Beiträge von a9bejo

    verstehe ich vollkommen, ich bin bin mir nur nicht sicher ob dieser wunsch nicht schlicht zu naiv ist. du brauchst ja nur einen kleinen historischen rueckblick starten, dann wirst du einige beispiele finden wo firmen _anfangs_ auf (offene) standards gesetzt haben und ab einem kritischen punkt der marktbeherrschung haben sie dann immer die proprieteritaets-karte ausgespielt. weil wir hier im mac-forum sind erwaehne ich halt noch mal die DAAP vergewaltigung von apple in itunes 7.

    DAAP war aber ja auch kein etablierter, offener Standard, sondern ein von Apple ins Leben gerufenes Protokoll, das noch nicht einmal eine fertige Spezifikation hatte. Bitte berichtige mich wenn ich da falsch liege, ich hab das Protokoll gerade erst ueber Google und Wikipedia kennengelernt.

    Wenn ein Standard erst einmal etabliert ist, dass heisst wenn es von namenswerten Gremien als Standard akzeptiert wurde, und es mehrere, vollstaendige Implementierungen gibt, dann hast Du eine ziemlich solide Basis, mit der Benutzer und Entwickler ziemlich sicher arbeiten koennen.

    Ueberleg mal wie realistisch es heute ist, das ein Unternehmen TCP oder HTTP oder XML untergraebt. Dafuer brauchtest Du ersteinmal ein (fast) absolutes Monopol, und dann haengt dir sofort das Kartellrecht im Nacken. Nicht einmal Microsoft oder IBM haben hier grosse Erfolge vorzuweisen.

    Zitat


    somit habe ich an einem gewissen punkt entschieden, dass sich kommerzielle interessen und offene schnittstellen sehr schwer vereinbaren lassen

    Da muss ich dir wiedersprechen. Kommerzielle Interessen sind eine der wichtigsten Kraefte hinter offenen Schnittstellen. Tatsaechlich werden die meisten solcher Schnittstellen ja von Unternehmen mit kommerziellen Interessen entworfen und gefoerdert und implementiert. ODF z.B. wird von SUN, IBM oder Google aus rein kommerziellen Gruenden sehr stark unterstuetzt. Ich weiss natuerlich das Du es anders herum im Sinn hast: Aber das ein Unternehmen einen offenen Standard unterwandert, dass ist eine Strategie, die allein den wenigen, marktbeherrschenden Parteien ueberlassen bleibt. Der Grossteil der Wirtschaft profitiert ja von offenen Schnittstellen.

    Die freie Marktwirtschaft ist ja gar nicht so uebel. Es gibt halt den Kartellrecht-Bug (Wirtschaftliche Macht => Einfluss auf Politik). Aber wer weiss schon besser als wir Informatiker, das es keine bugfreien Systeme geben kann. Dafuer wissen wir aber auch, das man alle heiligen Zeiten auch mal einen restart macht. ;)


    Zitat

    und fuer mich den schluss gezogen, dass proprietaere software einfach abzulehnen ist. und ja, man findet sicher auch loebliche ausnahmen, aber zu einem groszteil steht man sowohl als benutzer als auch als entwickler vor verschlossenen tueren.

    Ich fuerchte aber das Du mit dieser Ablehnung nie erfolgreich sein wirst. Ich arbeite seit jahren mit open source begeisterten Unternehmen zusammen, aber bezahlt wurde ich die meiste Zeit fuer die Arbeit an properitaeren Produkten. Du benutzt ja auch taeglich properitaere Software, wie z.B. google.com, amazon.de, oder die Software die beim Supermarkteinkauf deine Kreditkarte belastet.

    Jedes Unternehmen hinter solcher Software koennte Dir wohl eines Tages ans Bein pinkeln. Aber solange die Schnittstellen standardisiert sind, bleibt der Markt auch offen.

