Gesundheitspolitik

NetzUnity und Informatik-forum wurden zusammengelegt. Eine entsprechende Ankündigung wird demnächst noch folgen. Für 2025 ist hier einiges geplant! Bei Fragen bitte per DM an Maximilian Rupp wenden.
  • Oh ich bin auch nicht für eine Steuererhöhung. Ich denke ebenfalls, dass bereits genug Geld vorhanden sein muss. Dieses muss nur umgeschlichtet werden. Aber anscheinend wird immer (für uns zumindest) falsch geschlichtet. Natürlich ist auch unser Pensionssystem ein immer tiefer werdendes fressendes Loch.

    Ich meinte nur, wenn schon unbedingt höhere Steuern auf "schädliche" Lebensmittel (wobei so ca. jedes Lebensmittel schädlich sein kann), dann müsste es auch steuersenkungen auf "gesunde" Lebensmittel geben.
    Ich trete nicht für Steuererhöhungen auf Lebensmittel ein.. War nur eine Idee.

    :cheer: manamana :dance: düdüdüdüdü :trampolin: :cheer:

  • Zitat von Jensi


    Dagegen hätt ich nix einzuwenden. Das entspricht IMHO ungefähr dem, daß jemand mit einer erblichen Krankheit sich dazu entschließt, keine Kinder zu bekommen. Nur daß er sich aufgrund eines solchen Vorgehens vielleicht doch Kinder zu haben traut.

    So wie du es geschrieben hast klingt es tatsächlich vernünftig. Die Gefahr, die ich hier sehe, ist wie so oft die langsame Ausweitung solcher Bestimmungen, was auf lange Sicht katastrophale Folgen haben kann: Hier eine kleine Änderung, da eine angepasste Auslegung, und heraus kommt etwas wie "lebensunwertes Leben". Deswegen muss man bei so heiklen Ideen schon anfangs aufpassen.

    Wenn ich eine Erbkrankheit habe, dann bin ich entweder normal genug, um einen Partner zu finden und für Nachwuchs zu sorgen - Warum sollte ich dann mein Kind abtreiben/ausselektieren lassen? Es hat doch nur eine Ähnlichkeit mit mir, mit der ich auch ohne weiteres leben kann! - oder ich bin derart beeinträchtigt, dass mir zumindest eines von beiden nicht gelingt. Dann brauche ich einen Spender für Samen- bzw. Eizellen und eine Leihmutter - abgesehen von einer Klinik mit einem mich behandelndem Arzt. All dies ist in Österreich schwer zu bekommen - in so einem Fall vermutlich nicht nur in Österreich.

    Das gefällt mir sehr gut.

  • Bis dato war es ja so, dass man Kinder abtreiben konnte, also auch die Möglichkeit hatte, solange zu "probieren" bis man ein gesundes bekäme.


    Dh ein paar kranke Kinder abzutreiben, bis ein gesundes rauskommt, ist genauso gut, wie gleich ein gesundes Kind zu zeugen? Was ist das für eine Strategie? Brute Force - Eugenik?

    Zitat

    Wenn ich eine Erbkrankheit habe, dann bin ich entweder normal genug, um einen Partner zu finden und für Nachwuchs zu sorgen - Warum sollte ich dann mein Kind abtreiben/ausselektieren lassen? Es hat doch nur eine Ähnlichkeit mit mir, mit der ich auch ohne weiteres leben kann! - oder ich bin derart beeinträchtigt, dass mir zumindest eines von beiden nicht gelingt.


    Entweder - oder? Tertium non datur? Woher nimmst Du die Gewißheit, daß es nur die beiden Möglichkeiten gibt? Aus Deinem großen Geist?

    Und das "mit der ich auch ohne weiteres leben kann" ist ja auch trottelhaft. Nur weil jemand noch zeugungsfähig ist, heißt das noch lang nicht, daß er nicht stark unter einer Krankheit leiden kann und dieses Leiden niemand anderem zumuten möchte. Was "ohne weiteres" erträglich ist, kannst für Dich selber definieren, wie Du willst, aber nicht für andere.

