Plantschkuh: Du kommst doch aus einem ehemals kommunistischen Land. Wie kannst du dann noch für die Kommunisten sein?
Ich werde jedenfalls die JuLis wählen und fände es gut, wenn andere Leute dasselbe täten!
Plantschkuh: Du kommst doch aus einem ehemals kommunistischen Land. Wie kannst du dann noch für die Kommunisten sein?
Ich werde jedenfalls die JuLis wählen und fände es gut, wenn andere Leute dasselbe täten!
Das ist nicht ganz richtig. Formal gesehen, gibt es weder die Bagrus noch die Fachschaften. Die StrV-Wahl ist eine Personenwahl, gewählt wird keine Gruppe/Liste. Dass sich manche der StrV nach der Wahl (basisdemokratisch) organisieren ist praktisch, aber kein Zwang.
Also, ich habe immer geglaubt, "Fachschaft" wäre ein Synonym für "Studien(richtungs)vertretung". Aber anscheinend versteht ihr unter "Fachschaft" etwas anderes. Daher also die Kommunikationsprobleme.
Mein Ergebnis auf wahlkabine.at zur EU-Wahl 2009:
JuLis: 85
BZÖ: 55
KPÖ: 30
FPÖ: 20
Liste MARTIN: 15
SPÖ: 5
ÖVP: 0
Grüne: -35
Mit Abstand also größte Übereinstimmung mit den JuLis. Geringste Übereinstimmung mit den Grünen. Interessant.
Auf der Homepage der Fachschaft Informatik habe ich gelesen, dass eine bestimmte (weit rechts stehende) ÖH-Fraktion ein "verzerrtes Geschichtsbild" habe. Mich würde interessieren, wie genau dieses Geschichtsbild aussieht.
Hier mein eigenes Geschichtsbild:
Nach dem Sieg über Frankreich wurde 1871 das Deutsche Reich gegründet. Unter Kaiser Wilhelm II. versuchte das Deutsche Reich zu expandieren und Kolonien zu erwerben, um auf gleicher Augenhöhe mit den anderen europäischen Großmächten zu stehen. Diese Rivalitäten hatten den Abschluss verschiedener Verteidigungsbündnisse zur Folge, was 1914 die Kettenreaktion auslöste, die zum Ersten Weltkrieg führte. Deutschland verlor diesen Krieg. Doch deutsche Nationalisten blieben von der Stärke ihres Volks überzeugt und gaben deutschen Sozialdemokraten und Kommunisten die Schuld an der Niederlage. Im Felde sei Deutschland unbesiegt geblieben; wenn die proletarische Revolution nicht gewesen wäre, wäre Deutschland aus dem Kriege siegreich hervorgegangen. Diese Auffassung bezeichnet man auch als "Dolchstoßlegende". Da viele Sozialdemokraten und Kommunisten jüdischer Herkunft waren, entwickelten die deutschen Nationalisten auch einen ausgeprägte Hass auf alles Jüdische.
Aus den Reihen dieser Nationalisten kam schließlich ein Mann namens Adolf Hitler an die Macht, mit der Versprechung, Deutschland wieder zu seinem alten Ruhm zu verhelfen. Als Reichskanzler betrieb er eine Politik, die einzig darauf abzielte, einen neuen Krieg zu führen, um der Welt endlich die Überlegenheit des deutschen Volks zu demonstrieren. Anfangs war Deutschland in diesem Krieg auch sehr erfolgreich, doch schließlich wendete sich das Blatt, und Deutschland wurde wieder besiegt.
Wie hätte ich mich als Deutscher anno 1945 gefühlt? Eindeutig als Besiegter; denn diesmal hat es ja keinen sozialdemokratischen oder kommunistischen Putsch gegeben, und die ach so bösen Juden waren ja auch schon fast alle ausgerottet oder im Exil. Ich hätte daher akzeptiert, dass Amerikaner, Russen und ihre Verbündeten eben die Stärkeren sind und meine Niederlage angenommen. Außerdem wäre ich den Siegern für ihre Nachsicht und für ihre menschliche Behandlung der unterlegenen Kriegspartei dankbar gewesen.
Das wäre mein Geschichtsbild. Wie sieht nun das "verzerrte Geschichtsbild" dieser ÖH-Fraktion aus?
Also ich würde die Basisgruppen doch eher mit den Fachschaften vergleichen, pro Studienrichtung gibt es eine.
Uni Wien : Basisgruppen = TU Wien : ?
Wieso ist das vergleichbar mit der Fachschaftsliste, die ja auf UV Ebene antritt?
Die Basisgruppen sind Gruppierungen von Studenten, die in Studienvertretungen (Fachschaften) aktiv sind. Die Fachschaftslisten ebenso.