    Also ich versteh das Feature 'Queuen' offenbar falsch. Wenn ich eine Reihe von Songs in einer gewissen Sortierung hoeren moechte, dann habe ich in iTunes einfach eine temporaere playlist erstellt und meine Songs da per drag und drop ruebergezogen. Das hat immer ganz gut funktioniert und war auch sehr bequem.

    Wo es bei iTunes derzeit sehr mangelt ist die schlechte integration mit social Services. Die Applikation ist zwar ausgezeichnet ueber eine API steuerbar, aber in der Software selber kann Apple wohl nicht viel mit anderen Services zusammenarbeiten. Das wird wohl auch wirtschaftspolitische Gruende haben.

    Anbei mal ein paar screenshots, wo man sehen kann wie Amarok mit Wikipedia, last.fm, amazon und lyrics servern zusammenarbeiten kann.

    die die wirklich nachdenken und den gedanken auch zu ende fuehren und proprietaere software ablehnen landen ohnehin nicht bei macos.

    Gegen proprietaere Software habe ich nichts einzuwenden. Die Schnittstellen sollen standardisiert sein.

    Wenn du dein nokia handy mit dem pc verbindest brauchst du imho auch den nokia connection manager, da regt sich allerdings nieman auf.

    Woher weist Du das sich da niemand aufregt? Wenn ich ohne diesen Manager nicht an meine Daten komme, dann ist das auf jeden Fall sehr aergerlich. Ich persoenlich habe ein Erricson K750i und keinerlei solche Probleme.

    was bitte hat die welt gegen itunes?


    Ich weiss nicht wie es mit der Welt aussieht, aber es ist die einzige Software, mit der man einen ipod synchronisieren kann. Das hab ich dagegen.

    Zitat

    man muss es ja nicht für die ganze sammlung verwenden, eben nur für den transfer mit dem ipod.

    iTunes kann man aber auch verwenden um Musik abzuspielen. Deshalb bleibt der Durchschnittsbenutzer auch dabei, und deshalb sinkt die Zahl der Konkurrrenzprodukte, und deshalb schliesslich auch die Qualitaet von iTunes.

    Ging ja schneller als ich dachte. Was lernen wir daraus, nicht über solche firmenpolitischen entscheidungen ärgern, sie bringen eh nix ;)

    Selbstverstaendlich muss ich mich ueber solche Entscheidungen aergern. Nicht nur kann Apple jederzeit vom DRM gebrauch machen und jedes Unternehmen verklagen, das ihren Kopierschutz aushebelt. Der Schutz muss auch mit jedem Firmware update neu geknackt werden. Das ist ganz klar entgegen unseren Interessen als Kunden, ganz egal welche Software man gerne verwendet.

    Fuer mich war es das jedenfalls erstmal mit Apple und Musik. Die Zeit, in der iTunes noch eine innovative Musiksoftware war, ist eh schon lange vorueber.

    So, jetzt hab ich mich auch mal etwas mit Flex beschäftigen dürfen. Ich bin ja sonst eher im Backend tätig, und seitdem ich diesen Thread aufgemacht habe, hab ich mich auch nicht weiter mit dem Thema RIA beschäftigt. Jetzt hat es sich aber ergeben, dass ich innerhalb einer Woche Flash lernen und zwei Visualisierungen realisieren musste. Also die Zähne zusammengebissen und die Doku aufgemacht und ein paar lange Naechte eingeplant.

    Hier ein paar Erfahrungen:

    - Die Gestaltungsmöglichkeiten sind wirklich sehr umfangreich und auch sehr leicht zu bedienen: Man merkt schon, das die Bibliotheken von sehr visuell-lastigen Menschen designed wurde (Adobe/Macromedia). Man kann wirklich an jedem Zipfel was ändern und basteln. Sehr nett.

    - Actionscript 3 ist schon ok. Der Code beschränkt sich ja in der Regel eh auf ein wenig Controller Logik. Und wenn ich mir die Sprachen so anschaue mit denen das heute so gemacht wird, dann ist AS3 ganz bestimmt nicht die schlechteste Wahl.