  • Zitat von eis

    Wenn ich eine Erbkrankheit habe, dann bin ich entweder normal genug, um einen Partner zu finden und für Nachwuchs zu sorgen - Warum sollte ich dann mein Kind abtreiben/ausselektieren lassen? Es hat doch nur eine Ähnlichkeit mit mir, mit der ich auch ohne weiteres leben kann! - oder ich bin derart beeinträchtigt, dass mir zumindest eines von beiden nicht gelingt.


    so einfach funktioniert es nicht. dieses "hat nur eine aehnlichkeit mit mir, mit der ich auch ohne weiteres leben kann" ist bloedsinn. schau dir mal an wie es sich mit der rot-gruen-farbenblindheit verhaelt.

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • Ich meinte nur, wenn schon unbedingt höhere Steuern auf "schädliche" Lebensmittel (wobei so ca. jedes Lebensmittel schädlich sein kann), dann müsste es auch steuersenkungen auf "gesunde" Lebensmittel geben.

    Das ist schon gut so. Unter der Annahme, dass die Dosis das Gift macht ist es halt schwierig. Wenn man daran denkt, dass einige Lebens- und Genussmittel auch als Hausmittelchen gegen kleinere gesundheitliche Beschwerden eingesetz werden können, fällt auch ein finanzielles Belohnungs-Bestrafungs-System schwer. Kaffee und Cola gelten gemeinhin als ungesund. Beide enthalten Koffein. Dieses hat den Vorteil, dass es bei leichten Kreislaufproblemen Linderung verschafft. Was ist besser? Eine Tablette, ein Kaffee/Cola oder nichts tun? Das klassische Rezept meines Kinderarztes gegen Bauchweh (Durchfall) lautete Cola und Soletti, abgesehen von Reis und harten Eiern. Soletti haben aber nicht unbedingt den Ruf, besonders gesund zu sein. Eier treiben das angeblich böse Cholesterin in die Höhe. Wie sollen wir so gesehen den Preis für solche Lebensmittel beeinflussen? Man könnte natürlich auch sicherstellen, dass alle nur das Essen, was man nach aktuellem Stand der Dinge essen soll, indem man nur mittels Lebensmittelmarken an Lebensmittel kommt. Diese Idee gefällt mir garnicht. Ich will essen, was ich will und wann ich will und nicht so, wie es einem Beamten, Computer etc. gefällt.


    Dh ein paar kranke Kinder abzutreiben, bis ein gesundes rauskommt, ist genauso gut, wie gleich ein gesundes Kind zu zeugen? Was ist das für eine Strategie? Brute Force - Eugenik?

    Nein, ich wollte damit sagen, dass es bereits die Möglichkeit gibt, ein aller Voraussicht nach gesundes Kind zur Welt zu bringen. Wie ich bereits in einem anderen Thread erwähnt habe, bin ich im Großen und Ganzen gegen Abtreibungen. Ich nehme an, dass Du unter

    Zitat

    gleich ein gesundes Kind zu zeugen

    ein PID-vorselektiertes Kind meinst. Das ist meiner Ansicht nach kein "gleich gesundes Kind". Das ist ein Kind, das ausgetestet wurde. Die Geschwister können krank sein und werden im Endeffekt ebenso getötet als ob sie abgetrieben würden. Das Problem besteht auch darin, das von jedem Kind, das so untersucht wird, ein "Zwilling" geopfert wird. Der Unterschied zwischen PID und Abtreibung besteht darin, dass für die PID die Frau nicht schwanger werden muss, bevor es zu einer Untersuchung des Nachwuchses kommt. Weiters wird bei einer bestehenden Schwangerschaft keine Kugel aus totipotenten Zellen zerlegt.


    Entweder - oder? Tertium non datur? Woher nimmst Du die Gewißheit, daß es nur die beiden Möglichkeiten gibt?

    ...

