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Beiträge von Adok

  • Das Libertäre Manifest

    • Adok
    • 7. September 2013 um 19:56

    Da Paulchen das Thema IQ angesprochen hat, möchte ich kurz darauf eingehen:

    Wie ich vor kurzem bereits in einem anderen Thread geschrieben habe, halte ich IQ wirklich nicht für so wichtig. Da mir das dort niemand geglaubt hat, werde ich es nun genauer erklären.

    IQ-Tests bestehen meistens aus recht einfachen Aufgaben, die unter Zeitdruck zu lösen sind. Das bedeutet, dass manche deswegen besser als andere abschneiden, weil sie sich beim Lösen der Aufgaben leichter tun und innerhalb des vorgegebenen Zeitlimits mehr Aufgaben zusammenbringen. Meiner Meinung nach sagt das aber recht wenig über einen Menschen aus.

    Mich interessieren eher die Qualität und die Tiefe des Denkens sowie der Wissensstand einer Person. Man könnte das unter dem Begriff "Intellektualität" zusammenfassen. Das ist etwas ganz Anderes als das, was IQ-Tests messen.

    Von Paulchen weiß ich zum Beispiel, dass er sehr präzise denken kann. Das ist schon etwas, das sehr wertvoll ist. Da interessiert mich nicht, wie schnell er im Lösen einfacher Rechenaufgaben ist; das ist unwesentlich.

    Davon abgesehen, macht natürlich auch der Charakter einen Menschen aus; ich umgebe mich lieber mit freundlichen, netten, hilfsbereiten Menschen als mit unfreundlichen. Auch wenn Letztere vielleicht einen höheren IQ haben als die Anderen.

    Das sei aber nur am Rande bemerkt. Mit dem eigentlichen Thema dieses Threads hat das ja nichts zu tun.

  • Das Libertäre Manifest

    • Adok
    • 7. September 2013 um 18:54

    Vielen Dank für eure Kommentare, speziell für dein ausführliches Feedback, Paulchen.

    Quellenangaben fehlen, weil der Artikel nicht als wissenschaftliches Paper konzipiert war, eher als Prosa mit meinen ganz persönlichen Gedanken.

    Mag sein, dass die Überschrift "Das Libertäre Manifest" ein bisschen hochtrabend ist, weil sie den Eindruck erweckt, ich würde mich in eine Reihe mit großen Philosophen stellen wollen.

    Ich könnte den Artikel natürlich mit Quellenangaben versehen und daraus etwas basteln, das den Eindruck erweckt, wissenschaftlich zu sein - nur ist das nicht unbedingt meine Intention. Es geht in erster Linie um meine eigenen Gedanken zur politischen Philosophie.

    So gesehen: Mag sein, dass ich nicht ein "großer Philosoph" vom Format der Autoren anderer "Manifeste" bin; andererseits kenne ich kaum Leute in meinem Alter, die sich in gleichem Ausmaß eigene Gedanken über diese Thematik gemacht haben.

    Natürlich mag es Ältere geben, die sich noch wesentlich mehr Gedanken gemacht haben und zudem auch über mehr Lebenserfahrung verfügen und dadurch vielleicht ein realistischeres Weltbild gewonnen haben. Ich bin der Meinung, dass mein Text in erster Linie das darstellen sollte, was er ist, nämlich das Weltbild eines fast 30-jährigen Wiener Akademikers, der sich gerne Gedanken zu weltanschaulichen Problemen macht. Ich erhebe keinen anderen Anspruch. Ob das, was ich da schreibe, jemanden interessiert, ist seine Sache. Ich persönlich finde, dass ich einige Dinge sehr klar formuliert habe. Mir persönlich hat das Aufschreiben dieser Gedanken sehr viel gebracht, ich habe nun eine andere Lebenseinstellung als bisher.

    Was Marx betrifft, nehme ich an, dass ich mich relativ klar ausgedrückt habe: Ich finde seine Ideologie pervers und habe im Aufsatz auch beschrieben warum. Warum ich aber gelegentlich auf marxistische Begriffe zurückgreife, ist einfach, dass diese Definitionen relativ gängig sind. Hierzulande sind ja zum Teil Parteien an der Macht, deren Ideologie zwar nicht exakt dem Marxismus entspricht, aber von diesem inspiriert worden ist.

    Mir ist nicht klar, warum du, Paulchen, indirekt meinst, dass es etwas Schlechtes wäre, Marx abzulehnen.

    Die Bemerkung über die Bedürfnisse mag der Maslow'schen Bedürfnispyramide entsprechen; das ist aber Zufall. Dennoch, danke für den Vorschlag, ich kann gern hinweisen, dass Herr Maslow ähnliche Gedanken hatte.

    Die enge Auslegung des Begriffs Familie mag problematisch sein; da gebe ich dir schon Recht. Ich werde nach einer anderen Formulierung suchen.

    Ehrenamtliche Tätigkeiten sind meiner Meinung nach nur bedingt anerkannt. Die Frage ist natürlich immer, von wem etwas anerkannt wird. Wenn man für eine Tätigkeit Geld bekommt, dann ist sie jedenfalls von der Gesamtgesellschaft anerkannt, weil Geld ein universelles Tauschmittel ist. (Darüber könnte man natürlich noch diskutieren.)

    Es gibt natürlich verschiedene Definitionen des Begriffs Arbeit, von denen ich nur zwei herausgepickt habe; mir geht es aber weniger darum, den Begriff exakt zu definieren, als zu erklären, warum es problematisch ist, dass nicht jede Tätigkeit (und nicht einmal jede anstrengende Tätigkeit) als Arbeit anerkannt wird. Eventuell muss ich das noch klarer formulieren.

    Ich gebe dir Recht, dass es im Arbeitsprozess weniger um die persönlichen Interessen von Vorgesetzten als um die Interessen des Unternehmens geht; das Unternehmen gehört aber irgendjemanden, und die Interessen dieser Person entsprechen dem Interessen des Unternehmens. Ich will damit sagen: "Unternehmen" ist ein ziemlich abstrakter Begriff; letztendlich gibt es aber immer irgendeine Person, die Interessen hat, welche mit dem Unternehmen assoziiert werden.

    Zu deiner Argumentation mit dem Berufsheer gebe ich dir völlig Recht; du hast ja selbst erkannt, dass auch Soldaten, die sich selbst für diesen Beruf entschieden haben, nicht unbedingt freiwillig in den Krieg ziehen (und den Beruf unter Umständen einfach nur deswegen gewählt haben, weil es für sie keine Alternativen gab).