Die Studierendenvertretungen an der TU Wien werden Fachschaften genannt
http://de.wikipedia.org/wiki/Fachschaft
Es handelt sich bei "Fachschaft" in Österreich also um eine (anscheinend nicht per Gesetz geregelte) Bezeichnung für die so genannten Studienrichtungsvertretungen (der offizielle Rechtsbegriff hierfür ist übrigens "Studienvertretung", wie ich vor einigen Tagen im Hochschülerschaftsgesetz von 1997 gelesen habe). Aus irgend welchen Gründen ist die Bezeichnung "Fachschaft" vor allem an technischen Universitäten üblich. (Warum das so ist, wäre sehr interessant! Ob es Historiker gibt, die sich mit dieser Frage beschäftigen?)
Zitatan der Uni Wien nennen sie sich Basisgruppen.
Die Basisgruppen (BaGrus) sind Gruppierungen von Studenten, die sich in den Studienvertretungen engagieren. Also vergleichbar mit den Fachschaftslisten, nicht aber mit den Fachschaften.
Von den Fachschaften bekommen man immerhin mit, was sie tun
Da hast du natürlich recht. Aber:
drum werden sie auch gewählt.
"Sie"?
Die Fachschaft Informatik hat mit den "Fachschaftslisten Österreichs" nichts zu tun!
Bei den "Fachschaftslisten Österreichs" handelt es sich um einen Verein, der vor vielen Jahren (ich gebe zu, ich kenne die Geschichte nicht genau, werde mich aber schlaumachen) von verschiedenen Studienrichtungsvertretern an Technischen Universitäten, wo die Studienrichtungsvertretungen aus irgendwelchen Gründen "Fachschaften" genannt werden, gegründet wurde.
Es ist aber keineswegs so, dass alle Studienrichtungsvertreter an der TU diesem Verein nahe stehen würden!
Du müsstest doch auch den Newsletter von der Fachschaft Informatik vor der Wahl bekommen haben. Da stand klipp und klar drinnen, dass die Fachschaft Informatik mit den "Fachschaftslisten Österreichs" nichts zu tun hat.
Spezialfall TU: Die ganzen parteiabhängigen Fraktionen sieht man eh nur, wenn innerhalb einer Woche mal wieder ne Wahl ansteht - also warum denen die Stimme schenken?
Da hast du schon recht. Prinzipiell muss man aber zwischen zwei Ebenen unterscheiden:
- Studienrichtungsvertretung
- Universitätsvertretung
Man gibt bei der ÖH-Wahl je eine Stimme pro Ebene ab.
Die Studienrichtungsvertretung beeinflusst außerdem die Zusammensetzung der Fakultätsvertretung. Die Universitätsvertretung beeinflusst die Zusammensetzung der Bundesvertretung.
Deine Interessen als Informatikstudent vertritt die Studienrichtungsvertretung. Sie ist in Angelegenheiten wie die Reformierung der Studienpläne eingebunden.
Bei Universitäts- und Bundesvertretung geht es um globalere politische Fragestellungen, wie z. B., ob der Zugang zum Masterstudium frei bleiben soll.
Die Studienrichtungsvertretungen werden nach dem Persönlichkeitswahlrecht gewählt. Man wählt also am besten Leute, die man persönlich kennt und denen man vertraut.
Bei den Universitätsvertretungen herrscht hingegen das Listenwahlrecht, und da würde ich sehr wohl politisch denken und meine Stimme nach ideologischen bzw. strategischen Gesichtspunkten vergeben.
De facto ist es aber so, dass es für die Studienrichtungsvertretung Informatik stolze fünf Kandidaten gegeben hat - fünf Kandidaten für fünf zu vergebende Posten. Die Wahl war also eine Farce. Auch wenn sich niemand an der Wahl beteiligt hätte, hätten diese fünf Personen ihre Posten bekommen.
Die einzige Wahl, bei der es um etwas ging, war die Wahl zur Universitätsvertretung, welche wiederum die Zusammensetzung der Bundesvertretung bestimmte. Und ich habe bereits oben ausgeführt, warum ich der Meinung bin, dass das Wahlvolk keine kluge Entscheidung getroffen hat.
klar, jeder mit langen Haaren ist ein Linker
Manfred Menhart trägt nicht nur langes Haar - er trägt auch eine Art Kopftuch. Das fand ich sehr unkonventionell, was an sich ja nichts Schlechtes ist. Aber ich habe es eben mit einer deutlich anti-konservativen Gesinnung assoziiert. Und die AktionsGemeinschaft ist doch sehr konservativ (viele Mitglieder sind auch beim Cartellverband, usw.). Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass Menhart die AG unterstützen wird.