    Und das "mit der ich auch ohne weiteres leben kann" ist ja auch trottelhaft. Nur weil jemand noch zeugungsfähig ist, heißt das noch lang nicht, daß er nicht stark unter einer Krankheit leiden kann und dieses Leiden niemand anderem zumuten möchte. Was "ohne weiteres" erträglich ist, kannst für Dich selber definieren, wie Du willst, aber nicht für andere.

    Wenn Du Beispiele brächtest, wäre es einfacher für mich zu verstehen, was Du meinst.

    Übrigens: Ich habe einen Vortrag der Behindertenbeauftragten der TU gehört. Der Großteil des Leidens für einen Behinderten liegt darin, wie er von seiner Umwelt behandelt wird, nicht in seiner Behinderung. Ich denke das stimmt.

    so einfach funktioniert es nicht. dieses "hat nur eine aehnlichkeit mit mir, mit der ich auch ohne weiteres leben kann" ist bloedsinn. schau dir mal an wie es sich mit der rot-gruen-farbenblindheit verhaelt.

    Das verstehe ich jetzt nicht. Heißt das, dass Du der Meinung bist, dass eine zu erwartende Rot-Grün-Blindheit eine medizinische Indikation für eine Abtreibung darstellt? Warum? Zahlreiche Säugetiere sehen nur Schwarz-Weiß - insbes. wenn sie nachtaktiv sind - und leben auch gerne und sind glücklich. Dafür haben einige Säugetiere nicht nur drei Zapfentypen, wie der Mensch, sondern vier. Krebse sehen angeblich fünfzehn verschiedene Farben, Bienen und Vögel UV-Licht.

    Ein schreckliches Schicksal ist es fürwahr,
    ein Blinder zu sein in der Sehenden Schar,
    noch schrecklicher ist es, das muss ich verkünden,
    der Sehende zu sein unter lauter Blinden.
    Ein böses Los, wenn vom Schicksal geschickt ist,
    dass unter Vernünftigen einer verrückt ist:
    noch schlimmer ergeht es dem gänzlich Zerknickten,
    der einzig normal unter lauter Verrückten!

    Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. :engel:

  • Heißt das, dass Du der Meinung bist, dass eine zu erwartende Rot-Grün-Blindheit eine medizinische Indikation für eine Abtreibung darstellt?

    nein, gar nicht. ich habe nur folgende aussage wie nachstehend interpretiert:

    Zitat von eis


    Wenn ich eine Erbkrankheit habe, dann bin ich entweder normal genug, um einen Partner zu finden und für Nachwuchs zu sorgen - Warum sollte ich dann mein Kind abtreiben/ausselektieren lassen? Es hat doch nur eine Ähnlichkeit mit mir, mit der ich auch ohne weiteres leben kann! - oder ich bin derart beeinträchtigt, dass mir zumindest eines von beiden nicht gelingt.

    interpretation meinerseits (anscheinend falsch): "meine kinder haben maximal die 'maengel' die ich habe, und wenn ich damit zurecht komme, dann ist fuer sie auch alles im lot".
    da habe ich zwei probleme gesehen:
    a) dass das eben so nicht stimmt (siehe mein beispiel)
    b) jensi hat es schoen ausformuliert. was fuer dich recht ist, hat fuer andere nicht automatisch billig zu sein.

    btw: die rot-gruen-farbenblindheit war nur ein beispiel das deine aussage widerlegen sollte. es gibt eben krankheiten unter denen du nicht leidest, die du aber weiter gibst. (siehe "maximal die maengel" in meiner interpretation). rot-gruen-farbenblindheit ist mir schlicht als erstes eingefallen.

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • Bluterkrankheit ist auch so ein Beispiel. Wir pfuschen grade wie kleine Kinder in der Genetik herum - ich würd, bevor ich da irgendwas mach, noch ein bisserl warten, bis wir ein bisschen besser verstanden haben, was zum Teufel wir eigentlich da machen. Vielleicht gibts ja auch einfachere Lösungen als eine Selektion über die PID?

    Für mich denkt mdk!