    Grundsätzlich, Paulchen, bin ich gar nicht der Meinung, dass mein Text neu- und einzigartig sei; aber ich denke sehr wohl, dass er Gedanken enthält, auf die manche Leser noch nicht selbst gekommen sind. Der Text soll in erster Linie zum eigenständigen Nachdenken anregen. Insgesamt halte ich es für sehr wichtig, vor allem auf die Bedeutung (Schädlichkeit) autoritärer Strukturen hinzuweisen. Was in der aktuellen Fassung noch fehlt, ist die besondere Gefährlichkeit der Perpetuierung autoritärer Strukturen durch Menschen, die gar nicht wissen, was hinter diesen autoritären Strukturen steckt, also nicht wissen, weshalb es diese autoritäre Strukturen überhaupt gibt; Menschen, die sich einfach denken: "Es muss halt so sein." Vielleicht erinnert dich diese Bemerkung an die Aussage eines gewissen Michael Spindelegger: "Es ist so, weil es immer schon so war"? Ich halte es für besonders gefährlich, wenn man jemanden zwingt, etwas zu tun, weil man glaubt, dass es so sein müsse, aber gar nicht weiß warum.

    Im nächsten Kapitel möchte ich dann auf das Thema Ideologien und Religionen eingehen - meiner Meinung nach handelt es sich bei diesen vornehmlich um Mechanismen, die einerseits gewisse Menschengruppen zusammenschweißen, andererseits aber auch die gesamte Menschheit spalten und die ebenfalls Menschen dazu veranlassen, nach bestimmten Mustern zu handeln, ohne rational begründen zu können, warum sie es tun.

  • Das Libertäre Manifest

    • Adok
    • 7. September 2013 um 12:42

    Ich schreibe gerade an einem Text, den ich "Das Libertäre Manifest" genannt habe (Arbeitstitel). Darin beschreibe ich meine eigene politische Philosophie. Kommentare sind gern gesehen (aber bitte nicht "tl;dr").

    Das Libertäre Manifest

    Einleitung

    Das Leben des Menschen ist zu einem großen Teil von der Befriedigung von Grundbedürfnissen bestimmt, wie dem Bedürfnis nach Nahrung, nach Schlaf, nach einem Dach über dem Kopf oder nach einem Partner beziehungsweise einer Partnerin. Die verschiedenen Formen des Zusammenlebens von Menschen, die sich im Verlauf der Jahrtausende entwickelt haben, basieren allesamt darauf, den Angehörigen der jeweiligen Verbände ein gutes Leben zu ermöglichen, in dem diese Grundbedürfnisse gesichert werden. Erst durch die Sicherung der Grundbedürfnisse entstehen in den Menschen sekundäre Bedürfnisse, wie das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung, nach deren Befriedigung er dann ebenfalls strebt. Ohne Sicherung der Grundbedürfnisse aber gibt es gar kein Streben nach Befriedigung sekundärer Bedürfnisse.

    Das Leben des Menschen ist aus diesem Grund zu einem großen Teil durch ökonomische Zwänge bestimmt. Freiheit ist die Abwesenheit von ökonomischen Zwängen. Ein Mensch kann nur dann wirklich frei sein, wenn er sein Leben gestalten kann, ohne auf ökonomische Zwänge, nach denen er sich richten muss, Rücksicht nehmen zu müssen.

    Der grundlegendste Verband von Menschen ist die Familie; sie besteht im Normalfall aus einer Mutter, einem Vater und einem oder mehreren Kindern. Es ist klar: Die Eltern sind dafür verantwortlich, die Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu sichern. Aber wie sichern sie ihre eigenen Grundbedürfnisse? In der Steinzeit waren die Menschen Jäger und Sammler; später betrieben sie Ackerbau und Viehzucht. Mit der Zeit zeigte es sich, dass Menschen unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Die Einen spezialisierten sich auf den Anbau von Getreide, die Anderen auf die Zucht von Rindvieh; und ihre Erzeugnisse tauschten sie gegenseitig aus. So entstand das, was man Tauschwirtschaft nennt. Die Menschen produzierten Erzeugnisse nicht mehr nur für den Eigenbedarf (das nennt man Subsistenzwirtschaft), sondern auch für Andere. Schließlich kam man auf die Idee, ein universelles Zahlungsmittel, eine Währung, zu definieren, das es ermöglichte, die Tauschgeschäfte indirekt abzuwickeln. Anstatt Produkt gegen Produkt zu tauschen, tauschte man nun Produkt gegen Geld, um zu einem späteren Zeitpunkt wiederum Geld gegen Produkt tauschen zu können.

    Im Laufe der Geschichte erwuchsen Ungleichheiten zwischen den Menschen. Manche verfügten über Besitz, andere nicht. Letztere bezeichnete man zu einem späteren Zeitpunkt als Proletarier. Die Proletarier hatten ein hartes Los, weil sie ihren Lebensunterhalt durch Lohnarbeit verdienen mussten. Sie waren also von anderen Menschen, von Besitzenden, voll und ganz abhängig. Es gab immer wieder Philosophen, die überlegten, wie man das Los dieser Besitzlosen verbessern könnte. Einer der bekanntesten und einflussreichsten Philosophen dieser Art war sicherlich Karl Marx, aber es gab auch andere. Karl Marx war in seinen Ansichten sehr radikal. Er glaubte, das Problem der Proletarier lösen zu können, indem er das Privateigentum an Produktionsmitteln abschaffte, also jeden Besitz verstaatlichte, mit dem Güter erzeugt werden konnten. Dadurch wurden effektiv alle Menschen zu Besitzlosen, also zu Proletariern. Im Marx'schen Sozialismus gäbe es keine Unterschiede mehr zwischen den Menschen; alle müssten regelmäßig einer Arbeit nachgehen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Im Prinzip ist der Marxismus aus diesem Grund meiner Meinung nach eine perverse Ideologie: Denn anstatt das Leben der Menschen, denen es schlecht ging, zu verbessern, strebte Marx die Gleichheit der Menschen an, indem er das Leben der Menschen, denen es gut ging, verschlechterte. Mir geht es genau um das Gegenteil: Ich möchte das Leben aller Menschen verbessern.

    Die Marx'schen Lehren wurden in Osteuropa umgesetzt, und wenn man sich mit Menschen unterhält, die in diesen Systemen gelebt haben, dann wird man von den meisten hören, dass sie sehr froh darüber sind, dass man nach 1989 in diesen Ländern vom Marxismus als Staatsideologie abging. Marxismus ist also keinesfalls erstrebenswert.