    - MXML ist eine gute Beschreibungssprache für GUIs. Mein Tipp für Emacs Nutzer: nxml installieren, und mit trang ein Relax-NG Schema fuer MXML erstellen.

    - Die Schnittstellen zum Backend sind hervorragend. WS-* oder Rest Webservices können ganz leicht eingebunden werden, und Flex hat einen sehr guten Support um XML zu bearbeiten (E4X).

    - Ausgezeichnete Dokumentation. Da gibt es nichts zu meckern. Sowohl was die offizielle Dokumentation und die Sprachreferenz betrifft, als auch die verfügbaren Quellen aus der Community. Das einzige was nervt: Es kommt vor, das eine Doku den Flexbuilder voraussetzt. Und den hatte ich mir nicht geleistet.

    - Der Compiler ist scheiß langsam. 22 Sekunden warten bis man alles kompiliert hat, ist fast ein bisschen wie in den 40ern/50ern (Naja damals waren es halt Stunden statt Sekunden, aber trotzdem).

    - htmlText rendern ist auch nicht super effizient.

    - CSS Support, aber nur eine kleine Untermenge wird unterstützt. HTML rendering, aber nur eine kleine Untermenge wird unterstützt. Hätte von beidem mehr gebrauchen können.

    - Ueberhaupt ist es mir nicht gelungen, das Layout ganz von der Kontrolllogik zu trennen. Kann aber auch daran liegen das ich mir die Technologie im Schnelldurchlauf anlernen musste.

    Ich schätze(/hoffe), das war es fürs erste wieder mit der Frontend Programmierung. Aber wenn es doch noch mal sein muss, dann ist Flex keine schlechte Wahl. Ein standardisiertes Format währe mir nach wie vor lieber.

    Da gibt es kein oder. Bibliotheken werden in Java ueblicherweise als jar file ausgeliefert. Du kannst das in eclise ueber File->export machen, oder auch mit einem beliebigen tool, das zip komprimieren kann (z.b. 7-zip oder zip oder so).

    Wir verwenden in der Arbeit yourkit und sind damit auch mehr als zufrieden.

    FProfiler ist ein open source profiler aus den eigenen Reihen ( Mihi hatte das Projekt erst letzten Monat abgegeben), weitere freie profiling software findet sich z.B. hier . Eclipse Profile ist auch nicht uebel.

    Was aber hier auch unbedingt erwähnen sollte: Es wird ja auch bereits ein Profiler zusammen mit dem Java SDK von Sun ausgeliefert: http://java.sun.com/developer/tech…ming/HPROF.html

    Oh, und dann gibt es ja auch noch java.lang.System.currentTimeMillis() ;) . Das reicht oft voellig aus.

    ... zum vergleich, in java würde das so ausschaun:

    Code
    Calendar cal = Calendar.getInstance();
    cal.set(Calendar.YEAR, 2007);
    cal.set(Calendar.MONTH, 2);
    cal.set(Calendar.DAY_OF_MONTH, 3);
    int result = cal.get(Calendar.DAY_OF_YEAR);


    Weil wir ja jetzt mit Implementierungen um uns werfen (wieso eigentlich?): So schaut's in Ruby aus:

    Code
    Time.mktime(jahr, monat, tag).yday

    Am einfachsten loest man ein schwieriges Problem, indem man es in mehrere einfache Probleme aufteilt. Ein guter Weg das zu tun ist die sogenannte "Top-Down" Methode: Du loest das Problem erstmal ganz oberflaechlich und kuemmerst Dich dann erst um die Details.

    In deinem Fall gibt es z.B. einiges zu beachten, und du hast ja auch eingies aufgezaehlt. Wieviele Tage hat ein Monat? Wie behandele ich ein Schaltjahr?

