jene, wo es noch fließend Wasser und Elektrizität gibt, auch die, die vom IS kontrolliert werden. Für jeden Flüchtling, den wir abweisen, erhebt sich so gesehen ein potenzieller "Krieger Gottes".

    D.h. es wäre in unserem Interesse nachhaltigen Frieden zu schaffen... aber "unser Interesse" ist eben nur das der kleinen Bürgerlein.

    2 Mal editiert, zuletzt von Vendredi (15. September 2015 um 11:06)

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