Freiheit ist ein ebenso zentraler wie umkämpfter Begriff der politischen (Spät-) Moderne. Kein modernes Regime, das sich als Gegenpunkt zur alten (feudalen) Ordnung gesetzt hat, kann auf den Begriff der Freiheit verzichten; keine Subversion, die nicht die Freiheit zum Ziel hat. Selbst antimoderne politische Bewegungen heften Freiheit an ihre Fahnen, wenn es um den politischen Kampf gegen die Moderne geht. Der Begriff der Freiheit ist nicht nur Legitimationsbegriff, sondern wird eben auch zur Kritik an Herrschaft herangezogen. Insofern ist es – die politische Geschichte beweist es – nicht selten, dass sich zwei sich diametral gegenüberstehende Konfliktparteien auf Freiheit berufen.
Die Herausforderung emanzipatorischer Kritik ist daher, sowohl die ideologischen und regressiven Momente der jeweiligen Konzepte von Freiheit herauszuarbeiten, als auch gleichzeitig in der Auseinandersetzung einen nichtautoritären Begriff von Freiheit zu entwickeln, in dessen Zentrum das selbstbestimmte Leben steht.
Dienstag, 9. 6. 2009, 20Uhr
Wipplingerstraße 23, 1010 Wien
Der Di:Day ist eine monatliche Veranstaltungsreihe der Gruppe AuA!, die jeden 2. Dienstag im Monat in der Wipplingerstraße 23 stattfindet. Der Erlös des Barbetriebs während der Veranstaltungen kommt dabei Antifaschist_innen zugute, die von staatlicher Repression betroffen waren oder sind.
Bei Daniel Kullas “Entschwörungstheorie” handelt es sich ebenso wenig wie bei Verschwörungstheorie um eine wissenschaftliche Theorie. Es wird vielmehr um eine aufklärerische Strategie gehen, die das Problem des Verschwörungsdenkens besser als bisher zu fassen bekommen soll. Dazu wird zu unterschieden sein zwischen US-amerikanischem Verschwörungspop wie etwa “Akte X” und der eigentlich gefährlichen Verschwörungsideologie, dem Konspirationismus; zwischen den Verschwörungstheoretikern, den Kolportierenden und der davon beeinflußten Öffentlichkeit; zwischen den konkreten Inhalten der Verschwörungstheorien und den Schnittstellen zu anderen Ideologien. Der Konspirationismus wird erkennbar als Anmaßung von wissenschaftlicher Geltung, rhetorischer Autorität und politischem Amt, als umfassende Travestie, die jedweder antiemanzipatorische Praxis als Brandbeschleuniger dient und mit der sich immer wieder Risse in erschütterten Weltbildern kitten lassen. Aus der Fragestellung nach den historischen Voraussetzungen für die Entstehung und Entwicklung des modernen Konspirationismus können die Bedingungen bestimmt werden, die gegenwärtig den Einfluß des Verschwörungsdenkens begünstigen. Ebenso werden daran die Möglichkeiten der Entschwörung meßbar, deren Hauptpotential Kulla in der Kritischen Theorie, im Diskordianismus und in der kollektiven Wissensproduktion des viel geschmähten Internet ausmacht.“ Dienstag, 12.5.2009, 20Uhr Wipplingerstraße 23, 1010 Wien Der Di:Day ist eine monatliche Veranstaltungsreihe der Gruppe AuA!, die jeden 2. Dienstag im Monat in der Wipplingerstraße 23 stattfindet. Der Erlös des Barbetriebs während der Veranstaltungen kommt dabei Antifaschist_innen zugute, die von staatlicher Repression betroffen waren oder sind.
Die linke Kritik an Staat und Nation glaubt üblicherweise ohne jene des Geschlechts auszukommen. Das Geschlechterverhältnis spielt keine Rolle für die Kritik am Nationalstaat selbst, sondern bleibt der Absatz »zum Thema Frauen«, der in Flugblättern auch noch geschrieben werden muss. Auf der Seite der feministischen Theorie verhält es sich nicht viel anders: wo der Staat überhaupt zum Thema wird, sind Weiblichkeit und Nation so etwas wie »Strukturkategorien« oder auch »Diskurse«, die qua analytischer Trennung nur noch äußerlich aufeinander bezogen werden können. Stattdessen müsste aber die bürgerliche Gesellschaft als Ganze betrachtet werden. Die Entstehung der Nation und jene der Geschlechtscharaktere gingen Hand in Hand, so viel ist offensichtlich. Bei Rousseau et al sind es die Frauen, in deren Händen »die Liebe zu den Gesetzen im Staate« ruht. Die Gesellschaft der Freien und Gleichen brachte und bringt in ihrem Werdegang ihr Widersprechendes hervor: die Frauen als Differente, die Nationen als bestimmte. Sie sind nicht einmal in die Welt gekommen und gut war, sondern müssen sich permanent neu reproduzieren. Darin setzt sich ihre Entstehung in der Dialektik der Aufklärung fort – Grund genug, den Blick auf die Anfänge bürgerlicher Gesellschaft zu richten. Daran wird sich zeigen, dass die Kritik der Nation feministisch sein muss. Vortrag und Diskussion mit Karina Korecky im Rahmen des DI:DAY – einer Veranstaltungsreihe zugunsten repressionsbetroffener Antifaschist_innen.


Deutschnationale Burschenschafter stehen in Österreich und Deutschland für völkischen Nationalismus, NS-Verherrlichung und Holocaust-Leugnung. Ihre Deutschtümelei stellen sie in Wien unter anderem bei ihrem wöchentlichen Mittwochstreffen zur Schau, wenn sich farbentragende Korporierte “aus Tradition” vor dem Hauptportal der Universität zusammenfinden. Immer öfter treten ihnen dabei jedoch Antifaschist_innen entgegen, um dieses Treiben zu stören und ihm langfristig ein Ende zu setzten. Anlässe dafür gibt es nach wie vor viele und das Wintersemester 2008/2009 steht vor der Tür…