    Aber wenn Du die ganzen Details erstmal weglaesst, dann ist das Problem gar nicht mehr so schwer:

    Code
    Programm: berechne_tage_im_jahr
    Input: monat, tage, jahr
    
    
    Ergebnis: tage_bis_zum_monat(monat) + tage

    Das war einfach. Wenn Du daraus ein Struktogramm machst, dann besteht das nur aus einem oder zwei Kaestchen und fertig. Und das Programm ist auch voellig korrekt, es fehlen halt nur noch ein paar Details.

    Schauen wir das naechste Problem an: Gegeben ist ein Monat, und wir wollen wissen, wie viele Tage bis dahin vergangen sind:

    So, das waehre auch geschafft. Ein Program, das die tage bis zu einem bestimmten Monat berechnet. Bastel daraus wieder ein Struktogramm. Das schaut ein wenig komplizierter aus als das Erste, ist aber immer noch recht einfach zu verstehen.


    Dein Professor ist jetzt aber vermutlich noch nicht gluecklich, denn wir haben bis jetzt einfach angenommen, das es ein Programm 'tage_des_monats' gibt, das als Input einen Monat bekommt und als Ergebnis die Anzahl der Tage ausgibt.

    Also lass uns dieses Programm einfach mal schreiben:

    Code
    Programm: tage_des_monats
    Input: monat
    
    
    wenn monat = 1 dann Ergebnis: 31
    wenn monat = 2 dann Ergebnis: ?
    wenn monat = 3 dann Ergebnis: 31
    wenn monat = 4 dann ....

    Moment: Was machen wir mit dem Februar? Da war ja noch die Sache mit dem Schaltjahr... Um das Schaltjahr zu berechnen, brauchen wir wohl das Jahr, in dem wir uns gerade befinden. Das Jahr hatten wir ja in unserem Programm 'berechne_tage_im_jahr' mal als Input bekommen. Aber bis jetzt haben wir es niemals gebraucht. Jetzt brauchen wir es aber doch, also aendern wir unsere bisherigen Programme von oben so, das jeweils auch das Jahr als input mitgegeben wird:


    Code
    Programm: berechne_tage_im_jahr
    Input: monat, tage, jahr
    
    
    Ergebnis: tage_bis_zum_monat(monat[B], jahr[/B]) + tage


    Jetzt koennen wir auch die Tage fuer den Monat Februar berechnen:

    Code
    Programm: tage_des_monats
    Input: monat, jahr
    
    
    wenn monat = 1 dann Ergebnis: 31
    wenn monat = 2 dann Ergebnis: tage_im_februar(jahr)
    wenn monat = 3 dann Ergebnis: 31
    ...


    Code
    Programm: tage_im_februar
    Input: jahr
     wenn ist_ein_schaltjahr(jahr) = WAHR dann 
     	  Ergebnis: 29
     sonst:
    	  Ergebnis: 28


    Juhu, fast geschafft! Jetzt fehlt nur noch ein einziges, letztes Programm:



    Natuerlich koenntest Du jetzt auch noch ein Programm 'zahl_teilbar_durch' schreiben, darin wieder ein Programm aufrufen, und so weiter und so fort. Tatsaechlich geht das fast beliebig weit. Aber fuer die Aufgabenstellung sollte das jetzt ersteinmal genug sein.


    Anstatt also ein einziges, kompliziertes Programm zu schreiben, haben wir 5 einfache Probleme geloest. Diese 5 einfachen Programme sind fuer sich viel besser zu verstehen, noch dazu koenntest Du ein Programm wie z.B. 'tage_des_monats' auch in einer anderen Aufgabenstellung wiederverwenden.

    Du kannst die 5 Programme entweder als 5 Struktogramme aufmahlen, und alle gemeinsam abgeben (das wuerde man in der Praxis so machen), oder, wenn Deine Aufgabe lautet, dass Du nur ein einziges Struktogramm abgeben darfst, dann kannst Du auch die einzelnen Programme zu einem einzigen zusammenfuegen. Dazu musst du nur die Programmaufrufe in den Struktogrammen durch die Struktogramme selbst ersetzen.

