Sozialisation in der Schule

NetzUnity und Informatik-forum wurden zusammengelegt. Eine entsprechende Ankündigung wird demnächst noch folgen. Für 2025 ist hier einiges geplant! Bei Fragen bitte per DM an Maximilian Rupp wenden.
  • Das entspricht nicht meinem Eindruck. Zumindest in dem Bereich, in dem ich gesucht hab (Java-Softwareentwicklung), gibt es mit entsprechender Qualifikation in Wien kaum Probleme, einen adäquaten Job zu finden.


    Es passt vielleicht nicht ganz zum Thema: Ich musste heute an deine Äußerung denken, die du vor einigen Jahren in diesem Forum gemacht hast, bezüglich der Wichtigkeit der Schule für das Erlernen von korrektem Sozialverhalten. Meiner Meinung nach erlernt man dieses eher in der Freizeit, wenn man gemeinsam mit Freunden etwas unternimmt oder zusammen an Projekten arbeitet. In der Schule sind dagegen oft Mobbing und Gewalt an der Tagesordnung, und ich glaube auch gar nicht, dass die Schüler mit zunehmendem Alter reifer werden; es ist eher so, dass die wirklich bösartigen Schüler meist im Laufe der Zeit "aussortiert" werden (denn oft sind auch ihre schulischen Leistungen nicht besonders gut). Meiner Meinung nach ist Schule insgesamt etwas, das die Menschen seelisch sehr belastet und gerade für begabte Kinder eher schädlich als nützlich ist; denn diese könnten zu Hause mindestens genauso gut lernen und hätten keinen Grund dazu, Angst vor Mobbing und Gewalt zu haben. Ich hatte seinerzeit das Glück, jeden Tag mit dem Auto zur Schule gebracht zu werden; ich blieb immer im Auto sitzen, bis die Schulglocke läutete, trotz der Aufforderungen meines Vaters, ich möge doch aussteigen und mit den Leuten plaudern. Er wusste ja nicht, wie es an unserer Schule wirklich zuging. Nach Unterrichtsende verließ ich das Schulgebäude stets mit einem hochroten Kopf, so sehr hatte ich mich im Verlauf des Tages aufgeregt. Das wäre alles nicht nötig gewesen, wenn es in Österreich keine "Bildungspflicht" gegeben hätte...

  • Zitat

    Es passt vielleicht nicht ganz zum Thema: Ich musste heute an deine Äußerung denken, die du vor einigen Jahren in diesem Forum gemacht hast, bezüglich der Wichtigkeit der Schule für das Erlernen von korrektem Sozialverhalten. Meiner Meinung nach erlernt man dieses eher in der Freizeit, wenn man gemeinsam mit Freunden etwas unternimmt oder zusammen an Projekten arbeitet.

    Wenn man nie in der Schule wäre und soziale Kontakte von klein auf meidet, dann kommt man vermutlich nicht zu Projekten (mangels Bildung) und nicht zu Freunden (woher sollte man die auch kennen?). Es stimmt, dass Freunde wichtiger sind als Schule, aber dort lernt man seine ersten Freunde kennen und baut soziale Bindungen auf.

    Zitat

    Meiner Meinung nach ist Schule insgesamt etwas, das die Menschen seelisch sehr belastet und gerade für begabte Kinder eher schädlich als nützlich ist; denn diese könnten zu Hause mindestens genauso gut lernen und hätten keinen Grund dazu, Angst vor Mobbing und Gewalt zu haben.

    Es gibt genug begabte Kinder, die nicht in Außenseiterrollen fallen. Es hängt auch viel damit zusammen, wie sehr man sich abschottet vom Rest. Wenn jemand von Anfang an als Eigenbrötler in einer Ecke sitzt, dann kann er nicht erwarten Freunde zu finden und leider findens manche toll auf die Schwachen zu gehen (bei uns im Gym waren das im Regelfall die, die nur ein Jahr lang in derselben Klasse waren und dann sitzen geblieben sind). Aber, dass man behauptet insgesamt sei die Schule seelisch belastend und schädlich ist sicher nicht richtig.

    Zitat

    Nach Unterrichtsende verließ ich das Schulgebäude stets mit einem hochroten Kopf, so sehr hatte ich mich im Verlauf des Tages aufgeregt.

    Und wenn sich jemand aufregt, dann wird das Mobben gleich noch viel lustiger. Tut mir Leid, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast, aber die Schuld dem Schulsystem zu geben scheint mir etwas zu einfach.

    That awkward moment when you realize everyone on this board knows more about a test/homework than you do.

  • Es passt vielleicht nicht ganz zum Thema: Ich musste heute an deine Äußerung denken, die du vor einigen Jahren in diesem Forum gemacht hast, bezüglich der Wichtigkeit der Schule für das Erlernen von korrektem Sozialverhalten. Meiner Meinung nach erlernt man dieses eher in der Freizeit, wenn man gemeinsam mit Freunden etwas unternimmt oder zusammen an Projekten arbeitet.

    Ich bin auch der Meinung, dass das Lernen angemessenen Sozialverhaltens eher in der Freizeit stattfindet. Aber irgendwo muss man die Freunde ja kennenlernen; und das ist eben oft in der Schule der Fall.