    Der Begriff der Freiheit

    Wie eingangs kurz erwähnt, betrachte ich Freiheit als die Möglichkeit, sein Leben unabhängig von Zwängen, vor allem von ökonomischen Zwängen, zu gestalten. Von Natur aus halte ich den Menschen für ein nach Freiheit strebendes Lebewesen. Im übrigen zeigt sich auch am Marx'schen Begriff der Freiheit, wie pervers der Marxismus ist: Denn Marx definierte Freiheit genau anders herum, nämlich als die Einsicht in eine Notwendigkeit. Echte Freiheit, wie sie mir vorschwebt, ist im Marxismus nicht vorgesehen.

    Damit ein Mensch sein Leben frei, also unabhängig von Zwängen, vor allem von ökonomischen Zwängen, gestalten kann, muss die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse gesichert sein. Es gibt Menschen, die es sich leisten können, frei zu leben: Wenn sie sehr wohlhabend sind, so dass ihre Ersparnisse reichen, um über einen längeren Zeitraum Nahrung und übrige essenzielle Dinge erwerben zu können, ohne einer Arbeit nachzugehen, dann sind sie im Prinzip frei. Allerdings mit einer Einschränkung: Diese Menschen sind von anderen Menschen, die einer Berufstätigkeit nachgehen, abhängig. Würde jeder zu arbeiten aufhören, so würde das System nicht funktionieren.

    Im Prinzip ist es jedenfalls möglich, Wohlstand anzuhäufen, um irgendwann ein Leben frei von ökonomischen Zwängen führen zu können. Dazu muss es aber erlaubt sein, Privatbesitz zu akkumulieren. In einem sozialistischen System Marx'scher Prägung wäre dies nicht möglich oder zumindest nicht legal.

    Da im Kapitalismus westlicher Prägung das Anhäufen von Privateigentum erlaubt ist, kann man hierzulande also sein Leben über einen gewissen (in der Regel relativ langen) Zeitraum so gestalten, dass man arbeitet, um Besitz zu erwerben, von dem man irgendwann (in der Regel erst in recht hohem Alter) frei von ökonomischen Zwängen leben kann.

    Was im derzeitigen System freilich nicht möglich ist, ist, sein Leben von Anfang an frei von ökonomischen Zwängen zu gestalten. Es sei denn, man stammt aus einer sehr wohlhabenden Familie, so dass man es sich leisten kann, von Anfang an zu leben, ohne auf ökonomische Zwänge Rücksicht zu nehmen. Dies ist aber nur relativ wenigen Privilegierten möglich.

    Es gibt jedoch verschiedene Lösungsvorschläge, wie man auch finanziell schlechter gestellten Kreisen ein sorgenfreies Leben ermöglichen könnte. Milton Friedman, der bekannteste Ökonom der Chicagoer Schule, hat beispielsweise etwas vorgeschlagen, das von diversen politischen Parteien unter Begriffen wie Grundsicherung oder Bedingungsloses Grundeinkommen propagiert wird. Die Idee ist einfach, dass der Staat nach wie vor Steuern eintreibt, aber einen Teil dieser Steuern an alle Bürger - also auch an die, die gar keine Steuern zahlen - zurückgibt. Dadurch hätte dann jeder Bürger ein regelmäßiges Einkommen, mit dem er seine Grundbedürfnisse befriedigen könnte, unabhängig davon, ob er einer Arbeit nachginge.

    Auch dieses System setzte aber voraus, dass manche (eher: viele) Menschen nach wie vor einer Berufstätigkeit nachgingen, denn sonst wäre dieses System nicht finanzierbar.

    Dazu ist zu sagen, dass es keineswegs das Ideal jedes Menschen ist, Arbeit möglichst zu vermeiden. Es gibt Menschen, die gerne arbeiten - vielleicht gar nicht so wenige. Es kommt in erster Linie darauf an, ob der Beruf zu der jeweiligen Persönlichkeit passt. Deswegen ist es wichtig, dass es Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten gibt: damit sich möglichst für jeden Beruf, der gebraucht wird, jemand findet, der diesen Beruf gern ausübt. Wenn jemand von seiner Persönlichkeit her eine bestimmte Tätigkeit gerne ausübt, sie ihm Spaß macht, dann empfindet er insgesamt weniger Arbeitsleid als jemand, der ständig einer seinem Wesen fremder Tätigkeit nachgehen muss.

    Es ist davon auszugehen, dass die meisten Menschen irgendeine Tätigkeit finden würden, die ihnen Freude bereitete, und der Zustand, dass sie nur vom Grundeinkommen lebten, nur zeitlich begrenzt wäre.

    Der Begriff der Arbeit

    Was ist überhaupt Arbeit? Es gibt verschiedene Definitionen von Arbeit; beginnen wir mit Marx: Marx definierte Arbeit als eine "gesellschaftlich anerkannte Tätigkeit". Das bedeutet erstens, dass Arbeit eine Tätigkeit ist; zweitens, dass sie gesellschaftlich anerkannt werden muss. Aber was heißt gesellschaftliche Anerkennung? Das ist im Grunde genommen ein recht vager Begriff; in der Realität sieht es wohl so aus, dass all das, womit man Geld verdienen kann, als gesellschaftlich anerkannt zu betrachten ist und alles andere als gesellschaftlich nicht anerkannt.

    In der Physik wird Arbeit als das Produkt von Kraft und Weg definiert, wobei Kraft wiederum das Produkt von Masse und Beschleunigung ist; physikalische Arbeit hat also damit zu tun, dass man einen Gegenstand, der eine gewisse Masse hat, in Bewegung versetzt (ihn beschleunigt), und je weiter man ihn bewegt, je größer der Weg, desto mehr Arbeit hat man geleistet. Dieser physikalische Begriff der Arbeit beschreibt an sich manche Berufe recht gut, möglicherweise sogar alle Berufe; denn auch bei intellektuellen Berufen, beim Denken, wird physikalische Arbeit verrichtet. Selbst Marx betrachtete das Denken als eine Form der Bewegung (sogar als die höchste Form der Bewegung). Aber: Physikalische Arbeit impliziert nicht gesellschaftliche Anerkennung.

    Meiner Meinung nach ist in diesem Zusammenhang doch die Frage zu stellen, ob eine Tätigkeit, die gesellschaftlich nicht anerkannt ist, nicht doch als Arbeit zu betrachten sei. Ich persönlich erachte es als unfair, eine mitunter anstrengende Tätigkeit nicht als Arbeit zu betrachten, nur weil man mit dieser Tätigkeit kein Geld verdient (sie also nicht aus ökonomischen Motiven betrieben wird).