    Wie schon zu Beginn gesagt: Diese Art und Weise an ein Programm heranzugehen, nennt man Top-Down Strategie, weil man das Programm erst wie aus der Vogelperspektive betrachtet, und dann schrittweise naeher ins Detail hinabsteigt. Das Aufteilen des Problems in viele kleine, moeglichst unabhaengige Teile, nennt man modulares Programmieren, und der Ueberbegriff fuer all diese Konzepte ist Abstraktion.

    Bei Apple ists doch normal, dass alles überteuert ist. Da braucht man sich gar nicht wundern. Und der Preisverfall ist sowieso normal, über alle elektronischen Gadgets.

    Apple ist nicht ueberall teurer. Notebooks von Apple sind z.B. qualitativ (Verarbeitung, Support) vergleichbar mit den Thinkpads von Lenovo. Zumindest dem Ruf nach (der ja mit den Macbooks etwas gelitten hat).

    Und Thinkpads und Macbooks sind sich preislich sehr nahe. Noch dazu koennen Apple Systeme ja auch noch mit OSX aufwarten. Notebookpreise von Apple sind also OK.

    Dann hab ich kuerzlich mal wieder bei mp3 playern geschaut: In der Umgebung vom 2GB Nano (Flashspeicher, ordentliche Software mit einem Navigationsmenu, desktop software support) ist die Konkurrenz nicht wirklich viel billiger.

    Es gibt natuerlich auch einige Produkte mit einer Applesteuer. Es gab mal kleine farbige Socken, wo man seinen ipod reinstecken konnte. Fuer 5 Euro das Stueck. Das lustige dabei: Die Socken konnte man nur im 6er Pack kaufen ;) .

    Mit dem Preisverfall hast Du natuerlich recht, das ist Bloedsinn. Wird aber von den Medien geschluckt: Ich habe erst gestern wieder gelesen das die Nanos jetzt billiger geworden seien, weil man zum selben Preis mehr Speicher bekommt.

    Gute Vorträge, hab in den ersten schon reingehört. Nettes Blog das du da hast, die Beiträge sind recht interessant.

    Danke :)

    Ich bin jetzt beim 3ten Vortrag. Das Tempo ist bis jetzt ziemlich gemuetlich: der Vortragende macht grad Grundlagen von Excel und R . Ich mein wirklich die Basics, also z.B. "Wie schreibe ich eine Formel in eine Zelle in meinem Spreadsheet?". ;)

    Ich vermute aber das es spaeter noch richtig zur Sache geht. Und dann werde ich mich sicher nicht ueber ist ein langsames Tempo beschweren ;).

    Hier kann man sich die gesamte Vorlesung von Stanfords 'stats202' Kurs anschauen, dem Kurs fuer Data Mining an der Uni Stanford.
    Google hat das ganze im Rahmen ihrer techtalks Reihe veröffentlicht.


    http://video.google.com/videosearch?q=stats202

    Kursmaterial: http://stats202.com/


    (PS: Gar nicht so einfach gewesen fuer dieses Posting ein Forum auszusuchen: Inf. Allgemein scheint eher ueber Bestimmungen und Organisatorisches zu sein. LVA Foren sind zu speziell, und off-topic, sonstige probleme etc passen ja wohl auch nicht. )

    Meine Erfahrung mit neuen Produkten jeder Art (nicht nur von Apple): Nie etwas kaufen solange es ganz neu ist, und alle darueber reden. Immer erst (mindestens) ein paar Monate abwarten. Jeder von uns ist anfaellig auf Werbung, ob die nun von Steve Jobs oder durch den Fernseher oder, und das ist die schlimmste von allen, durch Mundpropaganda kommt. In ein paar Monaten, wenn der Hype vorbei ist und so mancher Bekannte das Ding zuhause hat, kann man sich ein besseres Bild vom tatsaechlichen Nutzen machen.