Aber vielleicht hat sich die AG ja gewandelt. Tatsache ist: Als ich mich in der ÖH zu engagieren begann, waren fast alle Mitglieder der ÖMU (so nennt sich die AG auf der MedUni Wien) auch CVler. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich an einem meiner ersten Tage meine neuen Kollegen gefragt habe: "Geht ihr jeden Sonntag in die Kirche?" Einer von beiden: "Naja..." Der andere hingegen (er war damals Vorsitzender der ÖMU): "Na freilich! Du etwa nicht? Dann passt du nicht zu uns! Wir sind katholisch!"
Doch, wie gesagt: Eventuell haben sich die Zeiten geändert. Ich kann das nicht beurteilen. Dazu fehlt es mir an Einblick.
Naja, Pattstellung ists ja nicht wirklich, wirst sehen, die FLÖ kopul, äh. kooperiert wieder mit ihrer AG, und wir haben wieder unsere Exekutive.
Schon möglich. Obwohl, wenn ich mir den Spitzenkandidaten der FLÖ ansehe: Auf den ersten Blick habe ich (als ich noch nicht wusste, wer er ist) bei der Elefantenrunde geglaubt, er wäre der Kandidat des KSV.
Es gibt einfach viel zu wenig gute Alternativen. Jeder, der die Schnauze von den Bundesparteien voll hat, wählt eben FLÖ.
Wobei freilich die ÖH-Parteien nicht unbedingt in allen Aspekten mit ihren Mutterparteien übereinstimmen... Aber deine Kritik ist natürlich insofern berechtigt, als die ÖH-"Parteien" (rechtlich gesehen, keine Parteien, sondern Vereine) in der Regel von ihren "Mutterparteien" finanziell abhängig sind.
Ein paar grundsätzliche Gedanken:
Dass jemand immer Partei X oder alle Gruppierungen, die dieser Partei nahe stehen, wählt, weil auch seine Eltern schon für diese Partei waren, finde ich, naja, in gewissem Sinne dämlich - andererseits aber sind Stammwähler für die politische Stabilität des Landes notwendig. Man kann das also nicht so eindeutig loben oder verurteilen.
Ich frage mich auch, wie hoch der Anteil der ÖH-Funktionäre oder sonstwie "Eingebundenen" unter den Wählern ist, die eine gültige Stimme abgegeben haben. Ich glaube, der ist recht hoch... Freilich habe ich keine Ahnung, wie hoch genau.
Es gibt auch das Gerücht, dass manche ÖH-Funktionäre an verschiedenen Universitäten inskribiert sind, nur um bei den Wahlen möglichst viele Stimmen abgeben zu können. Theoretisch ist das ja möglich, und was möglich ist, wird auch oft gemacht, oder irre ich mich?
Ich bin von den Wahlergebnissen enttäuscht. Jetzt haben wir wieder dieselbe Situation wie vor zwei Jahren: eine Pattstellung. Weder die AG noch die linken Fraktionen haben eine Mehrheit. Die Bildung der Exekutive hängt wieder von den Fachschaftslisten ab.
Offensichtlich haben viele Studenten die Situation nicht so analysiert wie ich, der ich ja empfohlen habe, sich für einen der beiden Blöcke (AG oder GRAS + VSStÖ) zu entscheiden und die FLÖ NICHT zu wählen.
Ich gebe aber zu, dass es möglicherweise auch vernünftige Gründe geben könnte, die für eine Wahl der Fachschaftslisten sprechen könnten. Allerdings entziehen sich diese meiner Kenntnisse.
Meine bescheidene Meinung zu diesem Thema:
Ich denke mir, dass die Mitglieder der AG, als bürgerlich orientierte Menschen, eher eine gute Gesprächsbasis mit dem bürgerlich orientierten Wissenschaftsminister haben werden als die Radikaloppositionellen von der Linken und daher die Wahrscheinlichkeit höher sein wird, dass man sich in Verhandlungen einig sein wird, wenn die Exekutive von der AG gestellt werden wird.
Allerdings stellt sich die Frage, inwiefern die AG wirklich auf Seiten der Studierenden steht. Ich halte es jedenfalls für denkbar, dass es innerhalb der AG sehr wohl auch Menschen geben könnte, die die Hahn'schen Vorstellungen von Zugangsbeschränkungen zum Masterstudium und, allgemein gesprochen, einer eher "elitären" Bildungspolitik sympathisch finden.
Ich persönlich bin grundsätzlich sehr wohl für Elitenförderung. Ich wage aber in Frage zu stellen, ob man an Kriterien wie Studiendauer und Notendurchschnitt erkennen kann, wer zu den Besten gehört. Die Studiendauer ist umso höher, je mehr Interessen ein Studierender neben dem inskribierten Studium nachgeht. Wenn ein Student aber viele Interessen hat, ist das etwas Schlechtes? Umgekehrt könnte man besonders "ernsthaften, zielstrebigen" Studenten Fachidiotentum vorwerfen. Und die Notengebung ist nicht objektiv. Oft ist es eine Glückssache, ob man eine 1 oder eine 5 bekommt.