    Meine Sicht der Dinge basiert im Wesentlichen auf zwei Beobachtungen:

    • Alle Freunde, die ich bis zur Matura hatte, kannte ich entweder aus der Schule oder über Leute, die ich aus der Schule kannte. Hätte ich an der Schule keine Freunde kennengelernt, wäre ich vermutlich bis zur Matura der Eigenbrötler geblieben, der ich beim Eintritt ins Gymnasium war.
    • Ich habe einige Personen kennengelernt, die gewisse Probleme mit sozialer Interaktion haben. Deren Gemeinsamkeit ist aus meiner Sicht, dass sie -- aus welchen Gründen auch immer -- ihre Schulzeit nicht genutzt haben, um angemessenes Sozialverhalten zu erlernen. Sie haben sich von Gleichaltrigen (sowohl in der Schule als auch außerhalb) abgegrenzt und ihr Leben als Eigenbrötler geführt.

    Ich hatte seinerzeit das Glück, jeden Tag mit dem Auto zur Schule gebracht zu werden

    Ich bin mir unsicher, ob das so ein großes Glück war; schließlich bist du damit wieder in einer Außenseiterrolle, die Angriffsfläche für Mobbing bietet.

    Und um auf das zurückzukommen, was du mir mit deinem Posting wahrscheinlich mitteilen wolltest: Meine Aussage aus Post #9 ist mein ganz persönlicher Eindruck. Es kann natürlich sein -- obwohl ich es nicht annehme --, dass andere Informatiker es deutlich schwieriger haben, einen Job zu finden.

    Tut mir Leid, dass du so schlechte Erfahrungen gemacht hast, aber die Schuld dem Schulsystem zu geben scheint mir etwas zu einfach.

    Das System ist in einem Punkt sehr wohl schuld: Es ist nicht in der Lage, wirksam und nachhaltig Maßnahmen gegen Mobbing zu setzen.

  • Danke, dass ihr für diese Sache Verständnis aufbringt. Sie hat ja nicht wirklich mit dem Thema dieses Threads zu tun, aber ich wollte diese Gedanken unbedingt einmal loswerden.

    Ich hatte eigentlich erst während des Studiums das Gefühl, dass ich meine Persönlichkeit entwickeln konnte. Vorher habe ich mich immer "geduckt" beziehungsweise verstellt, um ja nicht negativ aufzufallen.

    Auch den Umgang mit Menschen habe ich erst während des Studiums so richtig erlernt, als ich mich in meiner Freizeit in Vereinen engagiert habe.

    Dadurch, dass ich im Studium vieles selbstständig aus Büchern lernen musste, gewann ich den Eindruck, dass es wohl tatsächlich möglich sei, ohne die Hilfe eines Lehrers Wissen und Können zu erwerben. Daher denke ich, dass zumindest in meinem Fall es tatsächlich besser gewesen wäre, wenn ich gar keine Schule hätte besuchen müssen. Das Wichtigste, das man in der Schule lernt, hätte ich wohl auch mir selbst beibringen können.

    Freilich weiß ich nicht, ob das auf jeden Schüler zutrifft.

  • Da hab ich ja Glück gehabt, ich war die Idioten mit dem Wechsel in die Oberstufe schon los. Und in der Volksschule gabs eigentlich auch keine Probleme. Einzig die Unterstufenzeit, in der sich manche Kinder zu Volltrotteln entwickeln, war nervtötend.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Danke, dass ihr für diese Sache Verständnis aufbringt. Sie hat ja nicht wirklich mit dem Thema dieses Threads zu tun, aber ich wollte diese Gedanken unbedingt einmal loswerden.

    Ich hatte eigentlich erst während des Studiums das Gefühl, dass ich meine Persönlichkeit entwickeln konnte. Vorher habe ich mich immer "geduckt" beziehungsweise verstellt, um ja nicht negativ aufzufallen.

    Auch den Umgang mit Menschen habe ich erst während des Studiums so richtig erlernt, als ich mich in meiner Freizeit in Vereinen engagiert habe.

    Dadurch, dass ich im Studium vieles selbstständig aus Büchern lernen musste, gewann ich den Eindruck, dass es wohl tatsächlich möglich sei, ohne die Hilfe eines Lehrers Wissen und Können zu erwerben. Daher denke ich, dass zumindest in meinem Fall es tatsächlich besser gewesen wäre, wenn ich gar keine Schule hätte besuchen müssen. Das Wichtigste, das man in der Schule lernt, hätte ich wohl auch mir selbst beibringen können.

    Freilich weiß ich nicht, ob das auf jeden Schüler zutrifft.

    Das Wissen hättest du dir sicher beibringen können, ja, aber die sozialen Kontakte (die bei dir leider nicht sehr gut waren - das tut mir sehr Leid für dich!) hättest du gar nicht machen können. Also dir wäre die Chance dazu absolut genommen worden. (Dass das in deinem Fall rückblickend vielleicht besser gewesen wäre, ändert nichts an der Tatsache, dass es bei anderen ein fataler Fauxpas sein könnte.)

    Ich kenne ein paar Leute, die noch um Welten klüger sind als ich und in der Schule anfangs ihre Probleme hatten, die später aber aufblühten, teilweise sogar mehr als ich. Die meisten derer, die mich heute kennen, können sich gar nicht vorstellen wie schüchtern der extrovertierte Vendredi einmal war, welcher "Streber" und wie oft ich mich nicht als Teil einer Gesellschaft gefühlt habe. Das alles änderte sich.

    Wäre ich zu Hause unterrichtet worden, wäre mir diese Möglichkeit von vornherein genommen worden.