    Vielleicht stellt sich dann heraus, dass Touchscreen, wlan und co. zwar richtig toll klingen, aber man sie am Ende nicht oft genug benutzt, um den Preis zu rechtfertigen.

    hm, da kannst du aber ziemlich einfahren. zb gibt es unter gentoo kein '/etc/hostname', weil der unter '/etc/conf.d/hostname' gesetzt wird und dann noch dazu mit 'HOSTNAME=foobar'. und imho ist es mit dem setzen noch lange nicht getan, das entsprechende service wirst du auch neu starten muessen. um ihn einmal zu setzen wuerde ich wohl '/bin/hostname' verwenden, der rest ist distributionsabhaengig.

    [edit] gentoo nimmt wenns sein muss auch '/etc/hostname', man solls aber nicht. ('less /etc/init.d/hostname').[/edit]

    Ja, mein lausiges Programm ist nicht einmal Distributionsuebergreifend und ein Runtime.exec gehoert da wohl auch noch hin. Aber am Ende bleibt das Aendern des Hostnames unter Linux etwas, was man mit einfacher IO machen kann.

    Es wäre schon unglaublich praktisch, gäbe es eine portable und standardisierte Lösung, Mails mit Labels zu versehen. Also eine, die nicht Google-spezifisch ist. Soweit ich weiß ist für IMAP aber nichts in dieser Richtung definiert.

    Welche anderen Möglichkeiten hat man da als Nicht-Google-Nutzer? Weiß jemand was?

    In rfc4021 ist ein Header 'keywords' definiert. Ausserdem lassen sich problemlos weitere Header zu einer Email hinzufuegen. Die koennte man verwenden um Labels ueber pop3 oder imap mitzutransportieren. Clients koennten dann einfach selbst entscheiden, wie sie mit den Tags (wie Labels ausserhalb von Google genannt werden) umgehen.

    TagtheBird macht das z.B. so. d.h. wenn Du Emails mit Thunderbird und TTB tagst, dann sind die Tags vollkommen portable. Und weil mbox und maildir emails unveraendert abspeichern, waehren die infromation auch da vorhanden.

    Das Problem ist, dass die die vorhandenen Clients nichts damit anzufangen wissen. Und wie man an meinen Use Cases sieht, sind die Labels in Gmail ja auch nur so praktisch, weil sie intelligent in den Client eingebunden sind (anstelle von Ordnern, mit Suche und RSS Schnittstelle und Filtern verbunden).

    Ernsthafte Probleme mit der Hardware kann man derzeit eigentlich nur Microsoft / X360 nachsagen, ich hab schließlich auch schon meine 3. ;)

    Ich hoffe mal das Microsoft bei Keyboards bessere Qualitaet abliefert als bei Konsolen. Hab mir jetzt das weiter oben erwähnte, ergonomische Keyboard von ihnen bestellt. Soll angeblich sehr gut sein.

    echt? das funktioniert? imho rennt man damit normalerweise recht schnell in spamfilter.

    Ist mir jedenfalls noch nicht passiert, und ich verwende seit 2004 regelmaessig meine Firmenadresse(die seit diesem Jahr gewechselt hat), und meine TU Adresse auf diese Weise.


    Zitat

    wo mir jetzt labels mehr bringen als sauber getrennte ordner ist mir leider noch immer nicht klar. einzig und allein _könnte_ es interessant sein gewisse mails mit mehreren labels zu versehen falls das moeglich ist, praktische relevanz hat es fuer mich dann aber immer noch nicht.

    Das will ich Dir noch erklaehren: Ordner sind ja eine Metapher aus der Zeit wo man seine Post noch physisch in Fächern abgelegt hat. In unserem Gehirn kategorisieren wir Informationen aber nicht in Hirachien: z.b. kann jemand ein Freund, ein Arbeitskollege und ein Studienpartner zugleich sein.