    Der Begriff der Leistung

    In der Physik wird Leistung als Quotient aus Arbeit geteilt durch Zeit definiert. Das bedeutet: Je mehr Arbeit verrichtet wird, desto höher die Leistung. Aber auch: Wenn zwei Personen gleich viel Arbeit verrichten, dann hat die Person, die weniger Zeit dafür gebraucht hat, mehr Leistung erbracht.

    Im täglichen Leben wird oft Leistung als ein wichtiges gesellschaftliches Prinzip hochgehalten. Dabei ist Leistung aber nicht unbedingt im physikalischen Sinne gemeint. Eher ist gemeint, dass man grundsätzlich die Einstellung haben sollte, Arbeit verrichten zu wollen. Honoriert wird keineswegs, wenn jemand gleich viel Arbeit leistet, aber dafür kürzer braucht. Von solchen Menschen - man könnte sie begabt nennen - wird eher erwartet, dass sie die gewonnene Zeit nutzen, um noch mehr Arbeit zu verrichten.

    Die "Leistungsgesellschaft" ist ein geflügeltes Wort. Meiner Meinung nach zeugt es aber eher von Unreife, wenn ein Mensch sich in erster Linie durch die erbrachten Leistungen definiert. Es gibt im Leben viel mehr als nur Arbeit. Menschen sind nicht deswegen interessant, weil sie arbeiten, sondern aufgrund ihrer Persönlichkeiten und Kenntnisse - das sind Merkmale, die zwar auch beim Geldverdienen eine Rolle spielen können, die aber nicht nur wegen der ökonomischen Aspekte interessant sind. Dementsprechend bin ich der Meinung, dass sich die Gesellschaft in die Richtung weiterentwickeln sollte, dass Menschen nicht nur aufgrund ihrer Leistungen geschätzt werden, sondern auch aufgrund ihres Charakters und anderer Dinge.

    Autoritäre Strukturen

    Ökonomisch gesehen, betrachten Menschen in erster Linie nach der Nützlichkeit. Die Hauptfrage lautet: Was habe ich von meinem Mitmensch? Was kann er mir bringen? Das spielt auch in den privaten Bereich hinein. Aber in erster Linie ist das Nützlichkeitsprinzip ein ökonomisches. Der Unternehmer entscheidet, welche Mitarbeiter er einstellt, aufgrund ihres Potenzials, dass sie seinen Zwecken dienen könnten. Wie gesagt, ist die potenziell erbrachte Leistung nicht alles, was einen Menschen ausmacht; in der Arbeitswelt ist sie aber das hauptsächliche Kriterium bei der Auswahl von Mitarbeitern.

    Aufgrund der Verschiedenheit der Interessen der Menschen haben sich im Laufe der Zeit autoritäre Strukturen ausgebildet. Ein Mitarbeiter muss ja nicht unbedingt die Interessen seiner Vorgesetzten teilen. Aber im Betrieb wird von ihm in erster Linie erwartet, diesen Interessen zu dienen. Vorgesetzte haben daher verschiedene Mechanismen entwickelt, ihre Untergebenen zu zwingen, sich so zu verhalten, wie es ihren eigenen Interessen entspricht. Unternehmen, die so aufgebaut sind, sind autoritär strukturiert. Im Prinzip ist jedes Unternehmen autoritär strukturiert; Mitarbeiter werden schließlich nicht bezahlt dafür, dass sie ihren Privatinteressen nachgehen. Problematisch ist nur, wenn das Autoritätsprinzip auch in Bereiche hineinspielt, in denen es keine Rolle spielt, etwa in das Privatleben. Auch in der Familie herrschen oftmals autoritäre Strukturen. Besonders in traditionellen Familien gab es oft ein Familienoberhaupt, das den anderen Familienmitgliedern selbst in ihrer Freizeit glaubte sagen zu dürfen, wo es langging.

    Meiner Meinung nach sind autoritäre Strukturen weitestgehend abzubauen. Autoritäres Gehabe ist nur dort zu gestatten, wo es wirklich notwendig ist; etwa um Mitarbeiter dazu zu bringen, den Interessen des Unternehmens zu dienen. In allen anderen Bereichen sollte autoritäres Verhalten nicht erlaubt sein.

    Im Idealfall sollten auch die Interessen der Mitarbeiter mit denen des Unternehmens weitgehend übereinstimmen oder zumindest sehr kompatibel sein; dann wird autoritäres Gehabe auch am Arbeitsplatz überflüssig.

    Autoritäre Strukturen und auch autoritäre Persönlichkeiten - solche, die besonders zu autoritärem Gehabe neigen, selbst wenn es rational nicht geboten ist - sind in meinen Augen ein Hauptübel der Menschheit. Sehr viele Probleme, wie Kriege oder Völkermorde, sind auf solche autoritäre Strukturen zurückzuführen. Man überlege sich einmal: Ohne autoritäre Strukturen gäbe es wahrscheinlich gar keine Kriege! Schließlich dient kaum ein Soldat freiwillig in der Armee, sondern die meisten werden zum Kriegsdienst gezwungen.

    Fortsetzung folgt.

  • N s a

    • Adok
    • 6. September 2013 um 20:46

    http://mobil.zeit.de/digital/datens…erschluesselung

    http://www.spiegel.de/politik/auslan…g-a-920710.html

    http://www.theguardian.com/world/2013/sep…-security/print

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 26. August 2013 um 10:32

    Auf http://slackhalla.org/~demise/test/socialattitude.php gibt es einen Test, der die politische Einstellung eines Menschen überprüft. Bei mir ist herausgekommen:

    "These scores indicate that you are a progressive; this is the political profile one might associate with a university professor. It appears that you are skeptical towards religion, and have a pragmatic attitude towards humanity in general. Your attitudes towards economics appear laissez-faire capitalist, and combined with your social attitudes this creates the picture of someone who would generally be described as libertarian. To round out the picture you appear to be, political preference aside, an idealist with several strong opinions."

    Ich bin also, kurz gesagt, ein progressiver Liberaler und weise das politische Profil eines Universitätsprofessors auf. Ja, schön wäre es, wenn auch in Österreich die Universitätsprofessoren so wären - statt dessen sind ja viele (zumindest auf der Medizin) Mitglieder des ultrakonservativen, erzkatholischen Cartellverbands und jeglichem Fortschritt, sei er gesellschaftlicher, technischer oder wissenschaftlicher Natur, eher abgeneigt. Aber hier an der TU ist es in der Tat besser, ich fand die meisten unserer Professoren durchaus sympathisch.