    Das Schulsystem hat sicher viele Probleme und ja, Kinder können absolute Arschlöcher sein, aber das Zwischenmenschliche ist ungemein wichtig für die Spezies Mensch. Wären unsere Vorfahren Eremiten gewesen und hätten sich nur getroffen um sich zu paaren, ich bin mir sicher, die Welt sehe anders (vielleicht besser, auf jeden Fall aber weitaus weniger "menschlich") aus.

    Die Sache ist, ich glaube die Mischung macht´s. Auf Intelligenz alleine zu bauen bringt einen halt nur bedingt weiter, wenn man die Freuden neuer Entdeckungen nicht mit jemandem Nahestehenden teilen kann.

    Ab davon: Es ist, glaube ich, nie zu spät sich selbst zu verändern und derartiges nachzuholen, wenn man das möchte. Man muss halt ehrlich zu sich sein und offen mit Rückschlägen umgehen können.

    2 Mal editiert, zuletzt von Vendredi (4. Januar 2014 um 18:11) aus folgendem Grund: Rechtschreibung marginal verbessert :o

  • Boah wenn ich die Einstellung von manchen hier lese.....

    Du gibst dem Bildungssystem bzw. deinen Mitschülern die Schuld dafür, dass du gehänselt wurdest? Hauptsache immer schön die Schuld bei anderen suchen und nicht bei sich selbst. Wenn man in der Schule gehänselt wird und nicht "zur Gruppe gehört", dann liegt das Wohl ziemlich eindeutig an seiner eigenen Persönlichkeit und nicht daran, dass man so "über-drüber mega intelligent ist". Das ist doch nur eine schwache Ausrede um sich selbst alles schön zu reden. Weil dann ist es einfach so das man >intelligent< bzw. >hochbegabt< ist und nichts dran ändern kann.
    Der tatsächliche Grund ist vielmehr, dass einem einfach wichtige Eigenschaften einer starken Persönlichkeit fehlen, z.B.: Schlagfertigkeit, gutes Auftreten, Gelassenheit in angespannten Situationen, gute Rhetorik und Körpersprache usw. oder entsprechend ein gepflegtes Aussehen und Auftreten.

    Und wenn man sowas nicht in der Schule lernt, dann zieht sich das natürlich bis hin zum Job (was ja eigentlich das Thema war). Ich gib dir mal ein Beispiel von meiner Firma, was ich mir denken würde, wenn ich Chef wäre.
    Hätte ich 2 Bewerber, Bewerber A ist hoch qualifiziert und hat gute Noten, dafür aber ein ungepflegtes Auftreten, ist nervös, redet nicht viel ist einfach ein typischer Fall eines "Milchbubis". Bewerber B hat durchschnittliche Qualifikationen, kann sich dafür sehr gut selbst verkaufen, sprechen und "reist einfach andere Leute mit seiner Ausstrahlung und seinem Auftreten mit". Natürlich würde ich mich immer wieder für Bewerber B entscheiden. z.B.: muss ich einen Mitarbeiter zu einem Kunden schicken. Nachdem der Mitarbeiter dort seine Arbeit gemacht hat muss er das ganze präsentieren. Ich habe nichts davon wenn Mitarbeiter A eine sehr gute Arbeit dort leistet, aber die Präsentation dann einfach nicht schafft bzw. "mit seinem schlechtem Auftreten unsere Firma repräsentiert". Hingegen liefert Mitarbeiter B eine ganz gute Arbeit ab, nicht übermäßig gut, aber zur Zurfriedenheit des Kunden. Allerdings macht er eine tolle Präsentation, verkauft unsere Firma gut und alle Teilnehmer erinnern sich noch lange später an die tolle Präsentation wegen des tollen Auftretens von Person B.

    Ich hoffe du siehst den Unterschied. Und da bin ich nicht der einzige, der so denkt. Ich denke mal 60-90% der Bewerber fallen einfach mal weg wegen Ihres Aussehens oder da es "einfach nicht passt" (z.B.: würde ich auch nie mit so einem >Milchbubi< zusammenarbeiten wollen der kein Selbstbewusstsein hat).

    Ich war früher auch sehr schüchtern, war eher der "Streber-Typ", hatte meistens nur 1er und früher eigentlich auch mehr ein "Eigenbrödler" und wollte einfach nur meine Ruhe von den anderen haben. Natürlich wurde ich auch immer gehänselt. Aber der Unterschied ist, dass ich den Fehler bei mir selbst erkannt habe und an meiner Persönlichkeit gearbeitet habe. Und jetzt habe ich ein starkes Selbstvertrauen, kann mich gut verkaufen und eine (meiner Meinung nach) gute Ausstrahlung. Und dann hat auch automatisch das Hänseln in der Schule aufgehört, obwohl ich damals immer nur 1er hatte und ich mit den meisten "Strebern" und "Eigenbrödlern" befreundet war (aber auch mit den "coolen Leuten").
    Und diese Änderung hat mir extrem viel im Leben gebracht, da einfach viele Bereiche im Leben unendlich viel einfacher werden, wenn man sich gut verkaufen kann und eine starke Persönlichkeit hat.

    Insofern würde ich dir empfehlen einmal ein bisschen umzudenken, immer nur die Schuld bei anderen zu suchen ist zwar einfacher, wird dir aber auf lange Sicht nichts bringen. Mich ärgert es nur immer wieder wenn ich von Leuten höre "Das Leben ist so schlimm, ich habe gar keine Chance nur weil ich XYZ bin, daher bin ich automatisch ein Außenseiter". Wenn man seinen Arsch hoch kriegt und an sich arbeiten, dann kann man alles schaffen, wichtig ist nur, das man erst einmal damit anfängt und es konsequent durchzieht.