  • Der Unterschied zwischen PID und Abtreibung besteht darin, dass für die PID die Frau nicht schwanger werden muss, bevor es zu einer Untersuchung des Nachwuchses kommt.


    Klingt doch schon mal sinnvoll.

    Zitat

    Wenn Du Beispiele brächtest, wäre es einfacher für mich zu verstehen, was Du meinst.


    Soll ich jetzt Krankheitsbilder für eine ganze Familie erfinden oder was? Wenn ich behindert wäre, würd ich mir wünschen, daß es wenigstens meinem Kind besser geht als mir, und daß es nicht mit den gleichen Problemen wie ich zu kämpfen hat, wenn ich das verhindern kann.

    Zitat

    Übrigens: Ich habe einen Vortrag der Behindertenbeauftragten der TU gehört. Der Großteil des Leidens für einen Behinderten liegt darin, wie er von seiner Umwelt behandelt wird, nicht in seiner Behinderung. Ich denke das stimmt.


    Und ich denke, daß das für jeden ein bissl anders sein wird. Ist aber auch wurscht. Dann ist es für mich halt akzeptabel, wenn mein Kind genauso leidet wie ich ("Augen zu und durch, ein Indianer weint ned"), aber ich will ihm nicht die Behandlung durch seine Umwelt zumuten.

  • Klingt doch schon mal sinnvoll.

    Aber wie bereits gesagt, werden durch die PID mehr Leben zerstört als durch eine Abtreibung. Natürlich ist es für die Frau besser, wenn sie sichergehen kann, dass ihr letztendlich nur Embryonen eingesetzt werden, die diese Erbkrankheit nicht haben - und auch für den Mann.

    Soll ich jetzt Krankheitsbilder für eine ganze Familie erfinden oder was? Wenn ich behindert wäre, würd ich mir wünschen, daß es wenigstens meinem Kind besser geht als mir, und daß es nicht mit den gleichen Problemen wie ich zu kämpfen hat, wenn ich das verhindern kann.

    Wenn Du es verhindern kannst, indem Du es heilst - kein Problem. Aber "verhindern" heißt letztendlich in diesem Fall töten. Du sollst auch nichts erfinden, sondern nur ein Beispiel nennen. Nehmen wir einmal an, A und B sind von Geburt an taub - genetisch bedingt und durch denselben genetischen Defekt. Tauber als taub kann man nicht sein - also gibt es auch keine Steigerungsstufe. A und B heiraten und möchten ein Kind. Irgendwie schafft man es festzustellen, ob das Kind taub sein wird, oder nicht. Das Kind wird voraussichtlich taub sein. Was spricht dagegen, dass es trotzdem auf die Welt kommt?

    Ich stehe immer noch auf dem Standpunkt, dass jemand, der eine Behinderung hat, unter der er leidet, kaum die Möglichkeit haben wird, sich fortzupflanzen, eben weil er keinen Partner finden wird.

    Ganz ehrlich: Warum sitzen die Rollstuhlfahrer in der Uni immer allein und niemand redet mit ihnen? Weil alle sie als gleichwertig betrachten werden? Weil sie vielleicht sogar potentielle Partner sind? Sie können doch froh sein, wenn ihnen jemand die Türe aufhält! Dabei ist das Einzige, was diese Personen von ihren Kollegen unterscheidet die Tatsache, dass sie nicht auf zwei Beinen laufen können. Ich denke mir, dass diese Personen wesentlich weniger Partner in ihrem Leben haben als andere. Bis dato bin ich noch nicht davon ausgegangen, dass der Rollstuhlfahrer leidet. Wenn dieser Rollstuhlfahrer noch Depressionen entwickelt und/oder sich darüber beschwert, wie anders man doch mit ihm umgeht, hat er doch garkeine Chancen mehr. Abgesehen davon gibt es da angeblich bei Männern noch ein anatomisches Problem.

