Ich habe noch eine Anwendung gefunden: Die Argumentation in meinem Dialog über den Mörderdetektor http://www.hugi.scene.org/adok/miscellan…derdetektor.htm wurde einmal angezweifelt, mit der formalen Logik, die wir an der Uni gelernt haben, kann ich aber beweisen, dass ein solches Gerät tatsächlich nicht funktionieren würde, denn es müsste (A -> B) ^ (B -> A) ^ (A xor B) gelten, das ist aber falsum, ergo geht's nicht.
Dein innerer Monolog gilt nicht, wenn man von der Gültigkeit des (kausalen) Determinismus ausgeht (Die Annahme, dass alle Ereignisse zur jeder Zeit feststehen): Würde deine Maschine richtig funktionieren, wäre es für dich schlicht unmöglich etwas anderes zu tun (auch wenn du es noch so sehr wolltest). Ob es den Determinismus gibt, kann derzeit meines Wissens nach nicht bewiesen werden. Dein Beweis gilt also nicht für ein deterministisches Weltbild.
Hast du jedoch ein (unter Wissenschaftlern wohl weiter verbreitetes) indeterministisches Weltbild (der Zustand der Welt ist nicht eindeutig durch vergangene Ereignisse bestimmbar), könntest du auch keine Maschine bauen, die die Zukunft anhand des Ist-Zustandes bestimmen kann. Angenommen du glaubst an Magie oder Zeitreisen oder sonstiges Zeug (könntest die Zukunft also irgendwie anders sehen - soweit ich das verstanden habe, ist das deine implizite Annahme).. Wozu dann dieser lange Text? Das Paradoxon "Ich sehe, dass du in der Zukunft A machen wirst - Ok, dann mache ich B.. Ah damit wäre die Vorhersage, dass ich A mache ungültig" gilt doch für alle nur erdenklichen Fälle der Wahrsagerei in diesem Setting. (Gerade deshalb geht die Wahrsagerei ja auch von einem deterministischen Weltbild aus). Ziemlich unnötig imho.