    Wenn ich eines gelernt habe, dann: wenn man etwas im Leben haben will, dann nimmt man es sich einfach. Macht man das nicht, wird man immer der Verlierer sein...

    "The quieter you become, the more you are able to hear."
    -------------------------------------------------------------------------------------

    2 Mal editiert, zuletzt von Juggl3r (4. Januar 2014 um 20:49)

  • Juggl3r, Respekt, wenn du das bewusst gemacht hast :)

    Ich habs einfach irgendwie gemacht, kA. In der Oberstufe wurde ich vom Streber zum Klassenclown. Ich denk schon, dass es an einem ziemlich einschneidenden Ereignis gelegen hat, aber wirklich bewusst hab ichs nicht gemacht.

    Trotzdem, ich sehe das ähnlich.

    Ich verfolge Adoks Beiträge schon sehr lange und ich denke, dass er unglaubliches Potenzial hätte (was nicht der Motivator sein sollte ;)), aber viel liegen lässt, weil er viel zu sehr von sich eingenommen ist (so mein Eindruck nach den Postings nach, ich kenne dich nicht, lieber Adok und ich bin niemandes Herr oder Richter ;)).

    Weil du so klug bist, tendierst du meines Erachtens nach dazu die Fehler bei anderen zu suchen, die deinen Intellekt nicht anerkennen oder eifersüchtig sind, ihn falsch deuten etc. Aber für einen zwischenmenschlichen Fehler braucht es meist zwei (oder mehr) Leute.

    Außerdem ist es nicht dein Schicksal so zu enden, man hat immer die Wahl es ab sofort anders zu machen!

  • So sehr man den Aufruf zur Selbsthilfe unterstreichen muss, so sehr find ich den Großteil dieses Postings ehrlichgesagt eine ziemliche Frechheit.

    Du gibst dem Bildungssystem bzw. deinen Mitschülern die Schuld dafür, dass du gehänselt wurdest? Hauptsache immer schön die Schuld bei anderen suchen und nicht bei sich selbst. Wenn man in der Schule gehänselt wird und nicht "zur Gruppe gehört", dann liegt das Wohl ziemlich eindeutig an seiner eigenen Persönlichkeit und nicht daran, dass man so "über-drüber mega intelligent ist".

    Na aber hallo... wenn die anderen nix mit einem zu tun haben wollen und ignorieren, ist das ihre Sache. Wenn aber jemand gemobbt wird, ist der Täter schuld, niemals das Opfer. Als nächstes sind Frauen im Minirock selbst schuld, wenn ihnen ein Fremder an den Hintern fasst, oder was?

    Ich hoffe du siehst den Unterschied. Und da bin ich nicht der einzige, der so denkt. Ich denke mal 60-90% der Bewerber fallen einfach mal weg wegen Ihres Aussehens oder da es "einfach nicht passt" (z.B.: würde ich auch nie mit so einem >Milchbubi< zusammenarbeiten wollen der kein Selbstbewusstsein hat).

    Dein gutes Recht jemanden einzustellen, bei dem du meinst, dass "es einfach passt". Ich versteh nur nicht, was das mit Mobbing zu tun hat. Wenn du Bewerber A ablehnst, stellst ihm trotzdem nicht das Haxl, damits ihn beim verlassen deines Büros auf die Fresse haut, oder?

    Gute Personalchefs stellen übrigens beide ein. Der eine ist halt der Entwickler, der andere Verkäufer. SAP stellt auch gezielt Menschen mit Asperger ein, weil die sich oft sehr gut auf Details konzentrieren können - für Kundenaquise sind die wahrscheinlich weniger geeignet.

    Insofern würde ich dir empfehlen einmal ein bisschen umzudenken, immer nur die Schuld bei anderen zu suchen ist zwar einfacher, wird dir aber auf lange Sicht nichts bringen. Mich ärgert es nur immer wieder wenn ich von Leuten höre "Das Leben ist so schlimm, ich habe gar keine Chance nur weil ich XYZ bin, daher bin ich automatisch ein Außenseiter". Wenn man seinen Arsch hoch kriegt und an sich arbeiten, dann kann man alles schaffen, wichtig ist nur, das man erst einmal damit anfängt und es konsequent durchzieht.

    Ich weiß nicht, auf wen du dich jetzt hier beziehst, aber dass jemand jetzt keine Chance hat, kann ich hier nicht herauslesen. Eher, dass man in der Schulzeit Probleme hatte, diese sich aber eh von selbst gelöst haben. Ob durch persönliche Veränderung, Trennung von Leuten, die einen nerven, oder eine Mischung aus beidem, ist jetzt auch schon wurscht.

    Wenn ich eines gelernt habe, dann: wenn man etwas im Leben haben will, dann nimmt man es sich einfach. Macht man das nicht, wird man immer der Verlierer sein...

    Da hab ich ganz andere Erfahrungen gemacht - aber ich will dir deine Erfahrungen natürlich nicht nehmen.