    Ich habe z.B. in meinem Gmail (unter anderem) diese labels

    uni: alles was mit der uni zu tun hat

    systemone: alles was mit meinem arbeitsgeber zu tun hat

    knallgrau: mein letzter arbeitgeber

    memanage: ein projekt an dem ich mal gearbeitet habe

    list: alles was von einer mailingliste kommt

    attachment: alles wo ein att. angehaengt wurde.

    vip: emails die ich so schnell wie moeglich lesen möchte: z.b. von Leuten, die mich nur kontaktiert wenn es wo brennt. Ändert sich natürlich ständig.

    tagthe.net: ein weiteres projekt an dem ich gearbeitet habe (auf dem übrigens tagthebird beruht, ein Plugin das Thunderbird um Tagging erweitert).

    Ich habe noch ein paar mehr, aber die reichen für meine Beispiele.

    Dann gibt es noch einige Labels, die fix in Gmail vorhanden sind:

    inbox: emails mit diesem label werden in der inbox angezeigt

    sent: was ich gesendet habe

    starred:man kann emails sehr leicht durch einen klick mit einem stern
    versehen.

    spam, drafts, chats, usw.

    Jetzt habe ich hier eine Email, die Professor Purgathofer vom igw geschrieben hat. Die kommt von einer Mailingliste, betrifft das Projekt Memanage, das von der Firma Knallgrau in Zusammenarbeit mit der TU gemacht wurde.

    Nachdem Gmail die Email durch meine filter geschickt hat, hat die Email also die folgenden tags:

    uni, list, knallgrau, memanage.

    Das kann man nicht in eine sinnvolle Hirachie verpacken.

    Was kann ich jetzt mit meinen Labels machen? Zum einen kann ich sie natürlich behandeln wie Ordner. Sieht auch im Interface praktisch genauso aus. Beim suchen sind Labels auch sehr praktisch:

    Code
    from:purgathofer label:memanage label:attachment -label:list

    gibt mir alle emails vom Professor zum Projekt, in denen er mir persönlich eine Datei hat zukommen lassen.

    Oder

    Code
    label:tagthenet from:xyz@knallgrau DOT at

    Sind alle internen emails, die dieses Projekt betreffen.

    Code
    label:chat from:thomas label:uni -label:knallgrau

    Wo mein Freund, Arbeits- und Studienkollege sich mit mir ueber Jabber unterhalten hat. Und zwar mal zur Abwechslungn nichts privates oder was die Arbeit betrifft, sondern nur das Unizeug.

    Oder ich kann z.B. Gmail's RSS Support nutzen:

    https://mail.google.com/mail/feed/atom/systemone

    liefert mir z.b. ein Feed nur mit den emails, die die Arbeit betreffen. Das kann ich mir z.b. in meine Office Portalseite einbinden, wo andere Email nicht hingehoeren.

    das Feed auf:

    https://mail.google.com/mail/feed/atom/vip

    möchte ich mir vielleicht an mein Handy weiterleiten lassen (z.B. damit). So werde ich nur ueber dringende Emails gleich per SMS benachrichtigt.

    Zitat


    irgendwie graust mir vor dem gadanken alles in einer inbox zu haben

    Das das Blödsinn war sollte jetzt klar sein: Inbox ist nur ein weiteres Tag. Ich habe in meiner Inbox praktisch gar keine emails. Ich archiviere sie sobald ich mit ihnen fertig bin. 'Archivieren', das bedeutet nichts weiter als: Entferne das Tag 'inbox' von der Email. Sehr viele Emails, z.b. alles was von einer Mailingliste kommt, verliert bei mir gleich beim Eintreffen dieses Tag durch einen Filter.

    Zitat

    aber ja, ich habe deine position glaube ich verstanden. ich denke wir einigen uns auf folgendes mutt-dev-zitat: "All mail clients suck. This one just sucks less." was "this one" nun ist bleibt ja jedem selber ueberlassen...

    Amen. Und zum Schluss noch was zum nachdenken: Zawinski's Law:

    Zitat von jwz


    Every program attempts to expand until it can read mail. Those programs which cannot so expand are replaced by ones which can.