  • Fünf Bücher, die die Welt erklären

    • Adok
    • 24. August 2013 um 08:03
    Zitat von Wolfibolfi

    1) Der Schatz im Silbersee
    2) Der Schatz im Silbersee
    3) Der Schatz im Silbersee
    4) Der Schatz im Silbersee
    5) Der Schatz im Silbersee


    :) Ich nehme an, einige der jüngeren Mitglieder dieses Forums werden gar nicht wissen, worauf du da anspielst.

  • Fünf Bücher, die die Welt erklären

    • Adok
    • 23. August 2013 um 11:27

    Meine Top 5 der Bücher, die die Welt erklären:

    1. Philosophie des Abendlandes (Russell)
    2. Logik der Forschung (Popper)
    3. Die offene Gesellschaft und ihre Feinde (Popper)
    4. Nationalökonomie - Theorie des Handelns und Wirtschaftens (Mises)
    5. Das Buch vom Fürsten (Machiavelli)

    Mit Google habe ich Quellen für alle Bücher gefunden (diese Bücher sind nicht mehr durch Copyright geschützt, also keine Sorge, das Herunterladen ist legal). Ich habe nicht überprüft, ob diese Quellen korrekt sind. Falls etwas falsch erscheint, informiert mich bitte.

    1. Philosophie des Abendlandes (Russell)
    http://cdn.preterhuman.net/texts/thought_…d%20Russell.pdf

    2. Logik der Forschung (Popper)
    http://s-f-walker.org.uk/pubsebooks/pdf…c-discovery.pdf

    3. Die offene Gesellschaft und ihre Feinde (Popper)
    http://www.inf.fu-berlin.de/lehre/WS06/pmo…OpenSociety.pdf

    4. Nationalökonomie - Theorie des Handelns und Wirtschaftens (Mises)
    http://mises.org/books/humanaction.pdf

    5. Das Buch vom Fürsten (Machiavelli)
    http://www.constitution.org/mac/prince.pdf

    Und welche sind eure Lieblingsbücher?

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 22. August 2013 um 08:53
    Zitat von emptyvi

    Uhm.. wenn jemand 2000 Euro im Monat verdient, und ein anderer (Erste-Bank-Vorstand Andreas Treichl hat zum Beispiel mehrere Jahre lang > 4 Millionen im Jahr verdient, was in etwa 285k Euro bei 14 Gehältern entspricht..) 200 000 - heißt das, dass letzterer 100x mehr Arbeit pro Tag verrichtet, als ersterer? Wie genau hat er sich denn diese Verhundertfachung verdient?


    Treichl ist ein Superreicher - es gibt nur sehr wenige Superreiche.

    Die SPÖ möchte Vermögen ab 500.000 EUR besteuern. Das sind für die SPÖ schon Reiche.
    Unter diesen Leuten gibt es viele, die aus ärmlichen Verhältnissen stammen und ihr Vermögen sich hart erarbeitet haben.

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 21. August 2013 um 09:06
    Zitat von Früchtemüsli

    Doppelautsch.
    Aber du stehst zu deiner Meinung. Das find ich gut :)


    Deine Einwände sind okay, man kann darüber diskutieren. Was Haftstrafen betrifft: Ich finde, dass nur wirklich gefährliche Leute weggesperrt gehören. Gefährlich sind aber nur solche, die geistig abnorm sind (womit ich übrigens nicht behaupten möchte, dass jeder, der geistig "abnorm" ist, gefährlich sei). Für diese gibt es spezielle Anstalten für geistig abnorme Rechtsbrecher. Alle Anderen sollen nur eine Geldstrafe bekommen.

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 21. August 2013 um 09:01

    Hier ein neuer Aufsatz von mir, der zum Thema des Threads passt:

    Von der Scheinheiligkeit der ÖVPler

    Ein Kollege von der Mensa versuchte unlängst, Professor Brauneder ins rechte Eck zu stellen. Dieser Mensa-Kollege ist ein strammer ÖVPler, dessen Vater durch die Partei Karriere gemacht hat. So gesehen, ist klar, dass er die Stellung der ÖVP um jeden Preis verteidigen möchte. Die gleiche Person hat übrigens auch behauptet, Bundeskanzler Kreisky, dem wir viel zu verdanken haben (vor allem unseren Wohlstand), sei eine "böse" Person gewesen. Da merkt man wieder, dass Gut und Böse relative Begriffe sind, die vom Standpunkt des Betrachters abhängen. Denn in meinen Augen ist eher die ÖVP die Partei des Bösen.

    Wie man bei Brauneder lesen kann, regierte in Österreich nach 1945 eine Große Koalition. Diese Große Koalition trat die Verfassung mit den Füßen. In der Verfassung ist eine Gewaltenteilung vorgesehen; das Parlament beschließt die Gesetze, und die Regierung führt sie nur aus. Tatsächlich hat aber die ÖVP zusammen mit ihrem Koalitionspartner seit 1945 die Gesetze meistens in informellen Gremien beschlossen, auf Initiative der Regierung und von Personengruppierungen, die der Regierung nahe standen. Das Parlament wurde seines eigentlichen Sinne, das Volk zu vertreten, beraubt; es wurde nur mehr verwendet, um die bereits beschlossenen Gesetze offiziell für gültig zu erklären. Da es kein freies Mandat gab, sondern Fraktionszwang, konnte ein Abgeordneter nicht gegen ein Gesetz stimmen, wenn seine Partei darüber anderer Meinung war. Im Prinzip waren Abgeordnete nur Stimmvieh. Sie hatten nichts zu sagen. Die Parteispitzen entschieden, und an die Entscheidungen der Parteispitzen mussten sich alle halten. Mit einer liberalen Demokratie hatte das nichts mehr zu tun.

    Da ist in meinen Augen nur verständlich, dass sich Brauneder der Freiheitlichen Partei Österreichs angeschlossen hat, um dieses System aufzubrechen und eine tatsächliche liberale Demokratie im Sinne der Verfassung, mit einer echten Gewaltenteilung, umzusetzen. Mit "rechtem" Gedankengut hat das nichts zu tun.

    Brauneder widmet natürlich auch dem Ständestaat, der autoritären Alleinherrschaft der Vorgängerpartei der ÖVP unter den Bundeskanzlern Dollfuß und Schuschnigg, ein ausführliches Kapitel in seinem Buch über die "Österreichische Verfassungsgeschichte". Was ich daran besonders interessant fand: Immer wenn ein Posten zu besetzen war, dann erstellte eine Kommission einen Dreiervorschlag. Dann wurde abgestimmt, wer dieser drei Personen das Rennen machte.

    Das kam mir doch irgendwie bekannt vor!