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Haha gutes Gegenbeispiel ;)
    Ja natürlich gibt man den anderen Kindern nicht das Recht, dass man gehänselt werden darf. Aber Fakt ist einfach, dass Kinder sowas nun einmal machen. Und Kinder haben ein sehr starkes Gespür dafür, wer eine schwache Persönlichkeit hat, wen sie mobben können ohne das Groß etwas passiert. Und in obigem Posting habe ich gemeint, dass es eben an seiner eigenen Persönlichkeit liegt, wenn man gemobbt wird (von den anderen Kindern als "Ziel" ausgesucht wird) und nicht daran, das man "intelligent" ist. Vielmehr finde ich sind viele "intelligente" sehr verweichlicht was mit einer "schwachen Persönlichkeit" inhergeht (möchte da jetzt niemanden Beleidigen, ist aber meine Auffassung).
    Was willst du mir jetzt eigentlich erzählen? Natürlich ist es scheiße das Kinder andere Kinder mobben, aber das ist nun mal so. Da wirst du wohl oder übel nichts dagegen machen können, falls du doch etwas dagegen findest bekommst du ja vielleicht den Friedensnobelpreis ;) Aber ich bin der Ansicht das Kinder früh in Ihrer Entwicklung lernen sollten, wie sie sich in einer Gruppe durchsetzen können.

    Das ganze mit Job war, weil Adok irgendwo weiter oben (oder in dem anderen Thread aus welchem der entstanden ist) geschrieben hat, das man nicht so leicht einen Job bekommt als Informatiker (oder irgend sowas).

    Und ganz ehrlich, wie kannst du ernsthaft in einem Absatz die Worte "SAP" und "gut" gemeinsam verwenden :D :D That hurts!

    Und ich habe mich nicht auf eine konkrete Person bezogen, es ist eher ein generelles Auftreten das ich bei sehr vielen Menschen sehe. Natürlich hat jeder immer eine Chance... Und man kann auch gerne so weiterleben wie man möchte, es ist immer eine Frage der Prioritäten. Ich persönlich arbeite gerne an mir um mich weiterzuentwickeln und ein wesentlicher Teil davon ist eben auch soziales. Ok andere widmen sich lieber nur sehr bestimmten Dingen, aber ich behaupte jetzt einmal, dass ein gesundes Maß an Selbstwertgefühl, ein gutes Selbstbewusstsein und ein gutes Auftreten sowie gute Rhetorik und Körpersprache einem das Leben erheblich vereinfachen in allen Lebensbereichen (Arbeit, Familie, Beruf, Beziehung, Ausbildung, Hobby, ...).

    "The quieter you become, the more you are able to hear."
    -------------------------------------------------------------------------------------

  • Zitat

    Als nächstes sind Frauen im Minirock selbst schuld, wenn ihnen ein Fremder an den Hintern fasst, oder was?

    Ein schüchterner Professor wurde an einer HAK gefeuert, weil eine Klasse - um ihn zu schikanieren - immer enge Tops mit riesigem Ausschnitt getragen hat und dann behauptet hat er hätte immer hingestarrt. Der Prof hat sich daraufhin nicht zur Wehr gesetzt und wurde gekündigt. Das soll kein Argument sein, dass Frauen selbst Schuld sind, aber viele Frauen wissen genau wie sie sich präsentieren und provozieren. Ich rede jetzt nicht vom Gegrapsche Fremder, sondern von der Provokation "sexueller Belästigung", was genauso ein Unwort wie "Mobbing" ist.

    Mobbing ist etwas schreckliches, aber mittlerweile nennen Leute es bereits Mobbing, wenn auf Kosten anderer einmal (Betonung auf einmal) ein Scherz gemacht wird. Dadurch wird das richtige Mobbing wiederrum verharmlost und es wird nix dagegen unternommen. Man müsste vermutlich einen Lehrer in jeder Klasse die Pause über reinstellen und selbst dann gibts noch den Schulweg, etc. Die Eltern nehmen sowas auch oft nicht ernst, weil m.E. nach viele Eltern denken, dass es nur ein bisschen "Hänselei" sei, aber es doch viel mehr ist. Ich wüsste gerne, warum soviel gemobbt wird, aber im Prinzip gehts darum, dass irgendwelche Vollkoffer ihr Selbstvertrauen verbessern indem sie auf andere hinhauen.

    Zitat

    Dein gutes Recht jemanden einzustellen, bei dem du meinst, dass "es einfach passt". Ich versteh nur nicht, was das mit Mobbing zu tun hat. Wenn du Bewerber A ablehnst, stellst ihm trotzdem nicht das Haxl, damits ihn beim verlassen deines Büros auf die Fresse haut, oder?

    Ich glaube hier gehts nicht um Mobbing, sondern um die Art, die einen zum klassischen Opfer macht. Es ist schon klar, dass man selten auf seine Art wirklich Einfluss nehmen kann, aber wer sich Selbstbewusst zeigt und sozial eingliedern kann, der wird auch kaum zu einem Mobbingopfer. Mobber gehen nicht auf Leute, wo sie merken, dass sie damit keinen Erfolg haben, sondern auf Leute, die sichtbar Wirkung zeigen. Das Problem ist einfach, dass wenn man von der Volksschule weg gemobbt wird man kaum Selbstvertrauen entwickeln kann und sich damit in einem Teufelskreis befindet. Ich schätze gerade bei jungen Kindern wird Mobbing stark unterschätzt und in der HS sind die Lehrer oft selbst überfordert mit den Schülern zurecht zu kommen - wie sollen sie da gegen Mobber vorgehen? Die werden ja teils selbst gemobbt (Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis bzw. vom Hören-Sagen).

    Zitat

    Da hab ich ganz andere Erfahrungen gemacht - aber ich will dir deine Erfahrungen natürlich nicht nehmen.

    Ich denke mal, dass sich diese Erfahrungen nicht auf alle Situationen übertragen lassen, aber generell hat der Selbstbewusste z.B. bei einem Vorstellungsgespräch bessere Karten - aber hier hängts (wie du schon sagtest) von der Position und vom Interviewer (wenn der z.B. mehr Wert auf Qualität in Punkto Ausbildung/Können als auf Auftreten) ab.