    Frag einmal jemanden, der übergewichtig ist oder jemanden, der unter Akne leidet, wie er beim anderen Geschlecht ankommt! Frag jemanden der stottert oder lispelt! Frag alle, die ebenfalls nur kosmetische Probleme haben (Narben, großes Muttermal, Blutschwamm, ...)! Frag jemanden, der eine Hautkrankheit, wie z.B. Schuppenflechte hat!

    Hand aufs Herz: Wer von Euch hat einen Partner/eine Partnerin, die fern der Schönheitsnorm liegen? Wer von Euch hat einen behinderten Partner oder eine behinderte Partnerin? Ich frage nicht, wer das theoretisch tun würde - das würden natürlich alle.

    Wer von Euch hat eigentlich einen normalen Partner, der kosmetisch nichts tut, als sich zu waschen und zu deodorieren - also keine Rasur, keine Enthaarung, kein Clerasil etc., kein Parfum, kein Makeup, kein Fitnesscenter, keine gezupften Augenbrauen, kein Schaum, kein Gel, kein Spray, keine Tönung oder Färbung der Haare, einfach kurz geschnittene Fingernägel, keine Maniküre oder Pediküre, keine Diät, ...? Macht es klick? Es reicht im Normalfall nicht einmal, gesund zu sein.

    Und ich denke, daß das für jeden ein bissl anders sein wird. Ist aber auch wurscht. Dann ist es für mich halt akzeptabel, wenn mein Kind genauso leidet wie ich ("Augen zu und durch, ein Indianer weint ned"), aber ich will ihm nicht die Behandlung durch seine Umwelt zumuten.

    Ob Du leidest oder nicht, hängt z.Tl. von Dir selbst ab. Nicht jede Erbkrankheit verursacht körperliche Schmerzen. Übrigens weint man u.U. nicht, weil das Indianer nicht tun, sondern weil das die Behandlung zeitweise verbietet.

    Außerdem gibt es jetzt andere Behandlungsmöglichkeiten als zu Deiner Zeit. Das musst Du auch berücksichtigen.

    Wie ich schon geschrieben habe:

    Ich denke eher, dass Erbkrankheiten oftmals Krankenhausaufenthalte bedingen können. Wenn es dann Besuchsverbot gibt, dann werden einige psychische Störungen auf Hospitalismus zurückzuführen sein. Der Rest auf Hänseleien und Mobbing etc., d.h. darauf, dass einige Leute ihre Kinder nicht ordentlich erziehen und wegsehen, wenn es gegen Minderheiten geht - oder schlimmer noch - es gutheißen.

    Du willst Dein eigenes Kind wirklich nicht leben lassen, weil es andere Menschen geben könnte, die es nicht mögen? Wer wird schon von allen geliebt? Einige Menschen werden sogar gehasst, weil sie zu schön sind.


    nein, gar nicht. ich habe nur folgende aussage wie nachstehend interpretiert:
    interpretation meinerseits (anscheinend falsch): "meine kinder haben maximal die 'maengel' die ich habe, und wenn ich damit zurecht komme, dann ist fuer sie auch alles im lot".
    da habe ich zwei probleme gesehen:
    a) dass das eben so nicht stimmt (siehe mein beispiel)
    b) jensi hat es schoen ausformuliert. was fuer dich recht ist, hat fuer andere nicht automatisch billig zu sein.

    @ad a) und b)
    Ich bin davon ausgegangen, dass man diese Erbkrankheit selbst hat und damit selbst offensichtlich gut leben kann.

    @ad b)
    Man kann nur leider die betroffene Person leider nicht fragen. "Hallo, Du Zellhaufen im Reagenzglas - Du willst eh nicht leben, gell?"

    Wieso kann ich sagen, dass ich ein einigermaßen normales Leben mit meiner Krankheit führen kann, aber andererseits auf dem Standpunkt stehen, dass dieses Leben für mein Kind unzumutbar ist? Ich hätte gerne eine genaue Erläuterung.

    btw: die rot-gruen-farbenblindheit war nur ein beispiel das deine aussage widerlegen sollte. es gibt eben krankheiten unter denen du nicht leidest, die du aber weiter gibst. (siehe "maximal die maengel" in meiner interpretation). ...