    Tatsächlich erfolgt auch an Österreichs Universitäten - auch heute noch! - die Postenbesetzung oft nach diesem System, etwa bei der Rektorswahl. Man sieht also: An Österreichs Universitäten herrscht nach wie vor Austrofaschismus. Ich weiß, das ist logisch gesehen ein abduktiver Schluss, aber eine solche Art des Schließens ist ja eine Spezialität von uns Medizinern (und wir liegen damit nicht immer falsch).

    Die Universitäten Österreichs sind verseucht mit Mitgliedern des Österreichischen Cartellverbands (CV), die Wissenschaftsminister hat schon seit Jahrzehnten fast durchgängig die ÖVP gestellt, und das passt alles gut dazu, was ich beobachtet habe: Wo die ÖVP das Sagen hat, herrschen anscheinend immer noch Strukturen wie zur Zeit des Austrofaschismus.

    Das erkennt man aber auch an der Struktur der ÖVP selbst, mit ihren "Bünden", die ja im Prinzip (Arbeiter- und Angestelltenbund, Bauernbund, Wirtschaftsbund usw.) Berufsständen entsprechen. Die ÖVP selbst ist also nach wie vor ständestaatlich organisiert. Und wenn die ÖVP in Österreich die absolute Mehrheit hätte, dann wäre die Gefahr groß, dass wir bald wieder Verhältnisse wie zwischen 1933 und 1939 hätten, wo der Bundeskanzler autoritär regierte, es kein Parlament gab, das Konkordat mit der römisch-katholischen Kirche geschlossen wurde, die Todesstrafe praktiziert wurde und so weiter. Wehret den Anfängen!

    http://cdvolko.blogspot.co.at/2013/08/von-de…der-ovpler.html

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 20. August 2013 um 15:20
    Zitat von Vendredi

    Kurze Zwischenfrage an Adok:

    Du bringst mehrfach die Diskriminierung ins Spiel.

    Beim Anheben des Frauenpensionsalters geht die Wirtschaft anscheinend vor. Aber ist es für dich nicht diskriminierend, wenn man aufgrund seines Geschlechts dazu genötigt wird länger zu arbeiten?


    Da hast du schon Recht. Es ist diskriminierend, wenn Männer länger arbeiten müssen als Frauen. Allerdings halte ich es für den falschen Weg, deswegen das Pensionsantrittsalter der Frauen zu erhöhen. Gerechter wäre es, das Pensionsantrittsalter der Männer herabzusetzen, so dass sowohl Frauen als auch Männer mit 60 in Pension gehen können oder vielleicht sogar noch früher.

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 20. August 2013 um 14:49

    Die Wahlkabine hat die gescheiteren Fragen. Ich habe sie nun ein zweites Mal gemacht:

    Sollen Langzeitarbeitslose zu einem gemeinnützigen Dienst verpflichtet werden?
    NEIN, denn ich bin gegen Zwangsarbeit.

    Sollen religiöse Symbole (wie z.B. das Kreuz) in Kindergärten und Schulen erhalten bleiben?
    NEIN, denn Religion ist mit allen Mitteln zu bekämpfen.

    Soll Österreich am Bankgeheimnis festhalten?
    JA, das wäre besser.

    Soll in Österreich ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden?
    JA, auf jeden Fall. Das erlaubt jedem ein sorgenfreies Leben.

    Sollen Einkaufstaschen aus Plastik besteuert werden?
    NEIN, wozu?

    Soll die Provision einer Wohnungsvermittlung ("Maklergebühr") für Mieterinnen und Mieter gestrichen werden?
    JA, damit Wohnen leistbarer wird.

    Sollen in Österreich geborene Kinder automatisch die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten?
    JA, denn sie wachsen wahrscheinlich auch hier auf, wozu also die Diskriminierung?

    Soll der Bundesrat als zweite Parlamentskammer abgeschafft werden?
    JA, den brauchen wir nicht.

    Sollen Menschen mit höherem Einkommen zu einem größeren Beitrag ins Gesundheitssystem verpflichtet werden (z.B. über eine Anhebung der Höchstbeitragsgrundlage)?
    NEIN, das wäre Diskriminierung.

    Soll Österreich die Mittel für die internationale Entwicklungszusammenarbeit erhöhen?
    NEIN, hat keinen Sinn.

    Soll Politische Bildung als Unterrichtsfach bereits ab der 7. Schulstufe eingeführt werden?
    JA, das wäre mal ein interessantes Schulfach.

    Soll die Dauer des Zivildiensts in seiner derzeit geltenden Form (9 Monate) beibehalten bleiben?
    NEIN, Wehrpflicht und Zwangsdienste sind abzuschaffen.

    Soll Österreich mehr Soldatinnen und Soldaten zu militärischen UNO-Missionen entsenden?
    NEIN, das Leben der Soldaten ist mir heilig.

    Sollen die allgemeinen Studiengebühren wieder eingeführt werden?
    NEIN, Studieren sollte gratis sein.

    Sollen homosexuelle und alleinstehende Frauen das Recht auf künstliche Befruchtung erhalten?
    JA, das ist eine gute Idee.

    Soll die Steuerfreigrenze bei geringeren Einkommen erhöht werden?
    JA, die Leute sollen mehr von ihrem Einkommen haben.

    Soll in Österreich wieder ein eigener Jugendgerichtshof eingerichtet werden?
    JA, Jugendliche verdienen eine gute Behandlung, auch wenn sie Gesetze übertreten haben.

    Sollen in Österreich lebenslange Haftstrafen abgeschafft werden?
    JA, ich bin überhaupt für die Abschaffung von Haftstrafen.

    Soll für unselbständig Beschäftigte eine sechste Urlaubswoche eingeführt werden?
    JA, Urlaub ist immer gut.

    Soll die Videoüberwachung des öffentlichen Raums (z.B. Plätze, öffentliche Gebäude und Verkehrsmittel usw.) in Österreich ausgebaut werden?
    NEIN, nicht notwendig. Geldverschwendung.

    Soll das gesetzliche Pensionsantrittsalter von Frauen jenem der Männer angeglichen werden?
    NEIN, kann so bleiben, wie es ist.

    Sollen Unternehmen öffentliche Förderungen nur unter der Voraussetzung erhalten, dass sie einen innerbetrieblichen Gleichstellungsplan von Frauen und Männern vorlegen?
    NEIN, das ist zu viel Aufwand.

    Soll der Konsum von weichen Drogen wie Haschisch und Marihuana legalisiert werden?
    JA, auf jeden Fall. Legalize it!