    Grundsätzlich gebe ich juggl3r Recht, aber bei wirklich schweren Mobbingfällen hilft jede Änderung der Persönlichkeit nichts bzw. ist man dann gar nicht mehr in der Position sich verändern zu können.

    That awkward moment when you realize everyone on this board knows more about a test/homework than you do.

  • Was willst du mir jetzt eigentlich erzählen? Natürlich ist es scheiße das Kinder andere Kinder mobben, aber das ist nun mal so. Da wirst du wohl oder übel nichts dagegen machen können, falls du doch etwas dagegen findest bekommst du ja vielleicht den Friedensnobelpreis ;) Aber ich bin der Ansicht das Kinder früh in Ihrer Entwicklung lernen sollten, wie sie sich in einer Gruppe durchsetzen können.

    Das mangelnde Selbstbewusstsein kommt ja nicht aus heiterem Himmel. Da kommt zuerst mal etwas, wofür man nix kann (kleiner als die andern, der erste mit Brille, stottern, Monobraue, arme Eltern (=keine Markenkleidung, kein schulhoftaugliches Handy), grad umgezogen und keine Freunde, Ausländer, kein Ausländer, und natürlich peinliche Erlebnisse, wo die ganze Klasse einen Lachkrampf kriegt).

    Und wenns einem dann mal scheisse geht, kommen Tipps à la "musst halt selbstbewusster werden", "lass dir nicht alles gefallen" etc. - was willst machen? Die drei Leute, die dich gemeinsam bedrängen roundhousekicken? Da ists schon ein willkommener Wechsel, wenn man einfach getrennte Lebenswege gehen kann. Meine Probleme haben sich jedenfalls von selbst gelöst, als die unangenehmen Leute weg waren. Da hat sich das Selbstbewusstsein ganz von alleine normalisiert.

    Und ganz ehrlich, wie kannst du ernsthaft in einem Absatz die Worte "SAP" und "gut" gemeinsam verwenden :D :D That hurts!

    Ach, bis man den Asperger-Effekt in der Software merkt, dauerts wahrscheinlich noch. :)

    In einen FBO rendern ist wie eine Schachtel Pralinen - man weiß nie, was man kriegt.

  • Die drei Leute, die dich gemeinsam bedrängen roundhousekicken?

    Das ist ja schon mal ein guter Anfang :D

    Hmmm, aber zu deinem obigen Statement: "Da kommt zuerst mal etwas, wofür man nix kann"
    Ja, aber soetwas passiert doch eigentlich bei jedem Kind. Aber bei manchen führt es dazu, dass sie immer verspottet werden und bei manchen nur dazu, dass kurz darüber gelacht wird. Z.B.: wenn ein Kind verspottet wird wegen der Größe dann Bestimmt die Reaktion von dem Kind darauf ob das öfters auftreten wird oder nicht. Wir hatten einen in der Klasse, der war ziemlich klein und seine Eltern waren auch nicht wirklich reich. Trotzdem wurde nie über ihn gelacht oder gespottet, einfach weil er eine entsprechende Ausstrahlung hatte und die Leute mitgerissen hat und dann quasi den Platz des "Anführers" eingenommen hat.Wenn er das mit entsprechender Ausstrahlung geschafft hat, warum sollten dann andere Kinder das nicht schaffen?
    Für mich ist es relativ straight-forward: Den Platz des Anführers einnehmen und dann selbst diktieren was als cool oder nicht cool angesehen wird....

    Und nochmal zum Thema "Wenn 3 auf dich körperlich losgehen, was du da machst". Ganz einfach, sie vor allen Leuten in der Klasse bloßstellen, sodass es ihnen peinlich ist bzw. der Rest der Klasse über sie lacht. Schaffst du es das sie sich dabei selbst schlecht fühlen, werden sie es nicht mehr machen. Ich finde so Verhalten kann man total gut zwischen Machtkämpfen innerhalb von Tiergruppen vergleichen. z.B.: Bei Gorillas werden auch die Alpha-Tiere ab und zu herausgefordert von anderen aus der Gruppe, können sie sich aber beweisen, ist ihre Stellung gesichert. Und genau das gleiche ist doch auch beim Mobbing der Fall. Ein Kind wird gemobbt, je nach Reaktion erkennen dann die Mitschüler ob sie das weiterhin machen oder nicht.

    Aber natürlich ist das ganze als Kind noch sehr schwer, da man noch relativ jung ist und solche Erfahrungen erst Sammeln muss und gerade für soetwas finde ich Schulen sehr gut. Da lernen Kinder sich in einer Gruppe zu integrieren (oder auch nicht...) bzw. wie man sich zu Verhalten hat und was man macht, wenn man von jemanden (mental) angegriffen wird.

    "The quieter you become, the more you are able to hear."
    -------------------------------------------------------------------------------------

    3 Mal editiert, zuletzt von Juggl3r (5. Januar 2014 um 01:48)

  • Also erst einmal möchte ich mich entschuldigen. Ja, ich habe Adok direkt angesprochen und das in vollem Bewusstsein. Ich fand es wichtig ihm eine andere Sicht der Dinge, insbesondere auf ihn, zu zeigen. Und wie gesagt, ich kenne ihn nicht, es sind nur die Eindrücke, die ich aus diesem Forum (und seinem Blog) gewann. Es war nicht böse gemeint und falls es so rüberkam, tut es mir Leid.