Fazit: Die Frage, wer uns besser vertreten würde, ist sehr schwierig zu beantworten!
Richtig, Ivy. Die Spitzenkandidatin der GRAS hat bei der Elefantenrunde öffentlich angekündigt, dass die GRAS die Wahl in jedem Fall (!) anfechten werden.
Jetzt frage ich mich, wer die Stimmen von den kleinsten Parteien bekommt, die zu wenige Wähler haben. In einer richtigen Wahl bekommt diese die stärkste Partei.
Woher hast du diese "Information"?
Laut Wikipedia werden die Mandatszahlen der einzelnen Parteien bei der Nationalratswahl nach einem dreistufigen Verfahren ermittelt. Die dritte, entscheidende Stufe erfolgt nach dem d'Hondt'schen Verfahren, das in der Wikipedia ausführlich erklärt wird. In der Wikipedia steht auch klipp und klar, dass es in bestimmten Fällen tatsächlich passieren kann, dass sämtliche Stimmen der gescheiterten Parteien der stimmenstärksten Partei zugerechnet werden; das muss aber nicht immer so sein.
Falsch. Viel wichtiger ist die Studienrichtungs- und Universitätsvertretungsebene, wo z.B. dein Studienplan beschlossen wird.
Liebe Caroline:
Die Studienrichtungsvertretung ist eine Wahl nach dem Personenwahlrecht. Sie ist von der Wahl zur Universitätsvertretung unabhängig! Nur die Zusammensetzung der Universitätsvertretungen beeinflusst die Zusammensetzung der Bundesvertretung.
Du kannst also jeden Studienrichtungsvertreter wählen, den du willst. Auf die Bundesvertretung hat das keinen Einfluss. Hingegen sollte man bei der Wahl der Universitätsvertretung sehr wohl in bundespolitischen Dimensionen denken, denn die Universitätsvertretungen entsenden die Mandatare der Bundesvertretung.
Schau' dir auf der Homepage der ÖH an, was die Aufgaben der Universitätsvertretungen sind:
http://www.oeh.ac.at/ueber_die_oeh/…aetsvertretung/
Ich bin nicht der Meinung, dass diese wichtiger seien als die Aufgaben der Bundesvertretung, welche unter anderem darin bestehen, uns einen freien Zugang zum Masterstudium zu sichern. Nur die Bundesvertretung verhandelt direkt mit dem Ministerium!
[FONT=Arial,Helvetica][SIZE=+1][/SIZE][/FONT]Bei der ÖH-Wahl 2009 geht es vor allem darum, wer künftig die Exekutive der ÖH-Bundesvertretung stellen wird. Es treten zwei Blöcke gegeneinander an: Einerseits die konservative Aktionsgemeinschaft (AG), die die Probleme der Studierenden durch Gespräche mit dem Wissenschaftsminister lösen will. Andererseits die linken Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) und der Verband der Sozialistischen StudentInnen Österreichs (VSStÖ), die eine "kämpferische ÖH" wollen, was Demonstrationen miteinschließt.
Bei der letzten Wahl hat keiner der beiden Blöcke die absolute Mandats-Mehrheit erlangt. Dazwischen standen nämlich die parteiunabhängigen Fachschaftslisten Österreichs (FLÖ). Diese gingen mit den linken Fraktionen eine Koalition ein, kündigten sie aber nach einem Jahr auf. Daraufhin bildete die AG eine Minderheits-Exekutive.
Wenn die FLÖ dieses Jahr wieder ähnlich stark abschneiden werden, so werden sie auch diesmal ein unsicherer Kantonist sein. Es wird an ihnen liegen, welcher Block eine mehrheitsfähige Exekutive stellen wird.
Aus wahltaktischen Gründen empfehle ich, die FLÖ nicht zu wählen und sich statt dessen für einen der beiden Blöcke zu entscheiden.
Die anderen Fraktionen haben in der ÖH-Bundesvertretung nur jeweils ein Mandat und sind damit politisch bedeutungslos.
Dass es dich nicht interessiert, wundert mich nicht. Schließlich bist du ja ein Halbgebildeter. (Für alle, die es nicht wissen: mdk hat seine Matura erst beim zweiten Anlauf geschafft. Er ist nämlich beim ersten Antritt in Englisch durchgefallen.)
Ich finde es ebenfalls hübscher, aber leider ist es falsch...
Ich habe neulich gehört, dass es laut DIN 5008 falsch ist, "z.B." zu schreiben. Richtig wäre "z. B.".