    Es gibt auch Krankheiten, da muss man eine bestimmte Kombination an Genen/Allelen haben, damit man sie bekommt. Möglicherweise gibt es auch Krankheiten, die sich "aufsummieren".

    ... ich würd, bevor ich da irgendwas mach, noch ein bisserl warten, bis wir ein bisschen besser verstanden haben, was zum Teufel wir eigentlich da machen. Vielleicht gibts ja auch einfachere Lösungen als eine Selektion über die PID?



    Die Frage ist nur, was ein betroffenenes Ehepaar mittlerweile tut, wenn es eigene Kinder haben möchte. Sollen die beiden 50 - 100 Jahre warten?

    ---

    Weg von der Genetik: Ich habe vor ein paar Tagen im ZDF-Dokukanal gehört, dass zu wenig im Bereich der Infektionskrankheiten geforscht wird. Das hat zwar Deutschland betroffen, ich gehe aber davon aus, dass es in Österreich nicht anders sein wird. Einerseits ist es ja schön, wenn die Forschung gefördert wird, andererseits - wer möchte schon ein Labor mit multiresistenten Keimen vor der Haustüre haben?

    Wie wäre es für Pläne, die verhindern, dass Menschen Infektionskrankheiten vom Ausland einschleppen und diese sich dann im Inland munter verbreiten?

    Nachdem Frauen immer älter werden, wenn sie ihre Kinder bekommen, wäre es interessant, ob man Frauen mit gesunden und kranken Kindern in bestimmte Gruppen einteilen kann. Vielleicht gibt es Unterschiede in der Lebensführung oder in den Arbeitsbedingungen etc.

    Ein schreckliches Schicksal ist es fürwahr,
    ein Blinder zu sein in der Sehenden Schar,
    noch schrecklicher ist es, das muss ich verkünden,
    der Sehende zu sein unter lauter Blinden.
    Ein böses Los, wenn vom Schicksal geschickt ist,
    dass unter Vernünftigen einer verrückt ist:
    noch schlimmer ergeht es dem gänzlich Zerknickten,
    der einzig normal unter lauter Verrückten!

    Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. :engel:

    Einmal editiert, zuletzt von eis (26. August 2009 um 22:17) aus folgendem Grund: vertippt


  • Wieso kann ich sagen, dass ich ein einigermaßen normales Leben mit meiner Krankheit führen kann, aber andererseits auf dem Standpunkt stehen, dass dieses Leben für mein Kind unzumutbar ist? Ich hätte gerne eine genaue Erläuterung.

    wer hat das behauptet? du meintest doch, wenn ich dich richtig verstanden habe, dass es fuer das kind in ordnung zu sein hat, wenn es fuer dich in ordnung ist. nur dieser aussage habe ich widersprochen. die antwort gibst du dir ja selbst:

    Zitat von eis


    Ob Du leidest oder nicht, hängt z.Tl. von Dir selbst ab.

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • du meintest doch, wenn ich dich richtig verstanden habe, dass es fuer das kind in ordnung zu sein hat, wenn es fuer dich in ordnung ist. nur dieser aussage habe ich widersprochen.

    Nicht ganz. Ich habe eine etwas andere Sichtweise auf diese Thematik. Ich gehe davon aus, dass man eine Krankheit hat, mit der man selbst leben kann und auch einen Partner gefunden hat - logischerweise, denn sonst würde sich die Frage nach dem Nachwuchs nicht stellen. Offensichtlich ist also ein einigermaßen normales Leben möglich. So gesehen sehe ich keine Veranlassung für eine medizinische Indikation, falls das Kind dasselbe Leiden hat. Ich gehe davon aus, dass ein Mensch grundsätzlich leben will und auch ein Recht darauf hat, nicht davon, dass man ihm das Leben nach Möglichkeit ersparen muss. D.h., das Kind darf selbstverständlich leben, nicht wird dazu gezwungen! Aus dieser Perspektive verstehe ich kein "in Ordnung zu sein hat". Kannst Du Beispiele für entsprechende Erbkrankheiten nennen?