    Weiters muss ich in meinem Pech unglaubliches Glück gehabt haben, denn ich war bis ich 15 (und damit einer der Ältesten in meiner Klasse) war, zugleich auch der mit Abstand kleinste und darunter habe ich persönlich sehr gelitten. Trotzdem hat es irgendwann *klick* gemacht (wie gesagt, ich denke es lag besonders an einem von zwei sehr einschneidenden Ereignissen) und aus meinem absolut verschwindenden Selbstbewusstsein wurde quasi über Nacht der neue Vendredi :D

    Mobbing ist scheiße, keine Frage und es ist sicher ein Teufelskreis. Menschen sind nun einmal Tiere, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollen, sie verhalten sich in gewissen Bereichen haargenau gleich. (Welpen gehen auch oft geschlossen gegen den schwächsten vor.) Ist leider so. Das soll keine Rechtfertigung sein und psychische Narben sind mitunter noch viel tief gehender als physische, aber es ist erst einmal zu akzeptieren. (Solange sich die Eltern nicht geschlossen mit ihren Kindern auseinander setzen und solches Verhalten unterbinden - und zwar insbesondere jene, der Mobber!)

    Wogegen ich Einspruch einlegen wollte sind so Aussagen à la:

    Meiner Meinung nach ist Schule insgesamt etwas, das die Menschen seelisch sehr belastet und gerade für begabte Kinder eher schädlich als nützlich ist;

    Gerade die Aussage, dass begabte Kinder mehr leiden würden, kann ich nicht teilen. Ich gehörte in meiner Klasse sicher zu den Klügeren, trotzdem leideten andere mehr. Etwa weil sie korpulenter waren, oder (noch) schüchterner etc. Und dann kam das "Mobbing" von Seiten des Lehrkörpers dazu. (Eigentlich nur ein Prof.)

    Aber die Schule ist längst passé und wenn man heute merkt, dass man trotz äußerst guter Erfolge in gewissen Bereichen nicht mithalten kann, dann ist es als erwachsener Mensch nicht richtig hier die Fehler nur bei den anderen zu suchen. (Und zwar im heute!)

    Auch Erwachsene mobben, ja, aber als Kind fehlen einem doch viele Informationen und das Wissen um zu beleuchten warum dieses und jenes so ist. Also wenn ich heute merke, dass ich mit Fremden nicht so gut klar komme, oder es mir generell nicht so liegt mit anderen umzugehen, finde ich es zu einfach zu sagen, dass läge an meiner unglaublichen Intelligenz und daran, dass andere sich dadurch abgeschreckt, bedroht oder dergleichen fühlten.

  • Finde es auch etwas viel verlangt, beispielsweise einem 10 jährigen Kind zu sagen "selber schuld, reflektiere über sich selbst dann siehst schon warum du gemobbt wirst - selber schuld, werd halt selbstbewusster".
    Klingt ziemlich großkotzig - es gibt immer jemanden der dir die fresse polieren kann, egal wie toll selbstbewusst oder hip du bist.

    Bei uns gab es beispielsweise eine ganze (ältere) Klasse, die praktisch die restliche Schule terrorisiert hat. Dann habens halt zu viert einzelne eingefangen und verkloppt.
    Lehrer wussten auch nicht so recht was sie tun sollten und ende der story.

    Inzwischen sind einige von denen halt ständig auf Entzug wegen Drogen oder Alkohol oder in einem sonstigen, armseligen zustand. Und ich froh, weg zu sein.

    Habe damals mit Karate begonnen und das hat schon geholfen, aber ich glaube, gesundes Selbstbewusstsein kann man anders besser aufbauen als mit dieser paranoid-aggressiven Mentalität die in so einem Umfeld entsteht.

    Und warum soll jeder ein Verkäufer und selbstvermarkter sein?
    Es gab schon immer wertvolle, weltverändernde Beiträge zur Gesellschaft die von Leuten stammten, die nicht unbedingt eine große Klappe hatten.


  • Und warum soll jeder ein Verkäufer und selbstvermarkter sein?
    Es gab schon immer wertvolle, weltverändernde Beiträge zur Gesellschaft die von Leuten stammten, die nicht unbedingt eine große Klappe hatten.

    Das sagt ja keiner.

    Nur wenn sich derjenige "ohne große Klappe" unwohl fühlt, weil er sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen generell schwer tut, DANN sollte er eventuell in Erwägung ziehen etwas an sich selbst zu verändern.
    Wenn er damit hingegen glücklich ist sehe ich auch keinen Grund, nur danach klang es für mich nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Vendredi (6. Januar 2014 um 09:59)

  • Von "Selbst Schuld" rede ich ja gar nicht. Eine Schuldzuweisung hat da ja auch überhaupt keinen Sinn, da würde ich eher die Schuld den Eltern geben, wobei die es vermutlich einfach nicht besser wissen. Meine Eltern haben mir auch immer gesagt "Einfach die anderen Ignorieren, die sind nur eifersüchtig darauf, dass du gescheiter bist" und so einen Mist. Ich finde einfach Kinder sollten so_früh_wie_möglich lernen sich in einer Gruppe zu integrieren und zu beweisen, sodass sie nicht zum Außenseiter werden.
    Das Leben ist nun mal hart, da bringts einem nichts wenn man sein Kind beschützen will und es dann danach im Leben nicht zurecht kommt.

