Unsere Erziehung und Gesellschaft hat uns gelehrt: Wer Erfolg und Geld hat, hat Recht, alle anderen unrecht.
Wir leben nicht mehr in einer Zeit wo jeder von früh bis spät arbeiten muss damit die Gesellschaft überlebt. Wirtschaftforscher gehen davon aus dass im Jahr 2050 gerade mal 20% der Weltbevölkerung benötigt wird um genug Produkte für alle herzustellen.
Wir kommen nun mal in eine Zeit in der nicht alle Menschen arbeiten müssen, vielmehr... in der es keine Arbeit für alle gibt.
Und auch wenn sich das jetzt nach Science Fiction anhört: Die Robotik wird das nicht einfacher machen.
Also zur Beruhigung: Ich will keinem von euch auf der Tasche liegen, ich will mein Geld schon selbst verdienen, aber ich seh darin weder den Sinn meines Lebens, noch die Erfüllung.
Ja, ich denke auch, dass eine Sicherstellung der Versorgung recht "leicht" erfolgen kann.
Ich denke, Unmengen an Ressourcen fließen in Luxusgüter.
Im Prinzip ists ja eh einfach: Wer sich in dem jeweils aktuellen Umfeld unter den herrschenden Regeln am besten durchsetzt, hat das meiste davon.
Die Herrschaft der Stärkeren hat sich einfach von der physischen Ebene (der Stamm der am meisten aufs Maul haut ;)) auf eine subtilere Ebene verlagert, eben mit anderen Regeln und einem anderen Umfeld.
In einer "normalen" gesellschaftlichen Auseinandersetzung ist heutzutage der mit dem besten Mundwerk der Stärkere, früher wars halt der mit dem stärkeren Arm (oder der gefinkelteren Schlagtechnik hehe).
Um ein Beispiel ähnlich dem deinen zu bringen: Nehmen wir den Stereotyp einer.. Publizistik-Studentin von mir aus :).
Sie ist klein und schwach, ihre größte Stärke ist ihr Mundwerk.
Sie beginnt mit einem russischen Profiboxer einen Streit dessen Training nicht aus NLP sondern aus Schlagkrafttraining besteht.
Macht sie ihn mit ihren verbalen Skills fertig, empfinden wir das als ok, ist ja nicht unfair.
Haut er ihr als Antwort eine rein, ist das nicht ok, weil das ist unfair, er ist ja viel stärker als sie.
Dass eine verbale Auseinandersetzung unter diesen ganz anderen Vorraussetzungen auch unfair ist, interessiert niemanden.
Dabei sei jetzt der Gewalt-Aspekt zu vernachlässigen.. mir geht es jetzt nur um das Prinzip, dass er mit seiner Ausbildung und seiner Stärke nicht die Möglichkeit hat, sich gesellschaftskonform durchzusetzen, er wird immer verlieren.
Gewinner sind also die, die sich unter Verwendung der gesellschaftlichen Regeln durchsetzen können.
Oder die, die die Regeln entsprechend umschiffen können.
Ich möchte das jetzt gar nicht bewerten, sondern dadurch auch nur aufzeigen wie beschränkt unsere Sicht eigentlich auf die uns auferlegten Normen ist.
Bzw. wie unsere Art zu bewerten dadurch beeinflusst ist.
Es gilt also immer noch das Vorrecht des Stärkeren, nur die Definition des "stark" hat sich verändert.
Ich würde auch sagen, dass das an sich ein sehr natürliches Prinzip ist, ob es mir jetzt gefällt oder nicht.
Was uns Technikern an der ganzen Sache oft nicht gefällt: Am besten spielen die Spielregeln der Gesellschaft MEISTENS die Wirtschaftler und die Juristen (bzw. verstehen sie die Regeln am besten, wehren sich nicht dagegen sondern nutzen sie zu ihren Zwecken).
Naja, und Politiker sind auch irgendwo mit von der Partie ;).
Zum Thema 2050 :).. die Frage ist, ob bis dahin nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten.
Ich denke an Klima/Umweltkatastrophen oder Krieg (wobei das eine auch zum anderen führen kann).
Beispielsweise wenn irgendwann eine Milliarde Chinesen draufkommen, dass sie ihr ganzes Trinkwasser verseucht haben.
Ich bezweifle, dass Idealismus sich wirklich jemals durchsetzen wird in der Gesellschaft.
Der Vater meiner Ex-Freundin ist buddhistischer Mönch in Taiwan und ich habe viel Konversation mit ihm betrieben.
Ich habe ihn mal gefragt, wovon wir Menschen seiner Meinung nach eigentlcih getrieben wären.. wieso wird ein Mensch geboren und beginnt zu agieren? Warum bleibt er nicht einfach sitzen und tut nix?
Er meinte, das Universum wäre getrieben von Gier.
Alles und jeder giert nach etwas.. ob es das Atom ist, das gerne Edelgaskonfiguration erreichen möchte oder der Geschäftsmann von nebenan der gerne seine Yacht hätte.
Alles strebt nach etwas, was ihm einen persönlichen Vorteil bringt (z.B. einen vollen Bauch) und ich denke, diese Tatsache ist so tief in der gesamten Natur verankert, dass man zwar mit psychologischen Bildern (Ideale) ein wenig dran rütteln kann, aber das wars auch.
Wenns eng wird, schaut jeder auf seinen eigenen Vorteil, das ist sein Überlebensinstinkt.
Solang keine Gefahr droht, lässt sich das bei vielen Menschen eventuell ausschalten, aber ganz...
ich weiß nichtmal, ob das so eine gute Idee wäre..
aber gut, das wird schon sehr philosophisch
Wie man sieht, ist die Frage Studiengebühren ja/nein eine sehr tiefsinnige ;))