    Ein schreckliches Schicksal ist es fürwahr,
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    noch schrecklicher ist es, das muss ich verkünden,
    der Sehende zu sein unter lauter Blinden.
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    noch schlimmer ergeht es dem gänzlich Zerknickten,
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  • Eis hat durchaus in einigen Dingen recht, Leute...

    eis
    Und du hast natürlich recht, 50-100 Jahre aufs Kinderkriegen zu warten ist natürlich allein aufgrund der beschränkten Lebenserwartung eines Menschen nicht praktikabel. Andererseits machen vielleicht auch fünf Jahre einen Unterschied? Mich machen solche Themen extrem unsicher, weil möglich Auswirkungen und Folgen nicht oder nur schlecht absehbar sind, und ich störe mich ein bisschen an zu simplem Bildern, Gemeinplätzen und Vereinfachungen in diesem Bereich.

    Für mich denkt mdk!

  • Kannst Du Beispiele für entsprechende Erbkrankheiten nennen?

    nein, weil es darum nicht geht. es geht darum dass die persoenliche meinung von "gut leben" (oder eben nicht) auf andere nicht uebertragbar ist. das habe ich aber schon 3 mal gesagt, du verstehst es nicht, beharrst darauf dass deine einstellung zu "gut leben" allgemeingueltig ist und auch auf andere (in dem fall ungeborene) uebertragbar ist. du siehst es nicht ein, mir wird es zu langweilig => ich bin raus.

    Willfähriges Mitglied des Fefe-Zeitbinder-Botnets und der Open Source Tea Party.

  • Zitat

    Nachdem Frauen immer älter werden, wenn sie ihre Kinder bekommen, wäre es interessant, ob man Frauen mit gesunden und kranken Kindern in bestimmte Gruppen einteilen kann. Vielleicht gibt es Unterschiede in der Lebensführung oder in den Arbeitsbedingungen etc.


    Ich kann jetzt zwar darüber keine Aussage treffen, die man verallgemeinern könnte, aber der Vater von einer Freundin von mir ist Kinderarzt. Und er hat gemeint ihm sei aufgefallen, dass die Säuglinge von jungen Müttern (<28) mit viel weniger Problemen und Krankheiten zu kämpfen haben als die von älteren Müttern. Ist zwar nur sein persönlicher Eindruck, aber für mich klingt das auch irgendwo logisch.

    Wer FU sagt, muss auch T sagen

  • Ich kann jetzt zwar darüber keine Aussage treffen, die man verallgemeinern könnte, aber der Vater von einer Freundin von mir ist Kinderarzt. Und er hat gemeint ihm sei aufgefallen, dass die Säuglinge von jungen Müttern (<28) mit viel weniger Problemen und Krankheiten zu kämpfen haben als die von älteren Müttern. Ist zwar nur sein persönlicher Eindruck, aber für mich klingt das auch irgendwo logisch.

    soweit ich weiss ist ab einem gewissen alter der mutter die gefahr höher, dass das kind das down-syndrom bekommt

    die eizellen der frau bestehen ja von der geburt an, ich kann mir schon vorstellen, dass die geschädigt werden könnten, je "älter" die sind

    "Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety." - Benjamin Franklin

  • die eizellen der frau bestehen ja von der geburt an, ich kann mir schon vorstellen, dass die geschädigt werden könnten, je "älter" die sind

    Eben. Da wäre es interessant, ob "ältere" Frauen, die gesunde Kinder bekommen etwas anders machen oder gemacht haben als Frauen, die kranke Kinder bekommen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Röntgenschwester oder Chemielaborantin andere Voraussetzungen hat als eine normale Bürokraft. Vielleicht ist es auch etwas körperlicher Natur, worauf die eine Frau keinen unmittelbaren Einfluss hat, wie z.B. Hormone, Beginn der Pubertät oder etwas ganz anderes, wie z.B. welche Kinderkrankheiten sie einmal hatte.