    Aber das Beispiel mit dem, dass eine andere Klasse euch terrorisiert hat, finde ich ist auch etwas ganz anderes. Beim einen geht es um Leute mit denen man 4 Jahre lang zu tun hat, beim anderen sind das Leute mit denen man eig. nichts zum tun hat und welche nur auf Streit aus sind..... Ist das gleiche heute noch wenn man weggeht. Da sind viele, die einfach nur probieren einen Streit anzuzetteln um sich dann zu schlagen. Das hab ich schon sehr oft beim weggehen mit Freunden bemerkt. Sobald diese dann ein Anzeichen von Schwäche gezeigt haben, sich entschuldigt haben oder auf den Boden oder weggeschaut haben, haben sie schon eine kassiert.... Starrt man stattdessen dem Typen entschlossen und selbstsicher in die Augen und schaut nicht weg, dreht er sich spätestens nach 10-15 Sekunden um und geht... Egal ob er 2 Köpfe größer ist oder 5 Freunde dabei hat... Das ist einfach normales menschliches Verhalten

    "The quieter you become, the more you are able to hear."
    -------------------------------------------------------------------------------------

  • man stattdessen dem Typen entschlossen und selbstsicher in die Augen und schaut nicht weg, dreht er sich spätestens nach 10-15 Sekunden um und geht... Egal ob er 2 Köpfe größer ist oder 5 Freunde dabei hat... Das ist einfach normales menschliches Verhalten


    Um den Thread noch weiter off-topic zu führen, eine kleine Anekdote. Ich bin etwa 175cm groß, also wahrlich kein Riese (aber auch nicht mehr so klein wie früher *g*).

    Als ich vor Jahren mal in Wien in nem Club war, rempelt mich so ein zwei Meter Hüne leicht an. Ich schau rauf, er schaut runter und so: "Entschuldige, entschuldige bitte!"

    Ich hab mich vor Lachen kaum halten können. Was muss ich bitte für einen Blick drauf gehabt haben?

    Tschuldigung, dachte nur grade, dass könnte jemanden zum Schmunzeln bringen, ich hab gerade nen Lachflash :shiner:

  • Das sagt ja keiner.

    Nur wenn sich derjenige "ohne große Klappe" unwohl fühlt, weil er sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen generell schwer tut, DANN sollte er eventuell in Erwägung ziehen etwas an sich selbst zu verändern.
    Wenn er damit hingegen glücklich ist sehe ich auch keinen Grund, nur danach klang es für mich nicht.

    Ich meinte eh nicht deine Postings sondern Juggl3r ;).
    Natürlich stimmt das durchaus - offensichtlich haben das etliche von uns hier in diesem Forum in irgendeiner Art auch getan (inklusive mir).

    Ich meinte damit eher Juggl3rs Meinung, dass ein Personaler/er auf jeden Fall die zweite Person wählen würde. Das suggeriert halt auch, dass introvertierte aber fachlich gute Personen für die Arbeitswelt quasi unbrauchbar seien.


    Von "Selbst Schuld" rede ich ja gar nicht. Eine Schuldzuweisung hat da ja auch überhaupt keinen Sinn, da würde ich eher die Schuld den Eltern geben, wobei die es vermutlich einfach nicht besser wissen. Meine Eltern haben mir auch immer gesagt "Einfach die anderen Ignorieren, die sind nur eifersüchtig darauf, dass du gescheiter bist" und so einen Mist. Ich finde einfach Kinder sollten so_früh_wie_möglich lernen sich in einer Gruppe zu integrieren und zu beweisen, sodass sie nicht zum Außenseiter werden.

    Ja, damit kann ich leben und kenne ich auch so.
    Ignorieren funktioniert auch meiner Erfahrung nach nicht.. ich erinnere mich an einen Schulheimweg als ich das 30 Minuten lang versucht habe und es nur schlimmer wurde ;)).
    Aber dass man wirklich jeden mit einem bösen Blick vertreiben kann denke ich nicht.
    Auch wenns in Österreich vermutlich größtenteils funktioniert.
    Hier sind die Schlägereien die man so beobachten kann ja meistens auch eher... äh.. sagen wir mal unprofessionell.
    Das kann in gewissen osteuropäischen Gegenden gleich mal ganz anders aussehen.

    Leider finde ich, führt dieses Denken (bei mir zumindestens) irgendwie zu einer ständigen Beschäftigung mit potentiellen körperlichen Auseinandersetzungen und einer Kampfbereitschaft, die ein gemütliches Beisammensein wieder etwas erschwert..

    Aber ja, das geht wirklich etwas sehr off-topic.

    Ich finde nur, dass das nicht unbedingt was mit der Nützlichkeit in der Arbeitwelt zu tun hat.
    Erinnere mich nur an meine erste Firma in der ich Ferialpraxis absolviert habe - da gabs halt die Software Guys mit Kundenkontakt und die Software Guys die räumlich getrennt und abgeschottet vor sich hingetüfelt haben. Und ist doch OK.
    Gab es wohl schon immer und wird es immer geben - dann war es halt früher mal der introvertierte Schmied, der einsame Bauer auf seiner Alm oder der verschreckte Uhrmacher (m/w) :).
    Siehe auch die Asperger-Thematik. Da muss man halt Diversizität und Stärken erkennen und nutzen statt allzuviel Zeit in Schwächen zu investieren.

    Aber natürlich ist es immer gut, an störenden oder hinderlichen Eigenschaften zu arbeiten.
    Coder war ich allerdings sicher damals ein besserer als ich nicht viel Zeit mit zwischenmenschlichen Beziehungen "verschwendete" :shiner:.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!