    Sollen Asylwerbende ab dem Zeitpunkt ihrer Antragstellung eine Arbeitserlaubnis erhalten?
    JA, denn es ist eine Sauerei, dass sie derzeit nicht arbeiten dürfen.

    Sollen die nichtkommerzielle Verbreitung und Nutzung von digitalen Daten als Grundrecht verankert werden?
    JA, ich unterstütze die PIRATEN.

    Ergebnis: PIRATEN und KPÖ gleichauf an erster Stelle, danach (mit großem Abstand) GRÜNE.

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 20. August 2013 um 14:29

    Ich habe den Wahlhelfer der Wiener Zeitung nun ein drittes Mal gemacht. Hier meine Antworten:

    Um den Sozialstaat abzusichern und weiter auszubauen, ist es notwendig, die Reichen im Land höher zu besteuern.
    NEIN, denn die Reichen haben sich ihren Reichtum verdient und sollen ihn ruhig genießen dürfen.

    Wenn Zuwanderer ihr Demonstrationsrecht benutzen, um gegen Grundprinzipien der Demokratie zu demonstrieren, sollen diese nicht eingebürgert werden.
    EHER NEIN, denn ich bin dafür, dass Zuwanderer auch eingebürgert werden, wenn sie der Demokratie kritisch gegenüber stehen, denn auch die Demokratie ist nicht der Weisheit letzter Schluss (Demokratie ist lediglich besser als andere Staatsformen, die hier in Österreich bisher umgesetzt worden sind).

    Wer bewusst ungesund lebt, also übermäßig raucht, trinkt, keine Gesundheitsvorsorge betreibt, sollte auch höhere Beiträge für die Krankenversicherung leisten.
    NEIN, denn das ist Diskriminierung.

    Das duale System von Mittelschule und Gymnasium soll beibehalten werden.
    JA, denn Gymnasien sind schon gut, ich möchte nicht, dass es nur Hauptschulen gibt; aber vielleicht wäre es gut, wenn es nur Gymnasien und keine Hauptschulen gäbe.

    Die Türkei gehört zu Europa, die Tür zu einem möglichen EU-Beitritt sollte offen gehalten werden.
    EHER NEIN, denn ich bin der Meinung, dass die EU abgeschafft und durch eine Union der Nordstaaten mit Russland ersetzt werden sollte, siehe: http://cdvolko.blogspot.co.at/2013/07/union-der-nordstaaten.html (Man könnte sie auch eine "Neue Sowjetunion" nennen.)

    Der Staat soll eine Obergrenze bei Mieten gesetzlich beschließen.
    EHER JA, denn Wohnen ist ein Grundbedürfnis, und es muss jedem möglich sein, sich eine Wohnung leisten zu können.

    Homosexuellen Paaren soll die Adoption von Kindern ermöglicht werden.
    JA, denn wenn es nicht möglich wäre, wäre das Diskriminierung.

    Der Schutz von Nichtrauchern ist derzeit nur mangelhaft und halbherzig umgesetzt.
    EHER JA, denn man wird immer noch zum Passivrauchen genötigt.

    Die Krisenstaaten in Südeuropa brauchen einen neuerlichen Schuldenschnitt, auch wenn dies die österreichischen Steuerzahler Geld kostet.
    NEIN, denn die Krisenstaaten in Südeuropa sollten wir loswerden.

    Es braucht für mehr Umweltschutz eine kilometerabhängige Pkw-Maut statt der Vignette.
    NEIN, denn eine solche Maut wäre teurer.

    Geschäfte sollen auch am Sonntag offen halten können.
    EHER NEIN, denn die Leute brauchen auch Ruhezeiten, in denen sie sich erholen können.

    Österreich ist ein Hochsteuerland – eine Entlastung aller Steuerzahler ist dringend notwendig.
    NEIN, denn Steuern sind gut, um den Staatshaushalt zu sanieren.

    Politiker, gegen die wegen Korruption ermittelt wird, sollen für die Dauer der Untersuchung ihr Amt ruhend stellen. Bei einer Verurteilung ist ein Rücktritt zwingend.
    NEIN, denn gewählte Politiker sollten für die Dauer der Legislaturperiode ihr Amt behalten.

    Wird ein Volksbegehren von mindestens zehn Prozent der Wahlberechtigten unterschrieben, sollte darüber eine für das Parlament verpflichtende Volksabstimmung abgehalten werden.
    EHER JA, wenngleich nicht unbedingt wichtig.

    Auf lange Sicht gesehen sollen die Banken das Geld, das die Steuerzahler für die Finanzbranche aufwenden mussten, durch höhere Abgaben zurückzahlen.
    JA, das sind uns die Banken schuldig.

    Auf der Suche nach neuen Energiequellen darf auch der Abbau von Schiefergas kein Tabu sein.
    WEISS NICHT, denn mit diesen Themen (Energie und Umweltschutz) habe ich mich noch nicht beschäftigt.

    Eine Frauenquote ist kontraproduktiv für die Anliegen der Frauen.
    JA, denn dadurch werden auch "verdiente" Frauen zu "Quotenfrauen" abgestempelt.

    Kammern und Verbände haben in Österreich zu viel Einfluss, die Pflichtmitgliedschaft soll abgeschafft werden.
    JA, das ist eine liberale Grundforderung.

    Das Frauenpensionsalter soll so rasch als möglich an das der Männer angepasst werden.
    NEIN, wozu? Wir brauchen nicht so viele Arbeitnehmer.

    Ohne den Euro ginge es Österreich besser.
    NEIN, solange Deutschland den Euro hat, ginge es Österreich ohne den Euro sicher nicht besser. Der Schilling war nur deswegen so "hart", weil er an die D-Mark gekoppelt war.

    Die ÖBB sollten so schnell wie möglich privatisiert werden.
    NEIN, wozu? Privatisierung hat nicht nur Vorteile...

    Parteienförderung soll es nur dann geben, wenn es eine Frauenquote von wenigstens 40 Prozent gibt und die Parteien diese auch einhalten.
    NEIN, das ist undemokratisch.

    Universitäten sollen eigenständig Studiengebühren einführen dürfen.
    NEIN, Studieren sollte gratis sein.

    Hohe Pensionen müssen gekürzt werden, sonst bleibt für die Jungen gar nichts mehr übrig.
    NEIN, denn auch die Jungen profitieren von den Pensionen, die ihre Eltern vom Staat bekommen.

    Österreich sollte sich verstärkt an internationalen Friedensmissionen beteiligen, auch wenn dies eine gewisse Gefahr für die Soldaten mit sich bringt.
    NEIN, denn das Leben unser Soldaten ist mir heilig.