    Ich habe auch gehört, dass das Alter des Vaters nicht ganz unwesentlich sein soll. Das hört sich logisch an. Warum soll immer automatisch die Frau an allem ganz alleine schuld sein? Bei Männern ist ja einiges extern gelegen und damit nicht so gut geschützt, wie bei der Frau. Vielleicht kommt es da mit der Zeit vermehrt zu Schädigungen, die zu "Produktionsstörungen" führen. Warum sollen sich auch mit der Zeit nur Knie und Herz abnutzen? Da Frauen meist Männer haben, die etwas älter sind als sie, haben ältere Frauen i.d.R. noch ältere Männer. Vielleicht summiert sich da etwas auf. :confused:

    Ich habe zwar gehört, dass es in den meisten Fällen am Alter der Frau liegen soll bzw. damit zusammenhängen, bin mir aber nicht sicher, was davon zu halten ist. Vielleicht produzieren jüngere Frauen irgendwelche Substanzen besser, die es erschweren, dass es mit einem defektem Spermium zur Befruchtung kommt, oder haben andere Schutzmechanismen? Vielleicht werden geschädigte Embryos leichter und schneller abgestoßen, evtl. sogar bevor die Frau überhaupt weiß, dass sie schwanger ist?

    Welche wissenschaftlichen Untersuchungen gibt es eigentlich in diese Richtung?

    Ein schreckliches Schicksal ist es fürwahr,
    ein Blinder zu sein in der Sehenden Schar,
    noch schrecklicher ist es, das muss ich verkünden,
    der Sehende zu sein unter lauter Blinden.
    Ein böses Los, wenn vom Schicksal geschickt ist,
    dass unter Vernünftigen einer verrückt ist:
    noch schlimmer ergeht es dem gänzlich Zerknickten,
    der einzig normal unter lauter Verrückten!

    Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. :engel:

  • Ad Röntgen/Chemielaborantin: Ich weiß garnicht ob die Bürokraft so wahnsinnig gesund ist, ich denk mir ja nach wie vor es kann nicht gesund sein, 40 Stunden in der Woche zu sitzen und in den Bildschirm zu starren - ich merk das selber an mir gerade, der Wunsch nach Ausgleich und Bewegung wird dann immer stärker - auch die Ernährung ist dann recht schwierig, zum Frühstücken keine Zeit, zu Mittag recht schnell irgendwas aus der Umgebung (tendenziell eher ungesund, gesunde Gerichte brauchen oft zuviel Zeit), zuhause ist man erst um die Zeit, wo man eigentlich nicht mehr viel Essen zu sich nehmen sollte.


    Zur Schwangerschaft im Alter:
    Naja, nicht medizinisch wissend lässt sich wohl sagen, dass es ein Alter gibt in dem der Körper am gesundesten und fittesten ist (für eine Schwangerschaft), und nicht mehr heranwachsen muss oder bereits verfällt, und das scheint sich laut stümperhafter Google-Suche zwischen Anfang 20 und 35 zu liegen. Später ist man dann wohl selbst anfälliger und kann somit das Kind das in einem heranwächst nicht mehr zu 100% mit den richtigen Dingen versorgen oder vor den falschen Dingen schützen.

    Ad Alter des Mannes: spielt wohl eine Rolle aber offensichtlich keine so große wie das Alter der Mutter (der Mann verbringt körperlich mit dem Akt Kinderkriegen (Befruchtung bis Geburt) auch verhältnismässig wenig Zeit (paar Minuten im Vergleich zu 9 Monaten)).

    Meiner subjektiven Einschätznung zu Folge muss es nicht zwangsweise sein, dass der Mann älter ist als die im Alter schwanger werdende Frau.
    Umgekehrt gibts aber oft ältere Männer (>50) die jüngere Frauen haben die noch schwanger werden - mir sind einige Fälle bekannt von Männern die bereits erwachsene Kinder haben und mit der neuen Frau dann noch einmal ein Baby bekommen - und die Kinder sind alle eigentlich sehr gesund.

    scheitern als chance

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