    Das wirksamste Mittel gegen steigende Mieten ist eine Liberalisierung des Mietrechts.
    NEIN, denn Wohnen muss leistbar bleiben, und wenn alles eine Frage von Angebot und Nachfrage wäre, dann wäre für manche Menschen Wohnen nicht mehr leistbar.

    Ein verpflichtender Ethikunterricht für alle Schüler ist eine gute Alternative zum Religionsunterricht.
    NEIN, ich möchte beides abschaffen.

    Eine sechste Urlaubswoche für Arbeitnehmer sollte bei Erholung der Konjunktur eingeführt werden.
    JA, Urlaub ist immer gut.

    Lieber ein paar Milliarden Euro Schulden mehr als hunderttausend Arbeitslose zusätzlich.
    NEIN, wir müssen die Schulden abbauen und, wenn möglich, die Inflation in Zaum halten.

    Die Vorratsdatenspeicherung gehört abgeschafft, der Zugriff von Staat und Firmen auf Bürgerdaten rigoros eingeschränkt.
    JA, ich bin für Schutz der Privatsphäre und gegen Missbrauch intimer Daten, wie es laut Medienberichten beispielsweise 350 Ärzte vor kurzem gemacht haben.

    Wie immer, kam bei mir auch diesmal die SPÖ als jene Partei heraus, die meine Anliegen am besten vertritt.

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 20. August 2013 um 13:45

    Im übrigen, Plantschkuh: Hast du nicht mitbekommen, dass eine bestimmte politische Partei bereits in den 1990er Jahren ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle (genannt "Grundsicherung") forderte? Man höre und staune: Diese politische Partei nannte sich ... "Liberales Forum"!

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 20. August 2013 um 13:40
    Zitat von Plantschkuh!

    Du aber folgst Schlagworten, nicht Inhalten. Du hast mal was über Leute gehört, die sich vor 200 Jahren als "liberal" bezeichnet haben und für "Freiheit" eingetreten sind, und deswegen glaubst du, du bist zwangsweise auch "liberal". Aber nein, die Piraten treten auch für "Freiheit" ein, also bist du vielleicht doch Pirat und gibst eine uneingeschränkte Wahlempfehlung ab. Ohne ihre wohl kontroverseste Forderung, das bedingungslose Grundeinkommen, auch nur zu erwähnen. Sogar auf explizite Nachfrage ("Was wären denn so Punkte, wo du mit ihnen (für dich überraschend) nicht übereinstimmst?") lehnst du es ab, dich mit tatsächlichen Inhalten zu beschäftigen.


    Lieber Plantschkuh, ich lese aus deinen Worten heraus, dass du glaubst, ich wäre ein Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens? Im Gegenteil! Ich bin dafür!

    Deine Behauptung, ich würde mich mit bestimmten Dingen nicht inhaltlich auseinandersetzen, empfinde ich zudem als grobe Beleidigung.

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 20. August 2013 um 13:37

    Ein Punkt, wo ich mit vielen Parteien nicht konform gehe und geradezu "linksradikale" Ansichten vertrete, ist das Staatsbürgerschaftsrecht.

    Ich bin der Meinung, dass jedes Kind, das auf österreichischem Boden geboren wird, automatisch auch die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten sollte. Ich bin für "ius soli" statt "ius sanguinis".

    Außerdem bin ich eher Anhänger des französischen Begriffs der Nation als des deutschen Begriffs. Die Deutschen definieren die Zugehörigkeit zu einer Nation aufgrund der Abstammung, die Franzosen aufgrund von Sprachkenntnissen. Ich finde, dass jeder, der über gute Kenntnisse der deutschen Sprache verfügt, das Recht haben sollte, sich als Angehöriger der deutschen Nation zu betrachten.

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 19. August 2013 um 10:15

    Plantschkuh: Ja, wer weiß, vielleicht bin ich vor allem wirtschaftlich nicht so "liberal" wie es manche meiner ehemaligen Kollegen von den JuLis sind. Allerdings bin ich ein Freidenker, der selbstständig über alles Mögliche nachdenkt und auch gerne seine Meinung (öffentlich) äußert. Und dass ich das tun darf, habe ich den Reformen der Liberalen des 19. Jahrhunderts zu verdanken, die uns die in der Verfassung verankerten Grund- und Menschenrechte wie das Recht auf Leben, das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit, das Recht auf Meinungsfreiheit usw. gebracht haben. Deswegen finde ich Liberalismus gut.

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 18. August 2013 um 17:36

    Ich als ... hmm ... der Selbsteinschätzung nach Liberaler und ehemaliger Repräsentant einer liberalen Partei in der Universitätsvertretung der TU Wien traue es mich gar nicht zu sagen ... aber in der Wahlkabine kam bei mir an erster Stelle die Partei, die ich gar nicht beim Namen nennen will. Ich nehme an, man begreift, um welche es sich handelt, wenn ich den folgenden Liedtext zitiere (der theoretisch die Hymne dieser Partei sein könnte): "Aus Russland dem Großen auf ewig gegründet steht machtvoll der Volksrepubliken Bastion. Lang lebe getragen vom Willen der Völker die einige, mächtige Sowjetunion."

    Jaja, ich "Liberaler" ...

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 18. August 2013 um 10:54

    Ich habe den Online-Wahlhelfer der Wiener Zeitung heute wieder gemacht. Die Fragen habe ich wahrscheinlich mehr oder weniger gleich wie gestern beantwortet, aber bei der Gewichtung habe ich öfter "wichtig" angeklickt als früher. Nun sieht mein Ergebnis so aus:

    Dritter Platz: PIRATEN
    (gestern waren sie noch letzter Platz)

    Erster Platz: SPÖ
    (genau wie gestern)

    Diesmal, man höre und staune, haben den letzten Platz ... die Neos!

    Aus taktischen Gründen denke ich nun aber daran, die GRÜNEN zu wählen (die bei mir heute auf den vierten Platz kamen), damit sich vielleicht eine rot-grüne Koalition ausgehen könnte und die Schwarzen wegkommen.

  • Nationalratswahlen 2013

    • Adok
    • 18. August 2013 um 10:47
    Zitat von Plantschkuh!

    Haha, witzig. Was wären denn so Punkte, wo du mit ihnen (für dich überraschend) nicht übereinstimmst?


    Das weiß ich nicht. Ich glaube, dass der Wahlhelfer der Wiener Zeitung nicht ganz koscher ist. Bei der Wahlkabine sind die Piraten bei mir immerhin an dritter Stelle. Die Parteien, die bei der Wiener Zeitung bei mir hinten sind, sind bei der Wahlkabine bei mir vorne und umgekehrt.

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